Nawalny hier, Nawalny dort. Im Westen hochgelobt, er wäre so ein prima Kerl – weil er in der Opposition gegen Putin ist. Ob seine Behauptungen etwas taugen prüft keiner. So veröffentlichte Nawalny am 19. 1. ein zweistündiges Video auf YouTube, in dem Putin scharf angegriffen wird. Angeblich habe er sich einen Milliardärspalast einrichten lassen, während sein Volk in Armut leben müsse. Nun stellt sich heraus: Es war ein Mix aus Behauptungen und ein wilder Zusammenschnitt von Videos aus aller Welt. Auch den tatsächlichen Eigentümer des Anwesens – das in Wahrheit eine Baustelle ist – kennt man inzwischen.
Ein Kommentar von Willi Huber
Jedenfalls dürfte YouTube den Kanal „Алексей Навальный“, auf dem das Video veröffentlicht wurde, fürstlich entlohnt haben. Die zweistündige Produktion hat wohl 20 geplante Werbepausen und 116 Millionen Aufrufe. Da geht schon gutes Geld in die Taschen der „Aktivisten“. Die natürlich nichts als die Wahrheit und die Menschenrechte im Auge haben, oder? Oder.
Nawalny selbst wird aktuell in allen Hofmedien als Märtyrer präsentiert, denn es ginge ihm nach einem Hungerstreik gegen seine Haft sehr schlecht. Der Vorschlag, er möge einfach essen, scheint als Lösung zu weit hergeholt. Besser ist es natürlich, nach offizieller Deutungsart, der Weltmacht und seinem Präsidenten zu drohen, dem feinen und guten Herrn Nawalny nur kein Haar zu krümmen.
Laut Nawalny wäre das Anwesen auf dem oben stehenden Foto „Putins Palast“. Die Systemmedien beschrieben es rasch auch als „Putins Versailles“. Ob der russische Präsident überhaupt irgendetwas damit zu tun hat, interessierte niemanden. Vermutlich fragte man auch gar nicht erst nach – das ist für Haltungsjournalismus nicht so wichtig. Da zeichnet man ein simples Bild von gut und böse und hält dafür die Hand auf. Es gibt auch einen tendenziösen Artikel in der politisch schlagseitigen Wikipedia namens „Residenz am Kap Idokopas„.
Ein in Bau befindliches Hotel in früher Bauphase
Tatsächlich gehört die Anlage dem Tourismus-Unternehmer Arkadi Rotenberg und ist momentan im Zustand einer Baustelle. Einmal fertiggestellt, soll daraus eine luxuriöse Hotelanlage werden, was nicht weiter überrascht, denn Rotenberg betreibt in Russland viele Hotels. Das Anwesen wurde für Journalisten und Blogger zugänglich gemacht. Dann sah ganz Russland – und auch der Rest der Welt, wenn sie denn wollte, dass sich im Inneren nichts als nackter Beton befindet. Keine prunkvollen Räume, keine goldenen Kloschüsseln wie behauptet. Der Film Nawalnys war eine Propagandalüge und es würde nicht wundern, wenn diese von Thinktanks, Filmstudios und Geheimdiensten westlicher Nationen stammen würde.
Journalisten wurde voller Zugang gewährt
Unten der Film von der Besichtigung des „Palasts“. Baustaub, Beton, Gerüste, Baustaub. Besser könnte man Nawalnys Lügengeschichte nicht entlarven. Es ist auch durch nichts anzunehmen, dass sich dort je etwas anders befunden hätte.
Im nachfolgenden Film werden die durchaus als dreckig zu bezeichnenden Lügen Nawalnys mit dem tatsächlichen Baufortschritt verglichen. Erinnern Sie sich noch, wie so gut wie alle deutschsprachigen Medien von Putins Palast berichteten? Von der Aufdeckung der Wahrheit berichtete niemand.
Wer einen Einstieg sucht, wie er die Lügen Nawalnys erklärt, kann gleich beim Eingangstor beginnen.
Ein ziemlich dummer Fehler, denn es handelt sich dabei um das Wappen von Montenegro.
„Helden gegen Putin“ oft nur widerliche, notorische Lügner
Vielleicht ist Nawalny ja doch nicht so ein toller Kerl, wie alle Medien behaupten. Vielleicht ist er ein westlicher Agent der dort das Volk aufwiegeln und zur Destabilisierung Russlands beitragen soll. Vielleicht ist Nawalny einfach ein ungustiöser, notorischer Lügner – wie es die westlichen Helden so häufig sind, die man gegen Putin aufbietet. Man erinnere sich an die nicht weniger widerlichen Aktivisten von Pussy Riot, die übrigens ganz eng mit Nawalny befreundet sind.