Im Ernstfall eines Krieges mit der NATO könnte Russland eine große Serie an nuklearen Schlägen quer über Westeuropa durchführen. Dies zeigen geleakte Dokumente, die auch hunderte potenzielle Ziele beinhalten. Europa wäre in solch einem Fall nuklear völlig verseucht.
Geheime russische Militärdokumente, über die die Financial Times berichtet, geben einen alarmierenden Einblick in Moskaus Bereitschaft, im Konfliktfall Atomwaffen gegen Ziele in Westeuropa einzusetzen. Die zwischen 2008 und 2014 erstellten Unterlagen offenbaren eine Liste potenzieller NATO-Ziele für russische Raketenangriffe – sowohl mit konventionellen als auch mit taktischen Nuklearwaffen. Besonders beunruhigend ist zudem die Erkenntnis, dass die Schwelle für den Einsatz taktischer Atomwaffen offenbar niedriger liegt, als Russland bisher öffentlich zugegeben hat.
Russia’s Secret Nuclear Dossier Leaked! 32 NATO Targets Shown on a chilling ‘Hit List’ to be hit from multiple directions— and Britain is at the top of the priority list. The stakes have never been higher! #NuclearThreat #NATO #Russia #Geopolitics https://t.co/rvGmTNF3Vg pic.twitter.com/w32quvBe1R
— Robert Morton (@Robert4787) August 14, 2024
Die geleakten Papiere deuten zudem darauf hin, dass die russische Marine entgegen früherer Vereinbarungen weiterhin die Fähigkeit besitzt, taktische Atomwaffen auf Überwasserschiffen zu transportieren. Dies steht im Widerspruch zu einem Abkommen zwischen der Sowjetunion und den USA von 1991, solche Waffen von Schiffen zu entfernen. Allerdings haben die Amerikaner in der Vergangenheit mit der Aufkündigung von Rüstungsverträgen mit Moskau gezeigt, dass sie ohnehin nicht viel davon halten.
Russia has trained its naval forces to strike NATO targets in Europe, including using nuclear-capable missiles, in preparation for a possible conflict with the alliance, according to a new report.https://t.co/YOh8dEVXeT
— bgkimin (@bgkimin) August 14, 2024
Kritiker warnen, dass die Veröffentlichung dieser Informationen die ohnehin angespannten Beziehungen zwischen Russland und dem Westen weiter belasten könnte. Sie betonen jedoch auch die Notwendigkeit einer transparenten Diskussion über nukleare Abschreckung und Abrüstung. Verteidigungsexperten mahnen zur Vorsicht bei der Interpretation der Dokumente. Sie weisen darauf hin, dass es sich um Trainingsmaterialien handeln könnte, die verschiedene Szenarien durchspielen, ohne zwangsläufig die aktuelle russische Doktrin widerzuspiegeln.
Dennoch werfen die Enthüllungen ernsthafte Fragen zur russischen Militärstrategie und zur Stabilität der nuklearen Abschreckung in Europa auf. Sie unterstreichen die Dringlichkeit verstärkter diplomatischer Bemühungen und Rüstungskontrollgespräche, um die Risiken einer nuklearen Eskalation zu minimieren. Insbesondere auch deshalb, weil der Westen in Bezug auf die Ukraine weiterhin auf Maximalforderungen besteht und so Friedensverhandlungen verunmöglicht.
