Karl Lauterbach hat seit Beginn der Massenverabreichung der experimentellen Präparate an der Mär der „Nebenwirkungsfreiheit“ festgehalten – trotz ständig neuer Forschungsergebnisse, die das Gegenteil belegten, und trotz unzähliger Menschen, die nach dem Schuss bleibend geschädigt waren oder verstarben. Am 16. Juni nutzte Deutschlands Ungesundheitsminister sein fragwürdiges Format „KarlText“, um einen Sinneswandel zu offenbaren: „Es gibt sehr schwere Nebenwirkungen“, konstatiert er da plötzlich. Der Druck muss gewaltig gewesen sein, um ihm diese Worte über die Lippen zu locken.
Ein Kommentar von Vanessa Renner
Natürlich bemüht er sich, jede seiner Äußerungen zu Nebenwirkungen mit den üblichen Behauptungen zu relativieren: Alle sterben an der Krankheit, aber nur ganz, ganz, ganz wenige am religiös gepriesenen Allheilmittel. Man kennt es. Dennoch ist seine 180-Grad-Wende durchaus bedeutsam. Denn die Erzählung der Nebenwirkungsfreiheit propagierte er über Monate konsequent bei Twitter und seinen zahlreichen Talkshow-Auftritten, obwohl jedem denkenden Menschen längst bewusst war, dass es sich dabei um eine glatte Lüge handelt. Aber er kam damit durch. Wieder und wieder. Abgesehen von jenen Bürgern, die die Augen nicht vor der Wahrheit verschließen, muckte niemand auf. Auch nicht, als er frei heraus behauptete, dass an den (längst von etlichen Stellen bestätigten) Behauptungen des Ex-BKK-ProVita-Chefs zur Untererfassung von Nebenwirkungen „nichts dran war“.
Doch mittlerweile kommt Karl Lauterbach mit seinen Märchen offensichtlich nicht mehr durch. Ausgerechnet der sonst so unkritische und regierungstreue Mainstream hat in den vergangenen Wochen zahlreiche Berichte über Nebenwirkungen publiziert (wir berichteten beispielsweise hier und hier) – und immer wieder fragten die Verantwortlichen beim Gesundheitsministerium an und baten um eine Stellungnahme. Er verweigerte dies, was wiederum in den fraglichen Berichten Erwähnung fand – und ein überaus schlechtes Licht auf Deutschlands angeblich so um die Gesundheit der Bürger bemühten Minister warf. Den Hashtag „#RuecktrittLauterbachJetzt“ hatte und hat er sich nach Ansicht zahlreicher Twitterer ergo redlich verdient – auch kritische Experten wie Dr. Friedrich Pürner empfahlen ihm, abzutreten, wenn er seiner Verantwortung nicht endlich gerecht werde.
Der Virologe Klaus Stöhr wiederum konstatierte jüngst, dass ein Arzt, der von „Nebenwirkungsfreiheit“ fabuliert, keine Approbation haben sollte. Unfassbarerweise besitzt Lauterbach tatsächlich eine Zulassung als Arzt – von der er glücklicherweise keinen Gebrauch macht. Stöhr zumindest scheint ihn als vollkommen ungeeignet für diesen verantwortungsvollen Beruf zu halten.
Im „KarlText“-Video bestätigt sich zugleich der regelmäßig trendende Hashtag #LauterbachLuegt aufs Neue, denn der Gesundheits- oder vielmehr Krankheitsminister behauptet dort, dass die experimentellen Präparate auf ihre Nebenwirkungen geprüft worden seien wie kein anderes. Das ist nicht korrekt. Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten oder Vorerkrankungen wurden bis heute nicht erforscht, Daten zu einer potenziellen Kanzerogenität erhebt man nicht, obwohl Krebserkrankungen laut Medizinern weltweit rasant zunehmen, Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit untersuchte man ebenso wenig. „Bedingte“ Zulassungen sind für Pharmariesen im Kern nichts anderes als ein Freibrief, um Wirkung und Sicherheit ihrer Präparate nicht einmal mehr durch eigene (manipulierte) klinische Studien ausreichend belegen zu müssen.
Auch andere im Video getätigte Aussagen von Karl Lauterbach finden unter Experten wenig Anklang:
Die Bürger scheinen, wenn man nach den Twitter-Kommentaren geht, ebenfalls wenig von Lauterbachs Kehrtwende zu halten – frei nach dem Motto: „Zu wenig, zu spät.“ Denn handeln will Lauterbach offensichtlich nicht: Kein Wort davon, dass Verletzungen der ärztlichen Meldepflicht endlich geahndet und hart bestraft werden, keine Forderung ans PEI, Nebenwirkungen endlich ernst zu nehmen und zu verfolgen und zu erforschen, kein Interesse daran, Betroffenen endlich zu helfen.