Nun, nachdem der Kauf von Twitter durch Elon Musk vollendet ist, beginnt bereits die große Umstrukturierung in der Führungsetage des Unternehmens. Neben dem CEO Agrawal ist auch die Chef-Zensorin Gadde gefeuert worden. Wird in dem sozialen Netzwerk nun endlich wieder Meinungsfreiheit Einzug halten?
Elon Musk gilt als Verfechter der Meinungsfreiheit und hat in der Vergangenheit bereits angekündigt, nach dem Kauf von Twitter um satte 44 Milliarden Dollar dort eine neue Unternehmenskultur einbürgern zu wollen. Eine, in der nicht mehr so exzessiv zensiert wird, wie es in den letzten Jahren der Fall war. Auch wurde schon im Vorfeld angekündigt, dass wohl rund 75 Prozent der Belegschaft ihren Job verlieren werden. Erwartungsgemäß trifft es nun auch die Führungsspitze des Unternehmens, inklusive der Chef-Zensorin.
Medienberichten zufolge begann die Kündigungswelle im Twitter-Management kurz nachdem der Deal am gestrigen Donnerstag vollzogen war. Unter den gefeuerten Spitzenmanagern befinden sich demnach Parag Agrawal, der Vorstandsvorsitzende von Twitter, Ned Segal, der Leiter der Finanzabteilung, Sean Edgett, der Chefsyndikus, und Vijaya Gadde, die oberste Führungskraft für Recht und Politik (man könnte auch sagen: die Chef-Zensorin des Unternehmens). Gadde wird unter anderem nachgesagt, aktiv an der Zensur von Informationen über Hunter Bidens „Laptop from Hell“ beteiligt gewesen zu sein.
Finanziell dürfte der Abgang für diese Manager nicht allzu schmerzhaft sein, da sie Abfindungen in zweistelliger Millionenhöhe erhalten. Für die Mitarbeiter und das Unternehmen als Ganzes brechen nun allerdings sehr abrupt neue Zeiten an.
Elon Musk begründete seine Entscheidung zum Kauf von Twitter wie folgt:
Der Grund, warum ich Twitter erworben habe, ist, dass es für die Zukunft der Zivilisation wichtig ist, einen gemeinsamen digitalen Stadtplatz zu haben, auf dem eine breite Palette von Überzeugungen auf gesunde Weise diskutiert werden kann, ohne auf Gewalt zurückzugreifen. Aktuell besteht die große Gefahr, dass die sozialen Medien in rechtsextreme und linksextreme Echokammern zersplittern, die noch mehr Hass erzeugen und unsere Gesellschaft spalten.
Es bleibt abzuwarten, wie sich der Kurznachrichtendienst in den kommenden Monaten entwickeln wird. Wie wird das Unternehmen künftig mit Aussagen umgehen, die nicht dem öffentlich gewünschten Narrativ entsprechen?