“Moralische Verpflichtung”: Kündigung wegen Ablehnung von Gendern

Collage R24 - Bilder: Hand via rawpixel.com, Mülltonne via somemeans / freepik

Gendern ist kein Zwang – eigentlich. Eine Whistleblowing-Plattform ermöglicht es, Diskriminierungen wegen Gender-Verweigerung zu melden. Und siehe da: Offenbar kann es im besten Deutschland bereits zur Kündigung führen, wenn man nicht gendert.

Die Plattform “Stoppt Gendern” hat ein Meldeformular eingerichtet, über das “Genderschikane” gemeldet werden kann. Denn obwohl die Deutschen mehrheitlich nichts vom linguistischen Affentanz rund um die “Gendergerechtigkeit” halten, soll die Bevölkerung ihn nicht bloß tolerieren – vielfach wird man gar genötigt, selbst Gendersprache zu verwenden, wie das Portal anprangert.

Mit dem Meldesystem soll zunächst eine Dokumentation entstehen, die helfen soll, Unrechtmäßigkeiten besser aufzudecken und eine Ahndung anzustoßen. “Wir wollen leidtragende Melder im Sinne der Grundrechte, des Arbeitsrechts, des Verbraucherschutzes und der Schlichtung sozialer Konflikte besser schützen und zugleich die direkte Demokratie stärken”, so das Stoppt-Gendern-Team.

Gründerin der Plattform ist Sabine Mertens, die gegenüber der Berliner Zeitung erörtert, dass die “schweigende Mehrheit” gegen die lautstarke “Gender-Minderheit” mobilisiert werden soll. Sie ist Kunsthistorikerin, Vorstandsmitglied im Verein Deutsche Sprache e. V. und hat vor über zwei Jahren bereits die Volksinitiative „Schluss mit Gendern in Verwaltung und Bildung Hamburg“ initiiert. Es geht ihr aber nicht nur um die Liebe zur deutschen Sprache, sondern auch um freie Rede und somit um die Demokratie.

Gendern abgelehnt – Job verloren

Am 1. Juli hat die Plattform eine Pressemitteilung über einen gemeldeten und vom Team nachverfolgten Fall veröffentlicht, der verdeutlicht, wie weit der inoffizielle Genderzwang bereits geht: Demnach hat die 30-jährige Bernadette B. sich erfolgreich auf die Stelle einer pädagogischen Fachkraft in einer Einrichtung der Lebenshilfe (ein Dachverband mit zahlreichen eigenständigen Organisationen) beworben. Sie erhielt einen gegenderten Arbeitsvertrag. B. strich daraufhin die Genderformen heraus, unterschrieb den Vertrag und sandte ihn so zurück. Am 1. Juni trat sie ihre neue Stelle an.

Doch die Freude währte nicht lange: Nach einer Woche rief die Personalabteilung sie an, um ihr zu erklären, dass Gendersprache zwar „nicht gesetzlich geregelt” sei, dennoch aber eine “moralische Verpflichtung” zum Gendern bestehe. B. fragte nach dem Gespräch schriftlich an, ob sie mit arbeitsrechtlichen Konsequenzen zu rechnen habe. Die Antwort: Davon sei nicht die Rede gewesen.

Jedoch: Wenige später Tage flatterte B. die Kündigung ins Haus.

Angriff auf demokratische Grundrechte

B. meldete diesen Fall der Stoppt-Gendern-Plattform. Die entsprechenden E-Mails liegen den Betreibern vor. Mertens kommentierte: „In meinen Augen ein Verstoß gegen das Benachteiligungsverbot des AGG.“ Wer den Gender-Zwang verweigert, gilt rasch als unsozial, minderheitenfeindlich und rückständig.  „Dadurch werden die demokratischen Grundrechte praktisch außer Kraft gesetzt. Dass man seine Arbeitsstelle verliert, weil man das Gendern ablehnt, darf es in einer Demokratie nicht geben. Sowas ist nur in Diktaturen üblich.“ Besonders kritisch sieht sie, dass dieser faktische Kulturkampf von den Verursachern geleugnet werde. Die Meldungen über das Whistleblower-Portal sollen daher Sichtbarkeit schaffen.

Die 30-jährige B. will dennoch nicht juristisch gegen den Arbeitgeber vorgehen, weil der Ausgang des Verfahrens ungewiss ist. Immerhin: Nach der Veröffentlichung ihres Falls meldete sich prompt ein Unternehmen mit einem Jobangebot für B. bei der Plattform. Es gibt also sehr wohl noch Arbeitgeber, die sich über kritische und reflektierte Mitarbeiter freuen und diese gerne in ihr Team aufnehmen.

Politisch unliebsame Initiativen sind für Grüne undemokratisch

Eine weitere Absurdität entnimmt man der jüngsten Berichterstattung der Berliner Zeitung: Mertens gab dort an, dass ihr und ihren Mitstreitern von Beginn an Hass entgegenschlug. So störe die Antifa Aktionen – oder ein Grünen-Politiker tauchte auf einer Veranstaltung der Anti-Gender-Volksinitiative Niedersachsen auf und monierte einen “undemokratischen” Vorgang. Ob das Whistleblower-Portal wohl auch als “undemokratisch” betrachtet wird? Linke und Grüne lieben Meldestellen – aber wahrscheinlich nur, wenn dort rechte Memes oder Majestätsbeleidigung gegen bestimmte Politiker gemeldet wird…

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