Nicht nur in der Pandemie: Missachtung des Pflegepersonals ist ein Systemproblem

Bild: freepik / wavebreakmedia_micro

Es darf als Angriff gegen die Menschlichkeit bezeichnet werden und entbehrt jeglicher Logik: weltweit wird das Gesundheitspersonal mit den Füßen getreten – wohlgemerkt schon Jahre vor der Corona-Pandemie. Jene, die noch dazu einem intakten Immunsystem den Vorzug gegenüber den mRNA-Injektionen gaben, mussten dies in Deutschland vielerorts auch noch finanziell büßen.

Ein Kommentar von Aurora Peregrine

Im Jahr 2020 zuerst von den Balkonen beklatscht und für ihren Einsatz bejubelt, verhallte der Applaus für Pflegefachkräfte im gesamten Gesundheitsbereich schon bald wieder. Der drohende Kollaps der Gesundheitsversorgung war ausgeblieben beziehungsweise gestalteten sich die Probleme nicht intensiver als in den Jahren zuvor. Einzig die Medien versuchten mit bedrohlich hohen Infektionszahlen die Gefahr des Virus präsent zu halten. Was sich in den Pflegeeinrichtungen tatsächlich intern abspielte, wurde nicht oder nur am Rande thematisiert. (Siehe: “Pandemie” in der Nachschau – während OPs abgesagt wurden, tanzte Personal in leeren Häusern).

Vor Kurzem erreichte Report24 eine E-Mail einer deutschen Krankenschwester. Darin wandten sich mehrere Pflegefachkräfte aus Deutschland mit dem Ersuchen an die Redaktion, man möge dem Gesundheitspersonal Gehör schenken und über einige der Missstände im Umgang mit ungeimpften Bediensteten berichten. In diesem Fall wurde bekannt, dass es alleine in Karlsruhe im Bundesland Baden-Württemberg zu 803 Bußgeldverfahren von ungeimpften Pflegefachkräften kam, welche sich gegen eine Corona-Impfung entschieden.

Ihnen wurde § 20a Infektionsschutzgesetz (IfSG) zum Verhängnis. In dem Paragrafen war die Vorlagepflicht des Immunitätsnachweises für Beschäftigte in Kliniken, Pflegeheimen und ähnlichen Einrichtungen geregelt. Das Gesetz verlangte einen Beleg in Form eines Impfnachweises, eines Genesenennachweises, eines ärztlichen Zeugnisses darüber, dass diejenige sich im ersten Schwangerschaftsdrittel befindet oder ein ärztliches Zeugnis darüber, dass die Person aufgrund einer medizinischen Kontraindikation nicht gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 geimpft werden könne.

Der § 20a IfSG war nur bis zum 31. Dezember 2022 befristet. Zudem ist es naheliegend, dass in diesem Kontext häufiger von einer einrichtungsbezogenen Impfpflicht gesprochen wurde, als den Terminus Nachweispflicht zu verwenden. Bei Bediensteten, welche den Nachweis „nicht geimpft“ erbrachten, wurden in Baden-Württemberg Bußgeldverfahren eingeleitet. Es gab auch die Maßnahme, Betretungsverboten zu verhängen.

Davon wurde eher Abstand genommen. Das Personal – dem waren sich die Behörden anscheinend doch bewusst – wurde ja gebraucht. Unabhängig von dem Ausgang der Verfahren, von denen einige noch offen sind: Ist das der Dank für die Zigtausenden Fachkräfte, die in den letzten drei Jahren – und wohlgemerkt auch bereits die Jahre zuvor – das Gesundheitssystem am Laufen hielten? „Selbstlos“ beschrieb mir eine Krankenschwester das Naturell vieler Pflegefachkräfte.

Menschlich und bewundernswert würde ich diejenigen nennen, die sich trotz widrigster Umstände um ihre Mitmenschen kümmern und ihr eigenes Befinden oft hintanstellen. Dies vor allem in Zeiten, in denen Menschen ihre freie Entscheidung von Gesetz wegen zum finanziellen Nachteil gereicht wird. All der tosende Applaus hat keinen Wert, wenn man nicht auch in den wieder besseren Zeiten diese Menschen honoriert, sei es auch nur mit einem schlichten Danke.

Allen Betroffenen aus Karlsruhe sowie allen Zigtausenden Menschen im Gesundheitswesen, die unbeirrbar ihren Weg fortsetzen und nach wie vor für andere da sind, möchte ich an dieser Stelle dieses Danke aussprechen. Nicht nur während und jetzt nach der Pandemie, auch vor der Pandemie ist es euer Einsatz, der angesichts sämtlicher Einsparmaßnahmen, Sanktionen und anderer Widrigkeiten, eine gesundheitliche Versorgung bestmöglich sicherstellt.

„Die größten Menschen sind jene, die anderen Hoffnung geben können.“

Jean Jaurès

Es gab viele Interviewpartner, von denen jede einzelne Geschichte es wert ist, erzählt zu werden. Die gute Nachricht: Im deutschsprachigen Raum spannt sich mittlerweile ein immer größer werdendes Netzwerk, in dem jeder Einzelne Platz findet, um das Erlebte zu erzählen, aufzuarbeiten und uns alle teilhaben zu lassen. Dafür darf ich an dieser Stelle an folgende Seiten verweisen:

Die bekannte Moderatorin Alexa Nietfeld (KlardenkenTV) lädt in ihrem Format Alexa fragt nach! (u.a. auf youtube zu finden) u.a. Betroffene aus Pflegeeinrichtungen ein, die ihre ganz persönlichen Erfahrungen und Geschichten erzählen.

Weiterführende Links:

https://www.wir-vergessen-nicht.com/ Plattform, um Menschen in schriftlicher Form zu Wort kommen zu lassen, die in den Medien nicht existieren. Eine wunderbare Möglichkeit, um persönliche Erfahrungen in Textbeiträgen zu dokumentieren und zu verarbeiten.

https://www.wir-vernetzen-uns.org/ Forum für Gemeinsamkeit & Verbundenheit, um Menschen aus den verschiedensten Teilen der Gesellschaft zueinander zu führen.

https://www.wir-fordern.eu/ Offener Brief an die Regierungen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz: Ihr wollt, dass wir verzeihen? Die Zeit ist reif für Wahrheit.

https://pflegefueraufklaerung.de/ „Keine Kompromisse und Kuschelkurs mit korruptem politischem Lobbyismus. Wir sind die Experten die am Bett stehen“

https://klinik-personal-steht-auf.info Hier finden Sie Informationen über den Verein KLINIK PERSONAL STEHT AUF e.V., einen Überblick der durchgeführten Aktionen und Beiträge rund um das Thema freie Impfentscheidung.

Anstelle die Rahmenbedingungen des Systems zu verbessern und die Leistung der Pflegebediensteten zu würdigen, wurden diese während der Pandemie weltweit für Propaganda missbraucht:

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