Die Abgehobenheit der Politik kennt keine Grenzen: Nachdem ein Lkw-Fahrer im Publikum bei „Hart aber fair“ scharfe Kritik äußerte und dabei auch die steigenden Diäten der Abgeordneten anprangerte, fühlte sich FDP-Politiker Konstantin Kuhle scheinbar auf den Schlips getreten und beklagte das schwere Schicksal deutscher Bundestagsabgeordneter: So seien die Diäten in den Corona-Jahren gesunken. Nämlich um 70 Euro auf 9.985 Euro. Wie konnten Politiker davon nur leben?
„Ich platz gleich“, konstatierte ein Lkw-Fahrer im Publikum bei der Sendung „Hart aber fair“, in der man sich – natürlich – über die Ergebnisse der EU-Wahl empörte, gleichzeitig aber eindrücklich aufzeigte, wie sehr die herrschende Politik sich von der Lebenswelt der Bürger entfernt hat. „Man hört es hier: Sie kümmern sich alle um sich selbst“, prangerte der Mann an.
Während er selbst demnach als Lkw-Fahrer dank Spesenkürzungen vier bis fünf Euro pro Tag fürs Duschengehen aus eigener Tasche zahlen muss, sieht die Lage für deutsche Abgeordnete rosig aus: Im Juli greift die nächste stattliche Diätenerhöhung auf 11.227 Euro (von aktuell 10.592 Euro). „Wenn Sie dann ihre eigenen Diäten für 500 Euro mehr im Monat, weil ja alles so teuer geworden ist, erhöhen, kann ich darüber nicht lachen als Spediteur“, kritisierte der Mann und erntete Beifall aus dem Publikum.
Konstantin Kuhle von der FDP entblödete sich daraufhin nicht, darauf hinzuweisen, dass in den Corona-Jahren die Diäten für Politiker doch gesunken seien. Tatsächlich sanken sie Ende 2021 von 10.055,84 auf 9.985,46 Euro. Wie sollte man davon nur leben? 2023 konnten Politiker sich dann glücklicherweise wieder über eine saftige Erhöhung um mehr als 300 Euro freuen, nachdem sie Deutschland so „gut“ durch die Plandemie geführt und die grüne Deindustrialisierung so richtig in Gang gebracht hatten. So „schlecht“ ging es deutschen Abgeordneten in den vergangenen Jahren:
Auf die minimale Absenkung der Diäten angesprochen, kommentierte der Spediteur im Publikum entsprechend trocken: „Da bin ich wirklich traurig drüber.“ Dann wies er auf das Verhältnis zwischen normalen Gehältern der arbeitenden Bevölkerung und Abgeordnetendiäten hin. Die Zustimmung der Zuschauer war ihm sicher.
Den FDP-Politiker hielt das nicht davon ab, zu beklagen, dass er ja keinen sicheren Job habe – denn das hinge von den Bürgern ab. Ob sie Politikern solcher Parteien bei der nächsten Wahl ihre Stimme schenken und ihnen somit fürstliche Diäten bescheren wollen, werden viele Menschen sich nach derartigen Äußerungen wohl tatsächlich zweimal überlegen. Immerhin dürften die meisten Bürger sich Volksvertreter wünschen, die die Probleme, mit denen man sich in Deutschland täglich konfrontiert sieht, kennen und nachempfinden können.