NRW: Nach einem Besuch auf der Cranger Kirmes war ein 47-jähriger Mann aus Bottrop am frühen Samstagmorgen gerade mit seiner Familie auf dem Rückweg zum Auto, als er an einer Ampel in einen Konflikt mit einer Männergruppe geriet. Der endete dramatisch: Er wurde niedergestochen – vor den Augen seiner entsetzten Lebensgefährtin und seiner Kinder.
Die Bluttat überschattet die größte Kirmes in NRW: Am 10. August gegen 2:20 Uhr war der 47-Jährige mit seiner Familie auf dem Weg zum Auto, um den Heimweg anzutreten. An einer Ampel traf die Familie auf eine Gruppe aus fünf aggressiven jungen Männern. Es kam zum Streit – zunächst wurde das Opfer Berichten zufolge geschubst, dann bekam er unvermittelt einen Messerstich in den Rücken.
Er wurde schwer verletzt und zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus eingeliefert. Lebensgefahr soll nicht bestanden haben. Seine Familie musste die Bluttat mit ansehen: „Das war für die Kinder und die gesamte Familie hochdramatisch“, kommentierte ein Polizeisprecher.
Die Polizei Bochum hat eine Mordkommission eingerichtet und bittet um Zeugenhinweise. Gesucht wird nach bisherigen Hinweisen nach fünf Tätern mit südländischem Erscheinungsbild, die „gutes Deutsch mit Akzent“ gesprochen haben: Der Angreifer soll männlich, 20 bis 22 Jahre alt, etwa 1,70 Meter groß, schlank, mit rötlich-blonden, lockigen Haaren gewesen sein. Er trug ein Basecap und war grau-schwarz gekleidet. Seine vier Begleiter waren im gleichen Alter, ebenfalls dunkel gekleidet und trugen augenscheinlich Markenklamotten, einige von ihnen hatten „Hip-Bags“ (Hüfttaschen). Einer von ihnen hatte demnach schwarze, nach hinten gegelte, schulterlange Haare, ein anderer soll eine auffällige lange Kette mit einem künstlerisch gestalteten Kreuz getragen haben.
156 Polizeieinsätze auf Kirmes sind für Polizei gute Bilanz
Leicht irritiert darf einen der abschließende Beschwichtigungsversuch der Marler Zeitung zu diesem grausamen Fall zurücklassen:
Insgesamt zog die Polizei von der größten Kirmes in NRW dieses Jahr aber ein positives Fazit. In den elf Tagen der Cranger Kirmes gab es demnach 156 Polizeieinsätze. Der Großteil (43) davon wegen Körperverletzungen. 91 Anzeigen nahmen die Einsatzkräfte auf. Die Polizei Bochum nennt das „ein konstant niedriges Niveau“, wie es in einer Mitteilung der Kirmes-Veranstalter heißt.
Na, wenn das im besten Deutschland eine positive Bilanz ist…