Eine ganze Woche lang werden die südkoreanischen Truppen mit ihren US-Verbündeten umfangreiche Militärübungen durchführen. Diese zielen auf die Raketen- und Atomwaffenbedrohungen durch Nordkorea ab. Dort fasst man dies als Provokation auf: Schon zuvor hatte man Gegenmaßnahmen wegen Militärübungen von Südkorea mit den USA und Japan angekündigt.
Südkoreas Truppen haben am Montag gemeinsam mit einigen US-Streitkräften die jährlichen Hoguk-Kriegsspiele begonnen. Diese sollen angeblich ihre Fähigkeiten verbessern, Bedrohungen durch Nordkoreas Atomwaffen und Raketen zu bekämpfen. Dabei wollen die Kommandos beider Armeen dafür sorgen, dass die Interoperabilität der Streitkräfte auch verbessert wird, so Südkoreas Generalstabschef in einer Erklärung vom Montag.
„Die Streitkräfte werden reale Tag- und Nachtmanöver durchführen, die simuliert werden, um Nordkoreas Atomraketen und anderen verschiedenen Bedrohungen zu begegnen, damit sie die Fähigkeiten zur Durchführung von Einsätzen in Kriegs- und Friedenszeiten beherrschen und die Interoperabilität mit einigen US-Streitkräften verbessern können“, erklärte der hochrangige Militär mit Blick auf den nördlichen Nachbarn.
Die Kriegsspiele, die am kommenden Samstag zu Ende gehen sollen, sind die jüngsten einer Reihe gemeinsamer Militärübungen der USA und Südkorea in den letzten Monaten, darunter auch gemeinsame Manöver mit japanischen Truppen. Wobei anzumerken ist, dass bei den Koreanern weiterhin historische Ressentiments gegenüber Japan wegen der Besatzungszeit vorherrschen. Pjöngjang hat auf die gemeinsamen Kriegsspiele von Seoul, Washington und Tokio verärgert reagiert, sie als Provokation bezeichnet und Gegenmaßnahmen angekündigt. Es wird erwartet, dass das nordkoreanische Militär diese Woche wohl mit einem Atomtest oder dem Abschuss von Raketen reagieren könnte.
Die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel hatten sich in der vergangenen Woche verschärft. Die nordkoreanische Armee hatte an der Grenze zu Südkorea Übungen mit der Artillerie durchgeführt und dabei mehr als 500 Granaten abgefeuert. Auch flogen mehrere Kampfjets nahe der Grenze herum, was in Seoul nicht positiv aufgenommen wurde.