Frankreich sieht sich mit einer weiteren Welle von Sabotageakten gegen seine kritische Infrastruktur konfrontiert. Nur wenige Tage nach den Anschlägen auf das Hochgeschwindigkeits-Bahnnetz durch Linksextremisten wurden nun offenbar gezielt Glasfaserkabel an mehreren Orten im Land durchtrennt. Es gab auch 45 Festnahmen bei den Ökoterroristen von „Extinction Rebellion“.
Laut Angaben der französischen Regierung wurden in der Nacht von Sonntag auf Montag mehrere Telekommunikationsleitungen durch Vandalismus beschädigt. Betroffen sind sowohl Glasfaserkabel als auch Fest- und Mobilfunkleitungen in verschiedenen Regionen Frankreichs. Der Internetanbieter Netalis sprach von einer „großen Sabotageaktion“ gegen Fernverbindungskabel.
Die genauen Auswirkungen sind noch unklar. Die großen Telekommunikationsanbieter Bouygues, SFR und Free bestätigten Störungen ihrer Dienste, betonten aber, dass bisher keine größeren Ausfälle zu verzeichnen seien. Nach Angaben von SFR seien letztlich nur etwa 10.000 Festnetzkunden betroffen gewesen.
Die Angriffe ereigneten sich, während in mehreren französischen Städten Wettkämpfe der Olympischen Spiele 2024 stattfinden. Ob ein Zusammenhang mit den Olympischen Spielen oder den Sabotageakten gegen die Bahn vom vergangenen Freitag besteht, ist noch unklar.
Innenminister Gérald Darmanin erklärte, man prüfe eine mögliche Beteiligung „ultralinker“ Aktivisten. Die Angriffe seien „vorsätzlich, sehr präzise und extrem gut gezielt“ gewesen. Am Montagmorgen wurde laut Behördenangaben ein Linksextremist an einem Standort der staatlichen Bahngesellschaft SNCF festgenommen. Allerdings habe dies nichts mit den Terrorakten gegen die französische Bahn selbst zu tun.
Weiteren Medienberichten zufolge wurden im Zusammenhang mit Störaktionen rund um die Olympischen Spiele in Paris auch 45 „Aktivisten“ der Klimasekte „Extinction Rebellion“ festgenommen.