Nach „leider verpasst“-Tweet zu Trump-Attentat: RBB beendet Zusammenarbeit mit „El Hotzo“

Bild: Fridolin freudenfett, CC BY-SA 4.0 , via Wikimedia Commons

Die Öffentlich-Rechtlichen sind für zahlreiche Deutsche ein stetiges Ärgernis: Nicht nur, dass man gezwungen wird, einseitige Berichte und Regierungspropaganda zu finanzieren, man alimentiert auch sogenannte Comedians, die mit ihren verbalen Entgleisungen außerhalb des ÖRR kaum einen Blumentopf gewinnen dürften. Im Fall von „El Hotzo“, der das Trump-Attentat mit den Worten „leider knapp verpasst“ kommentierte, wurde der Druck nun offenkundig zu groß: Der RBB beendete die Zusammenarbeit.

Die Tweets des „Satirikers“ Sebastian Hotz auf X zum Attentat auf Donald Trump werden vom Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) als „menschenverachtend“ betrachtet: „Seine Äußerungen dort sind mit den Werten, für die der RBB einsteht, nicht vereinbar. Wir beenden daher die Zusammenarbeit ab sofort bis auf Weiteres und haben den Autor entsprechend unterrichtet“, so Programmdirektorin Katrin Günther. Hotz war Moderator der Sendung „Theoretisch cool“ auf der RBB-Hörfunkwelle Fritz.

In den sozialen Netzen war zuvor scharf angeprangert worden, dass Hotz beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk arbeitet und entsprechend von den deutschen Bürgern finanziert wird, die ihre Gebühren eigentlich für eine ausgewogene und objektive Berichterstattung abtreten sollen. Das Signal, wenn Vertreter der auch über die Landesgrenzen hinaus als Staatsfunk geltenden Sender Gewalt und Mordversuche an Politikern derartig billigen, wirkt nicht nur nach Ansicht vieler Bürger verheerend. Der Medienanwalt Ralf Höcker hatte Strafanzeige gegen Hotz gestellt und sich im Zuge dessen auch an US-Behörden und Trump selbst gewandt.

Inwieweit Hotz als Gag-Schreiber und Ghostwriter zukünftig doch noch im Stillen von Zwangsgebühren profitieren könnte, bleibt aktuell freilich offen. Zumindest kann der Schritt als positives Signal gewertet werden, dass auch der ÖRR weiß, dass er sich nicht alles erlauben kann. Personalien wie Jan Böhmermann, für den auch Hotz „Witze“ geschrieben hat, sorgen mit Hetzbeiträgen wie dem Lied „Meine Oma ist ne alte Umweltsau“ keineswegs für Begeisterungsstürme bei den Bürgern, werden aber trotzdem von diesen finanziert. Andere Comedians machen Programm für ihr Publikum, denn sonst erhalten sie keine Einnahmen. Rundfunkgebühren erlauben es, dass Sendungen rein nach politischen Vorgaben und Narrativen produziert werden können, ohne dass Einnahmeverluste befürchtet werden müssen. Immer wieder drängt sich der Eindruck auf, dass man sich beim ÖRR daher regelrecht unantastbar fühlt.

Ob Hotz sich nun durch Fans seiner sogenannten Kunst erfolgreich selbst finanzieren können wird, wird sich zeigen. Vielleicht kommt er ja alternativ bei einem Mainstream-Medium unter. Auch der Ausgang der Strafanzeigen gegen ihn ist offen. Dass im besten Deutschland offenkundig Medien wegen bloßer Regierungskritik verboten werden können, der Aufschrei als Reaktion auf Gewaltverherrlichung aber weitgehend von jenen Menschen kommt, denen von oberster Stelle ständig Radikalität und Extremismus vorgeworfen werden, wirkt in jedem Fall bedenklich. Wer will in einem Land leben, in dem Gewalt und Attentate auf politische Gegner gebilligt werden, aber verbale Kritik an Regierenden zum schwersten Verbrechen hochgeschrieben wird?

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