In der beschaulichen Gemeinde Berg en Dal, wo normalerweise Urlauber die niederländische Gemütlichkeit genießen, hat sich ein bemerkenswerter Fall von behördlicher Verschwendungssucht und kommunalpolitischer Blindheit offenbart. Was sich dort im idyllischen Ferienpark „De Oude Molen“ abspielt, gleicht einem Lehrstück über die Absurditäten europäischer Asylpolitik.
Der Ferienpark vermietet laut der niederländischen Tageszeitung „De Telegraaf“ 19 Chalets – nicht etwa an sonnenhungrige Touristen, sondern an das niederländische Asylamt COA. Der Preis mutet geradezu grotesk an: 4.000 Euro pro Chalet und Woche, was sich auf stolze 300.000 Euro monatlich aus Steuergeldern summiert. Für diesen Betrag könnte man in Amsterdam noble Grachtensuiten anmieten.
Besonders pikant: Die örtliche Verwaltung wurde über diesen Deal komplett im Dunkeln gelassen. Bürgermeister Mark Slinkman, der von diesem Arrangement aus der Presse erfuhr, reagierte mit einer Mischung aus Empörung und Pragmatismus: „Diese Vereinbarung mag für den Campingplatz lukrativ sein, ist aber gesellschaftlich nicht zu rechtfertigen.“
In den Chalets leben derzeit 139 „Nachzügler“ – überwiegend Frauen und Kinder aus Somalia und Eritrea, deren Familienangehörige bereits Aufenthaltsgenehmigungen besitzen. Als wäre das nicht genug, beherbergt der Park auch noch etwa 25 osteuropäische Arbeitsmigranten, die ihre Miete bar bezahlen – ein Detail, das bei jedem Finanzprüfer die Alarmglocken schrillen lassen dürfte.
Slinkman, laut den niederländischen Medien sonst eher für moderate Töne bekannt, droht nun mit Strafen von 250.000 Euro pro Verstoß. „Wenn statt Touristen dauerhaft Asylbewerber hier wohnen, leiden Gastronomie, Geschäfte und Fahrradverleih erheblich unter Umsatzeinbußen“, argumentiert er. Eine nachvollziehbare Sorge in einer Region, die vom Tourismus lebt.
Die COA hat sich mittlerweile für ihr „Versehen“ entschuldigt – zum zweiten Mal übrigens, nachdem bereits im Vorjahr Asylbewerber unangekündigt in einem örtlichen Hotel untergebracht wurden. Ein Muster zeichnet sich ab. Die Gemeinde hat nun einen Vollzeit-Aufseher im Park stationiert und die Polizeistreifen verstärkt. Eine Maßnahme, die der Bürgermeister mit der „notwendigen Wachsamkeit“ angesichts der gemischten Bewohnerschaft begründet – eine diplomatische Umschreibung für die Sorgen der Anwohner.
Die Parkleitung selbst hüllt sich in beredtes Schweigen. Bei monatlichen Einnahmen von 300.000 Euro erscheint diese Strategie durchaus nachvollziehbar. Was bleibt, ist ein weiteres Beispiel dafür, wie gut gemeinte Asylpolitik in bürokratischer Verschwendung und kommunalem Chaos endet. Die eigentlichen Verlierer sind dabei nicht nur die Steuerzahler, sondern auch die lokale Bevölkerung. Die niederländische Bürokratie beweist einmal mehr, dass sie in Sachen kreative Geldverbrennung ihren europäischen Pendants in nichts nachsteht. Eine teure Lektion in Sachen mangelnder Kommunikation und fragwürdiger Mittelverwaltung.