Am Montag wurde ein wichtiges Telekommunikationskabel zwischen Schweden und Finnland an zwei verschiedenen Stellen beschädigt. Der Vorfall ereignet sich in einer Zeit erhöhter Spannungen im Ostseeraum. Bereits in den vergangenen Monaten kam es immer wieder zu solchen Beschädigungen.
Der Internetanbieter Global Connect bestätigte, dass das landgestützte Glasfaserkabel in Südfinnland an zwei Punkten durchtrennt wurde. Während die erste Beschädigung bereits behoben werden konnte und die Internetverbindung größtenteils wiederhergestellt ist, arbeiten Techniker noch an der Behebung des zweiten Schadens. „Die erste Störung stand im Zusammenhang mit Bauarbeiten“, erläuterte Niklas Ekström, Sprecher von Global Connect in Schweden. Zur Ursache der zweiten Beschädigung hielt er sich jedoch bedeckt: „Dazu liegt uns bislang keine Analyse vor.“
Die finnische Verkehrs- und Kommunikationsministerin Lulu Ranne reagierte umgehend auf den Vorfall. „Die Behörden untersuchen die Angelegenheit gemeinsam mit dem Unternehmen. Wir nehmen die Situation sehr ernst“, erklärte sie auf der Plattform X.
Besonders brisant erscheint der Vorfall vor dem Hintergrund der jüngsten Ereignisse in der Ostsee. Erst vor wenigen Wochen wurden dort zwei Unterseekabel beschädigt, die Finnland, Deutschland, Schweden und Litauen verbinden. EU-Ermittler vermuten dahinter einen Sabotageakt durch ein chinesisches Frachtschiff, das mittlerweile von NATO-Kriegsschiffen umstellt ist.
Die zeitliche Nähe und die Art der Beschädigungen lassen aufhorchen. In einer Zeit, in der Konflikte in Osteuropa und dem Nahen Osten schwelen, steigt die Gefahr gezielter Infrastrukturangriffe durch verschiedene Akteure – seien es Terrorgruppen, verdeckt operierende Staaten oder andere destruktive Kräfte.
Die finnische Polizei hat bereits strafrechtliche Ermittlungen aufgenommen. Die Häufung solcher Vorfälle im nordeuropäischen Raum wirft die drängende Frage auf, ob wir Zeugen einer koordinierten Kampagne gegen kritische Kommunikationsinfrastruktur werden.