Die meisten der untersuchten Proben von Wasser und Softdrinks aus im Supermarkt verkauften Plastikflaschen in Frankreich weisen Mikroplastik auf. Teilweise sogar in hohen Konzentrationen. Interessant dabei ist, dass sich die Konzentration offensichtlich erhöht, je öfter man den Deckel abnimmt, um zu trinken.
Mikroplastik wird zusehends zu einer Belastung für unseren Organismus. Bis zu fünf Gramm davon nehmen wir im Schnitt jede Woche zu uns – so viel wiegt in etwa eine Kreditkarte. Gesund ist das nicht. Mit ein Grund dafür ist auch der Konsum von Wasser und Softdrinks aus Plastikflaschen. Aktuelle Untersuchungen aus Frankreich verdeutlichen, wie sehr diese Getränke darauf Einfluss haben.
Eine bereits im Jahr 2019 durchgeführte Untersuchung der Organisation Agir pour l’environnement (Handeln für die Umwelt) ergab, dass in neun Marken von in Frankreich verkauftem Flaschenwasser Mikropartikel von Plastik nachgewiesen wurden: Evian, Perrier, Vittel, Volvic, Carrefour, Cristaline und Badoit. Die Mikropartikel stammten hauptsächlich aus der Verpackung der Produkte. Interessant dabei ist, dass selbst das extrem teure Markenwasser damit verseucht ist.
Laboruntersuchungen dieser Flaschen wiesen Polypropylen, Polyethylen und Polyethylenterephthalat in den Verschlüssen und Flaschen nach, so die Studie. Auch die Zusatzstoffe im Material der Plastikflaschen tragen zur Bildung von Mikroplastik bei, heißt es weiter. Die Studie fand heraus, dass 78 Prozent der getesteten Proben Mikroplastik enthielten. Die meisten Mikropartikel pro Liter – bis zu 121 Partikel – wurden in den Flaschen von Vittel Kids 330 ml nachgewiesen, die für Kinder gedacht sind, so die Ergebnisse.
Eine separate Untersuchung von Coca-Cola und Schweppes aus Plastikflaschen in diesem Jahr ging sogar noch weiter. Die französische Organisation ließ überprüfen, ob das wiederholte Öffnen und Schließen des Plastikdeckels eine Auswirkung auf die Konzentration von Mikroplastik in den Getränken hat. Die Ergebnisse sind interessant.
So wurden nach dem ersten Öffnen 4 Mikroplastikpartikel pro Liter Coca-Cola und 4,6 Partikel pro Liter Schweppes gefunden. Nach 20 Mal Öffnen stiegen die Werte auf 46 Partikel pro Liter Cola und 62 Partikel pro Liter Schweppes an. Die meisten Partikel waren kleiner als 500 Mikrometer (μm), mit einem Großteil unter 100 μm. Die durch das Öffnen verursachten Partikel waren meist unter 50 μm. Es wurden auch große Mengen an Nanoplastikpartikeln in beiden Limonaden gefunden. Das heißt, je öfter man die Flaschen öffnet, um daraus zu trinken, desto größer wird auch die Mikroplastikbelastung.
Interessant ist jedoch, dass insgesamt sechs verschiedene Arten von Mikroplastik in den Proben von Coca-Cola und Schweppes festgestellt wurden, während die Flaschen selbst aus PET und die Deckel aus PE bestehen. Noch ist unklar, warum dem so ist. Es könnte sich hierbei um eine bereits bestehende Kontamination bei den Zutaten und dem benutzten Wasser selbst handeln.