Vernachlässigen die Klimawissenschaftler die Rolle von Stickstoff und Sauerstoff in Sachen Temperaturen und Klimawandel? Zwei renommierte Chemiker weisen in einer interessanten Studie auf die beiden Hauptgase unserer Atmosphäre hin. Werden diese von der Forschung zu wenig berücksichtigt?
Eine neue Studie zweier renommierter Chemiker mit dem Titel „The role of greenhouse gases in radiative equilibrium – Thermodynamic Evaluation“ sorgt für Aufsehen in der Klimaforschung. Entgegen der gängigen Lehrmeinung behaupten die Wissenschaftler, dass nicht die klassischen Treibhausgase wie CO2 hauptverantwortlich für den Treibhauseffekt sind, sondern die Hauptbestandteile unserer Atmosphäre: Stickstoff und Sauerstoff.
Die Chemiker Helmut Ullmann und Martin Bülow präsentieren in ihrer Arbeit Berechnungen, die zeigen sollen, dass der Beitrag von CO2 und Methan zum Treibhauseffekt vernachlässigbar sei. Stattdessen seien es die Gase Stickstoff und Sauerstoff, die zusammen 99 Prozent der Atmosphäre ausmachen, welche den Großteil der Erderwärmung verursachen.
In ihrer Studie argumentieren die Forscher, dass die Wärmespeicherung in der Treibhaus-Erde von allen Gaskomponenten verursacht wird, hauptsächlich von Stickstoff und Sauerstoff. Sie behaupten, es sei nicht zulässig, den allgemeinen globalen Treibhauseffekt von 33 °C ausschließlich Wasserdampf, CO2 und den anderen Spurengasen zuzuschreiben.
Diese These widerspricht fundamental dem etablierten Modell des Treibhauseffekts. Bislang ging man davon aus, dass vor allem die Spurengase wie CO2 für die Erwärmung verantwortlich sind, da sie Infrarotstrahlung absorbieren und wieder abstrahlen. Ullmann und Bülow argumentieren jedoch, dass auch Stickstoff und Sauerstoff Wärme aufnehmen – zwar etwas weniger effektiv als die klassischen Treibhausgase, aber aufgrund ihrer schieren Menge in der Atmosphäre dennoch ausschlaggebend.
Die Studie stützt sich dabei auf frühere Experimente, die zeigten, dass Luft (99 Prozent Stickstoff und Sauerstoff) sich unter Erwärmung ähnlich verhält wie reines CO2. Ein äußerst interessanter Aspekt, der bislang von den Klimaforschern kaum berücksichtigt wurde, weil man sich aus ideologischen Gründen lieber auf das Kohlendioxid und andere sogenannte „Treibhausgase“ konzentriert.