Meta-CEO Mark Zuckerberg bezeichnet sein neues Produkt „Threads“ als „freundliche“ Alternative zu Elon Musks Twitter. Doch dort wird es nicht nur eine linksliberal-globalistische Filterblase geben – auch werden offensichtlich Unmengen an Daten gesammelt. Die Kritik wächst. Wird sich die neue Applikation etablieren oder nur ein Nischendasein fristen?
Die angeblich „freundliche“ Alternative zu Twitter, Metas neues Produkt „Threads“, soll bereits 18 Stunden nach dem Start 30 Millionen Nutzer für sich gewonnen haben. Diese können dort bis zu 500 Zeichen lange Beiträge posten sowie Links, Fotos und Videos teilen. Die direkt mit Instagram (ebenfalls eine Meta-Plattform) verbundene Applikation soll demnach vor allem jene Leute für sich gewinnen, denen die größere Meinungsfreiheit bei Twitter seit der Übernahme durch Elon Musk nicht gefällt. Elon Musks Anwalt strebt derweil bereits eine Unterlassungsklage an, weil Meta ehemalige Twitter-Mitarbeiter eingestellt und Geschäftsgeheimnisse bei der Entwicklung von Threads missbraucht haben soll.
Zudem gibt es für Nutzer des neuen Twitter-Konkurrenten große Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes. Der frühere Twitter-Chef Jack Dorsey wies in einem Tweet auf die Datensammelwut von Threads hin. Denn die App sammelt Informationen zu Gesundheit & Fitness, Einkäufen, Finanzinformationen, Standort, Kontaktinformationen, Kontaktlisten, Nutzer-Content, Suchgeschichte, Browsing-Geschichte und IDs. Eine ganze Menge also.
Und nicht nur das. Laut dem bekannten kritischen US-Journalisten Michael Shellenberger hat Threads offensichtlich schon damit begonnen, Nutzer zu zensieren. Nur Stunden nach dem Launch der Applikation habe es die ersten Fälle gegeben – ohne dass die Betroffenen informiert geworden seien oder die Möglichkeit eines Einspruchs bekommen hätten. In seinem Substack schreibt er: „Meta ist bereits zu mächtig. Ein Unternehmen kontrolliert, was ein Großteil der Öffentlichkeit sehen darf. Und wenn Threads Erfolg hat, wird es einem Brancheninsider zufolge 80 % des Weltmarktes außerhalb Russlands und Chinas besitzen. Man kann also davon ausgehen, dass Meta genau so zensieren wird, wie es die großen Medienkonzerne, darunter die New York Times, und ihre Werbekunden wollen. Mehr Zensur ist das, was die Mainstream-Nachrichtenmedien, die großen Unternehmen und ihre prominenten Werber fordern.“
Es stellt sich allerdings die Frage, ob der neue Twitter-Mitbewerber trotz all der medialen Unterstützung an die Reichweite des blauen Vogels herankommen oder ähnlich den anderen Konkurrenten wie Donald Trumps „Truth Social“ ein Nischendasein fristen wird. Ein „Klon“ wird nie so gut sein wie das Original. Ohne wirklich neue Ideen und Funktionen – eine technische Evolution – gewinnt man auf Dauer keine neuen Nutzer. Die Schaffung einer neuen Filterblase ist kein überzeugendes Verkaufsargument.