Während Washington auf Zurückhaltung und Deeskalation drängt, plant die NATO offenbar aggressivere Maßnahmen gegen Russland. Dies erklärte NATO-Admiral Cavo Dragone. Ein weiteres Drehen an der Eskalationsspirale.
Mittlerweile wurde der dritte Tanker der russischen Schattenflotte (diesmal vor der Küste des Senegals) angegriffen. Ein weiterer Versuch, die Energieexporte Russlands ins Visier zu nehmen. Wer dahintersteckt, ist bislang noch unklar. Doch eines ist sicher: Der Druck auf Moskau soll erhöht werden. Das ist eine Sache, bei der sich Kiew und die europäischen Unterstützer einig sind.
Doch nun kommen aus der NATO-Führung weitere Worte, die die Eskalationsspirale beschleunigen sollen. Admiral Giuseppe Cavo Dragone, Vorsitzender des NATO-Militärausschusses, sagte laut einem neuen Bericht der Financial Times, dass die NATO derzeit proaktivere Maßnahmen als Reaktion auf Russlands zunehmende hybride Kriegsführung prüfe. Demnach gebe es angeblich einen Anstieg von Cyberangriffen, Sabotageakten und Luftraumverletzungen über Europa. Die NATO solle dabei nicht nur gleichziehen, sondern diese sogar übertreffen. Jeder potenzielle “Präventivschlag” gegen russische Ziele sei gerechtfertigt.
NATO’s top general has now crossed the line from deterrence into madness. Admiral Giuseppe Cavo Dragone publicly floated the idea of “preventive action” against Russia, meaning pre‑emptive strikes on targets “where drones could be ready to be launched.” Europe isn’t defending… pic.twitter.com/cTNKLS5wc6
— THE ISLANDER (@IslanderWORLD) December 1, 2025
“Wir prüfen alles … Im Bereich Cyber sind wir eher reaktiv”, sagte Dragone. “Aggressiver zu sein oder proaktiv statt reaktiv zu handeln, ist etwas, worüber wir nachdenken.” Er erklärte weiter, dass ein “Präventivschlag” unter bestimmten Umständen und im entsprechenden Kontext als Verteidigungsmaßnahme eingestuft werden könnte. “Das ist weiter entfernt von unserer normalen Denk- und Verhaltensweise”, räumte er ein. “Aggressiver zu sein als unser Gegenüber könnte eine Option sein” – die offenen Fragen seien jedoch: “Rechtsrahmen, Zuständigkeiten, wer wird das tun?”
Dabei gibt es bereits seit Jahren verdeckte Sabotageaktionen gegen Russland, die vom Westen überwacht werden. Diese Bemühungen, über die schon vor langer Zeit in Mainstream-Medien berichtet wurde, sind ein wesentlicher Grund für die ständige Eskalation des Ukraine-Krieges. Dies wiederum hat zu einer Eskalation der nuklearen Rhetorik und Drohungen zwischen Russland und dem Westen geführt. Und weil Kiew mit westlicher Unterstützung die russische Energieinfrastruktur unter Beschuss nimmt, verstärkt auch das russische Militär entsprechende Angriffe in der Ukraine, worunter am Ende jedoch vor allem die Zivilisten leiden.
Macron:
— Clash Report (@clashreport) December 1, 2025
In the weeks to come, the pressure on the Russian economy and the capacity of Russia to finance the war effort will drastically change. pic.twitter.com/JOmzDvdKxY
Der Kreml hat entsprechend auf die Äußerungen von Admiral Dragone reagiert. Kreml-Sprecherin Maria Sacharowa bezeichnete Dragones Aussagen als “einen äußerst unverantwortlichen Schritt, der die Bereitschaft des Bündnisses zeigt, weiter auf Eskalation zuzusteuern”. Manchmal scheint es, dass ungeachtet der ständigen Behauptungen und Warnungen vor einem russischen Einmarsch in die osteuropäischen NATO-Länder es eigentlich das westliche Militärbündnis ist, welches unbedingt einen Krieg gegen Russland vom Zaun brechen möchte.
