NATO-Alarmismus vs. Pleite-Propaganda: Was denn nun?

Russische Infanterie (C) Report24/KI

Irgendwie widersprechen sich die NATO-Sprachrohre im medialen Mainstream immer wieder. Denn während man einerseits behauptet, Russland werde den Westen im Jahr 2029 angreifen, soll Moskau bereits in eineinhalb Jahren das Geld für den Ukraine-Feldzug ausgehen.

Ein Kommentar von Heinz Steiner

Als Konsument der Mainstreammedien muss man sich doch manchmal komplett veräppelt vorkommen. Gerade auch wenn es um den aktuellen Krieg in der Ukraine und um Russland geht. Denn die mittlerweile seit Jahren verbreiteten Narrative widersprechen sich immer wieder so extrem, dass man sich manchmal fragt, ob die Politiker, Militärstrategen und Mainstreamredaktionen die Bevölkerung einfach nur für dumm verkaufen wollen.

Nehmen wir beispielsweise die aktuellste quer durch die Mainstreampresse verbreitete Meldung her, wonach dem Kreml in einem bis in eineinhalb Jahren das Geld für den Krieg in der Ukraine ausgehen würde. Und natürlich, wenn man nur die Sanktionen weiter verschärfe, könnte man diesen Zeitraum weiter verkürzen.

Nun gut, diese Aussage kommt vom Russlandexperten Alexander Gabuev vom liberal-internationalistischen Carnegie Russia Eurasia Center, der früher bei der russischen Wirtschaftszeitung Kommersant arbeitete und ein Visiting Fellow des globalistischen European Council on Foreign Relations (ECFR) und auch ein Munich Young Leader der Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) ist. Zudem wird er in Russland per Haftbefehl gesucht, weil er seine Tätigkeit als “ausländischer Agent” nicht offenlegte. Das heißt, er ist entsprechend politisch vorbelastet und kein neutraler Analyst.

Doch wie passt dies mit den Warnungen “aus Geheimdienstkreisen” (zu deren Aufgaben übrigens auch die Desinformation gehört) zusammen, wonach Russland spätestens im Jahr 2029 in der Lage sei, NATO-Territorium anzugreifen? Immerhin ist dies eine harsche Behauptung, die einerseits die weitere militärische Aufrüstung Europas rechtfertigen soll, andererseits auch zur propagandistischen Feindbildpflege dient. Und das, obwohl der Kreml immer wieder betont hat, dass ein Krieg gegen das transatlantische Militärbündnis weder im Interesse Russlands, noch in dem der Menschheit allgemein liege, weil dies unweigerlich zu einem vernichtenden Atomkrieg führen würde.

Also, da haben wir einerseits eine russische Armee, die angeblich ihre Drohnen mit Computerchips aus Waschmaschinen und Brustpumpen ausstattet, ihre Soldaten mit Feldspaten gegen die Ukrainer kämpfen lässt, weil es an Munition fehle, sowie auf Esel, Pferde und Privatautos angewiesen sei, weil die ukrainischen Drohnen zu viele Militärfahrzeuge zerstört hätten. Ganz zu schweigen davon, dass die russischen Verluste angeblich bereits bei mehr als 900.000 Mann liegen sollen.

Und dieses Land, welches laut den westlichen Politikern, Militärs, Geheimdienstlern und Mainstreammedien in der Ukraine solch extreme Verluste erlitten haben soll, wird der NATO also angeblich in den nächsten drei, vier Jahren den Krieg erklären? Und das, nachdem es bereits in etwas einem bis eineinhalb Jahren wegen des Ukraine-Krieges bereits faktisch bankrottgegangen sei. Wie das überhaupt funktionieren soll, ist eine Frage, die man sich in den Mainstream-Redaktionen offenbar nicht stellt. Stattdessen bringt man einfach nur die ins Narrativ passenden Meldungen. Das ist bequemer und man spart sich auch die entsprechenden Recherchen und den Einsatz des gesunden Menschenverstandes.

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