Neue Sanktionen binden Russland nur noch enger an China

Bild: Kremlin.ru, CC BY 4.0 , via Wikimedia Commons

Anstatt Russland zu schwächen, sorgen die ganzen Sanktionsrunden nur dafür, dass China immer stärker wird. Für den Westen wird dies zusehends zum Eigentor, denn damit spielt man dem aufstrebenden geopolitischen Rivalen direkt in die Hände. Können wir uns das überhaupt leisten?

Eigentlich hätte man Russland schon vor 20 Jahren enger an den Westen binden können. Ein gemeinsamer Sicherheitsraum von Nordamerika über Europa bis hin nach Nordasien – die komplette Arktis inklusive. Doch im kollektiven Wertewesten hatten die Kalten Krieger Überhand und man entschied sich, Putins Russland weiterhin als Feindbild zu betrachten und entsprechend zu behandeln. Das Ergebnis sieht man in der Entwicklung der BRICS-Gruppe, die sich langsam aber sicher breiter aufstellt.

Schon mit den Sanktionen ab 2014, nach dem Maidan-Coup und der Rückkehr der Krim zu Russland, begann sich Moskau stärker neu zu orientieren und auch den Fokus vermehrt auf Asien, Afrika und Lateinamerika zu richten. Als dann der Wertewesten nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine beschloss, das größte Land der Welt auch noch mit beispiellosen Sanktionen zu belegen, blieb nur mehr China als starker Partner übrig.

Dies führte dazu, dass der US-Dollar und der Euro für die russische Wirtschaft faktisch nutzlos wurden. Stattdessen übernimmt der chinesische Yuan sukzessive eine tragende Rolle. Mittlerweile ist diese Bindung zwischen den beiden Ländern so stark, dass die russische Zentralbank nun ankündigte, den Wechselkurs von Rubel zu Yuan künftig als Benchmark für andere Währungspaare zu verwenden.

Für den kollektiven Westen, der gerade mit der Volksrepublik China einen neuen aufstrebenden geopolitischen Konkurrenten erhalten hat, ist dies eine denkbar schlechte Entwicklung. Insbesondere auch deshalb, weil die „finanzielle Atombombe“ des SWIFT-Ausschlusses Russlands auch die BRICS-Länder die Entwicklung eigener Zahlungssysteme vorantreiben ließ. Mit Russland als wichtiger Rohstoffmacht und China als „Werkbank der Welt“ hat sich eine euroasiatische Kontinentalachse gebildet, die eine gewaltige Herausforderung für den US-geführten Westen darstellt. Wie lange können wir uns das noch leisten?

Wenn Sie mit dafür sorgen möchten, dass unser unabhängiger Journalismus weiterhin eine Gegenstimme zu regierungstreuen und staatlich geförderten Medien bildet, unterstützen Sie uns bitte mit einer Spende!

Informationen abseits des Mainstreams werden online mehr denn je bekämpft. Um schnell und zensursicher informiert zu bleiben, folgen Sie uns auf Telegram oder abonnieren Sie unseren Newsletter! Wenn Sie mit dafür sorgen möchten, dass unser unabhängiger Journalismus weiterhin eine Gegenstimme zu regierungstreuen und staatlich geförderten Medien bildet, freuen wir uns außerdem sehr über Ihre Unterstützung.

Unterstützen Sie Report24 via Paypal: