AfD-Chef Tino Chrupalla wurde am gestrigen Mittwoch während einer Wahlkampfveranstaltung in Ingolstadt nach einem mutmaßlichen Angriff ins Krankenhaus gebracht. Er soll auf der Intensivstation liegen. Ein mutmaßlicher Anschlag auf einen Politiker: Der Aufschrei sollte ohrenbetäubend sein. Stattdessen berichtet der Mainstream auffällig verhalten. Das politische Establishment schweigt sich aus.
Chrupalla nahm im bayerischen Ingolstadt an einer Wahlkampfveranstaltung teil – am kommenden Sonntag wird in Bayern ein neuer Landtag gewählt. Kurz vor seiner Rede brach er jedoch zusammen und musste ins Krankenhaus eingeliefert werden. Zuvor soll er ein Selfie mit zwei jungen Männern gemacht haben. Die Männer wurden von der Polizei zunächst festgenommen und gründlich durchsucht, danach aber freigelassen.
Gegenüber reitschuster.de erklärte ein Insider aus der Partei: „Im Moment gibt das BKA keine Auskünfte. Es war vermutlich eine Injektion in den Oberarm mit noch unbekannter Substanz, mit anaphylaktischem Schock. Nur die nächsten um ihn Stehenden bemerkten es, als ihm schlecht wurde. Er wurde dann sofort gestützt.“
Den Zustand Chrupallas beschrieb der AfD-Bundestagsabgeordnete Peter Bystron gestern Abend mit den Worten: „Die Lage ist ernster als gedacht. Tino Chrupalla ist immer noch im Krankenhaus, ist nicht ansprechbar. Es hat ihn wohl wirklich jemand gestochen und etwas gespritzt!“ Nach Informationen der Jungen Freiheit sei Chrupalla auf der Intensivstation, aber ansprechbar. Er habe “Ausfallerscheinungen” gezeigt.
Mittlerweile soll die Staatsanwaltschaft Ermittlungen wegen des Anfangsverdachts der Körperverletzung eingeleitet haben. Eine Pressemitteilung soll im Laufe des Tages folgen. Nach Informationen der Jungen Freiheit wurden in der Klinik wohl Hinweise auf einen Einstich gefunden.
Auch wenn die Informationslage bislang eher dürftig ist, drängt sich eine Frage auf: Wo bleibt der große Aufschrei? Es besteht der Verdacht auf einen tätlichen Angriff auf einen Politiker. Der Mainstream berichtet größtenteils vage, dass Chrupalla ins Krankenhaus gebracht wurde. Dass dahinter ein Anschlag stecken könnte, soll offensichtlich nicht im Bewusstsein der Bevölkerung ankommen. Wie soll man sonst die Lüge einer “Gefahr von rechts” aufrechterhalten?
Verharmlosung der Bedrohung von Alice Weidel
Auch dass Alice Weidel ihren Wahlkampfauftritt am Tag der Deutschen Einheit in Mödlareuth aus Sicherheitsgründen absagen musste, war kaum eine Meldung wert. Der Spiegel beispielsweise will die Bedrohung herunterspielen und unterstellt Weidel gar, diese für ihren Wahlkampf nutzen zu wollen. Hintergrund war, dass Weidel am 3. Oktober auf Mallorca gesichtet wurde und zudem die Mitteilung des Bundeskriminalamts (BKA), Weidels Absage der Teilnahme an der Veranstaltung am Dienstag sei “nicht auf Veranlassung oder Empfehlung des BKA” erfolgt. Der Rat kam aber von der Schweizer Polizei.
Alice Weidel lebt mit ihrer Lebenspartnerin und ihren beiden Kindern in Einsiedeln in der Schweiz. Die dortigen Behörden bestätigten den Polizeieinsatz vom Samstag, den 23. September. Demnach sei „die Familie von Alice Weidel aus ihrer Wohnung im Bezirk Einsiedeln unter Polizeischutz an einen sicheren Ort verbracht“ worden.
Weidels Büro hat den Mallorca-Aufenthalt bestätigt. “Es ist korrekt, Frau Weidel hat sich mit ihrer Familie zum besagten Zeitpunkt auf Mallorca aufgehalten”, erklärte ihr persönlicher Sprecher. Nach dem “doch sehr aufrührenden Ereignis”, sei sie der Empfehlung gefolgt, “einige Zeit ihrer häuslichen Umgebung fernzubleiben, welche ein mutmaßliches Anschlagsziel war”. Sie habe sich “aus Sicherheitsgründen dagegen entschieden, ihren Aufenthaltsort zu kommunizieren”.
Nach Angaben ihres Sprechers ist sie dort bis zum nächsten Tag geblieben. Am Montag, dem 25., fuhr Alice Weidel nach Berlin, um an der Sitzungswoche des Bundestags teilzunehmen. Am Ende der Woche sagte sie ihren Auftritt in Mödlareuth bei den Veranstaltern ab und bat zunächst um vertrauliches Behandeln der Absage, um die Ermittlungen nicht zu gefährden. Am Wochenende flog sie dann mit ihrer Familie nach Mallorca. Zum einen folgte sie damit dem Rat, sich daheim rar zu machen, zum anderen sei die Familie von den Vorgängen natürlich schockiert – es seien immerhin auch zwei Kinder betroffen. Am kommenden Wochenende plane Weidel dennoch in Wiesbaden zum Wahlkampfabschluss zu sein, so der Sprecher.
Die Bedrohungslage ist also sehr wohl behördlich bestätigt worden – nur nicht vom deutschen BKA, das in der Schweiz nicht zuständig ist. Die Versuche des durch den Relotius-Skandal bekannten Spiegels, die Gefahr für die unliebsame Politikerin herunterzuspielen und sie als tiefenentspannte Urlauberin nach einem Wahlkampf-Stunt darzustellen, sind durchschaubar, aber falsch. Mit den stetigen Hetzkampagnen gegen Oppositionspolitiker dürften Verantwortliche bei den regierungstreuen Systemmedien eine erhebliche Mitschuld an den Bedrohungen und Angriffen gegen die Betroffenen tragen. Und auch die Politiker der Altparteien dürfen sich auf die Schulter klopfen, sind sie in ihrer offenen Panik vor der Opposition doch keinen Deut besser.