In Brandenburg soll eine Löwin gesichtet worden sein. Der Sohn eines Clan-Chefs rief auf Instagram dazu auf, sich mit Hinweisen bei ihm zu melden, um die Löwin wieder in ihr Gehege zurückbringen zu können – auf seinem Kanal posiert er mit einem jungen Tiger an der Leine. Der Mainstream derweil ist dankbar für diese Füllung des Sommerlochs, richtet „Löwen-Ticker“ ein und fabuliert bereits von „Löwen-Leugnern“…
Unsere Kolleg. sind weiter im Süden Berlins auf der Suche nach dem #Wildtier und gehen verschiedenen Hinweisen nach. Seien Sie im Warnbereich noch immer vorsichtig und informieren Sie die Polizei, wenn Sie das Tier sehen.
Das schrieb die Polizei Berlin heute Morgen auf Twitter. Gestern Morgen wurden Videoaufnahmen publik, die möglicherweise eine Löwin an einem Waldrand in Kleinmachnow zeigen – sie sollen gegen Mitternacht der vorigen Nacht aufgezeichnet worden sein. Seitdem wird in Brandenburg und dem Süden Berlins nach einem solchen Raubtier gesucht. Zoos und ähnliche Einrichtungen haben kein entlaufenes Tier gemeldet.
Der Hashtag „Löwin“ dominiert nun die Twitter-Charts, die Bevölkerung ist im kindischen Löwen-Wahn. Die „Bild“ hat einen „Löwen-Ticker“ eingerichtet und rief bereits einen „Löwen-Lockdown“ aus. Reporter begeben sich auf „Safari“ in Brandenburg und Grüne empören sich, dass Löwenhaltung kein „Kaviarsdelikt“ sei: Die grüne June Tomiak hat auf Twitter bereits die bösen Reichen als Schuldige ausgemacht, denn Kleinmachnow sei ja deren „Hotspot“. Auch andernorts findet sich das ausgelutschte Corona-Wording: Weil ein Jäger Zweifel anmeldete, dass es sich tatsächlich um einen Löwen handelte, wurde er für die „Welt“ kurzerhand zum „Löwen-Leugner„.
Die Infantilisierung des deutschen Medienapparates ist vollendet: Dümmer kann’s wohl nicht mehr werden. Beinahe wundert man sich, dass Karl Lauterbach die Geschichte noch nicht genutzt hat, um auf das sich erhitzende Klima in Deutschland und die Notwendigkeit von Hitze-Lockdowns hinzuweisen. Nun migriert schon die afrikanische Tierwelt hierher!
Während Grünlinge offenbar davon ausgehen, dass jeder Reiche einen Löwen im Garten hält, war es einer der Söhne des Clan-Chefs Issa Remmo, der auf Instagram einen Aufruf startete: „Wenn jemand was weis bitte erst an mir Bescheid geben dann führen wie die Löwin in ihr Gehege zurück bevor irgend ein trottel die abknallt“ (Rechtschreibfehler aus Posting übernommen), war dort gestern zu lesen. Auf dem Kanal präsentiert er sich mit einem jungen Tiger an einer Hundeleine. Der soll aber nicht langfristig bei den Remmos untergebracht gewesen sein. Ob der Remmo-Sohn tatsächlich der Besitzer der mutmaßlich entlaufenen Löwin ist, die er in einer Umfrage „Nala“ nennt, ist unklar. Ebenso, ob es sich beim gesuchten Tier überhaupt um eine Löwin handelt.
Till Lindemann und seine Kollegen dürften sich wohl ebenso wie unfähige deutsche Politiker freuen, durch den Löwen-Trubel vorübergehend aus den Schlagzeilen verdrängt worden zu sein. Ärgerlich für Habeck und Co.: Dass die Grünen in Umfragen immer weitere Verluste einfahren, wurde trotzdem berichtet. Was waren das noch für Zeiten, als Meldungen zu womöglich entlaufenen Tieren nur ein, zwei Zeitungsberichte wert waren…