Moskau könnte vorbeugend Uranexporte in die USA verbieten

Bild: Kreml

Eigentlich will die US-Regierung die Einfuhr von angereichertem Uran aus Russland ab 2028 verbieten. Doch Moskau könnte schon präventiv den Hahn zudrehen, bevor die US-Energiekonzerne alternative Quellen finden. Dies würde die Stromversorgung der Vereinigten Staaten beeinträchtigen.

Atomstrom spielt für die Stromversorgung in den Vereinigten Staaten nach wie vor eine gewichtige Rolle. Von den im Jahr 2022 erzeugten 4.238,13 Terawattstunden (TWh) stammten 771,54 TWh aus Atomstrom. Etwa ein Viertel davon wird durch aus Russland importiertes Uran hergestellt. Das heißt, wir sprechen hier von etwa vier bis fünf Prozent der gesamten US-amerikanischen Stromproduktion, die von der Lieferung des Brennstoffs für die Atomkraftwerke aus Russland abhängig sind.

Doch Washington will mit dem Jahr 2028 den Import von Uran aus Russland verbieten lassen. Warum erst so spät? Weil es nicht genügend Lieferkapazitäten aus anderen Ländern der Welt gibt. Ein weiteres Beispiel dafür, dass die US-Politiker Sanktionen gegen andere Länder üblicherweise nur dann verhängen, wenn es keine wirklichen negativen Auswirkungen auf die eigene Volkswirtschaft hat. So zum Beispiel wie bei den Sanktionen gegen die russische Öl- und Gasindustrie. Denn die Vereinigten Staaten produzieren selbst genug davon und profitieren auch von den zusätzlichen Exporten nach Europa.

Allerdings scheint man im Kreml genug von diesen Spielchen zu haben und nun selbst die Initiative ergreifen zu wollen. Wenn die Amerikaner ohnehin in den nächsten Jahren auf das russische Uran verzichten wollen, dann kann man ihnen ja gleich den Hahn zudrehen. So hat das staatliche russische Uranunternehmen Tenex laut Bloomberg den US-amerikanischen Kunden entsprechende Informationen zukommen lassen. Demnach könnte der Kreml Uranexporte in die USA „vorbeugend“ verbieten lassen. Rosatom, das Mutterunternehmen von Tenex, wollte diese Gerüchte allerdings nicht bestätigen.

Für die Vereinigten Staaten wäre solch ein Exportverbot jedoch nicht nur in Bezug auf die Lieferketten und die Versorgungssicherheit ein Problem. Auch würden in solch einem Fall enorme Preissteigerungen drohen. Laut Experten könnte ein solcher Schritt die Preise für das radioaktive Material um bis zu 20 Prozent steigen lassen. Dies würde damit auch die Strompreise in den USA negativ beeinflussen.

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