Ich verdächtige den öffentlich-rechtlichen Sender ORF seit vielen Jahren, durch subtile Manipulation von Nachrichten den Antisemitismus in Österreich zu schüren, Hass auf Israel zu erzeugen und den islamistischen Terror zu verharmlosen. Die Berichterstattung rund um den mutmaßlichen Terror-Zellenleiter Anas Al-Sharif ist ein weiteres Puzzlestück, das sich nahtlos in diese Theorie einfügt. Statt Kuschel-Bilder mit Terrorchefs und Hass-Tiraden gegen Juden abzubilden, entschied sich der ORF einmal mehr für die einseitige Darstellung als unschuldigen, sensiblen Journalisten.
Das öffentlich-rechtliche Medium ORF berichtete mehrfach ausführlich über die Tötung des mutmaßlichen Terror-Zellenleiters Anas Al-Sharif am 10. August 2025. “Er war das Gesicht Gazas in der arabischen Nachrichtenwelt”, erzählte der Sprecher mit trauriger Stimme. Als Bebilderung auf ORF online wählte man ein Foto, wo der Mann harmlos und traurig-nachdenklich dargestellt wird. Der Titel lässt nur einen Schluss und einen Schuldigen zu: “Al-Jazeera-Reporter bei Angriff auf Gaza getötet”. Ohne es direkt auszusprechen, wird suggeriert: Einmal mehr hat Israel Kriegsverbrechen begangen.

“Gestern Abend wurde er gemeinsam mit vier weiteren Al-Jazeera Mitarbeitern getötet, gezielt in einem Pressezelt in Gaza-Stadt”, erklärt der traurige ORF-Sprecher weiter. Kontext ist für diesen Sender nicht nötig. Der Sender Al-Jazeera ist in Israel verboten worden – aber keineswegs so, wie man in der EU verschiedene russische Medien verboten hat. Es wurden zahlreiche Beweise dafür vorgelegt, dass Mitarbeiter des in Katar ansässigen Mediums enge Verbindungen zur Hamas haben oder als Kämpfer für die Terrororganisation arbeiten.
Neben Anas Al-Sharif, gegen den schon seit der Veröffentlichung von Personal- und Finanzdaten der Hamas im Oktober 2024 der Vorwurf der Mitgliedschaft in der Terrororganisation als Zellenleiter einer Raketeneinheit bestand, gibt es viele prominente Namen von “Journalisten”, die in Wahrheit Terroristen sind. Hussam Shabat, Ashraf Saraj, Alaa Salama und Talal Aruki, um nur einige zu nennen. Besonders interessant ist der Fall von Ismail Abu Omar, der zuvor für den TV-Sender der Terroristen selbst, Al-Aqsa TV gearbeitet hat und als “Journalist” den Überfall am 7. Oktober begleitet hat, um das Massenmorden zu fotografieren und zu filmen.
Diese Massenmorde wurden vom “armen, unschuldigen Al-Jazeera-Reporter Anas al-Sharif” live gefeiert und bejubelt. All das ist dokumentiert. Es mag viele überraschen, aber sogar der umstrittene österreichische Journalist Florian Klenk gab in einem längeren öffentlichen Posting zu, dass es inakzeptabler Lückenjournalismus ist, die Hamas-Nähe und den Terrorhintergrund al-Sharifs auszublenden. Er schreibt: “Doch wer Anas al-Sharif vorbehaltlos als Journalist darstellt, blendet zentrale Fakten aus, die ein differenzierteres Bild erfordern” und “Er nahm an Massenkundgebungen teil, die eindeutig der Hamas zuzuordnen sind, und verwendete in seinen Beiträgen wiederholt Symbolik, Slogans und Hashtags der Bewegung. Am 7. Oktober 2023 kommentierte er die Massaker in Israel in Echtzeit mit den Worten: „Gott, wie groß bist du“, begleitet von grünen Herzen – der Farbe der Hamas”.
Das menschenverachtende Posting al-Sharifs während des Mordens ist nicht vollständig wiedergegeben. Al-Sharif bezeichnete die Massenmörder, Folterer, Vergewaltiger und Entführer als “Helden”.

Klenk schließt mit den Worten: “Wer diese Fakten verschweigt, um ein einfaches Opfer-Narrativ aufrechtzuerhalten, handelt nicht im Sinne der Pressefreiheit, sondern betreibt einseitige Propaganda. Pressefreiheit lebt nicht nur vom Schutz der Reporter, sondern auch von der Ehrlichkeit gegenüber dem Publikum – gerade in Kriegszeiten.” Er könnte anständigen Journalismus machen, wenn er will – leider hat ihn investigatives Nachfragen zur Corona-Zeit nie interessiert.
Zurück zur vielfältigen Fehlleistung des ORF. Hier die noch verfügbaren Links der so genannten “Berichterstattung”. Machen Sie sich selbst ein Bild:
- ORF, 10.8.2025 – Gaza: Israel meldet Tötung von Al-Jazeera-Journalisten
- ORF, 11.8.2025 – Gaza: Israel meldet Tötung von Journalisten (mit Video)
- ORF, 11.8.2025 – Israelische Armee tötet gezielt Journalisten
In der ORF-Berichterstattung zu Israel ist seit Jahrzehnten ein roter Faden wahrzunehmen: Schon beim Titel wird klar, wer der einzig Schuldige ist. Es wird stets Israel als Aggressor dargestellt. Dass es sich um Reaktionen auf Mord und Terror handelte, erfährt man – wenn – dann erst im letzten Absatz.
Über die subtile Manipulation des ORF im Fall Al-Scharif könnte man Bücher füllen. Bild- und Wortwahl der veröffentlichten Informationen sind genauso bezeichnend wie all das, was weggelassen wurde. An sich wäre sogenannter Qualitätsjournalismus dazu verpflichtet, weitere Informationen, die für einen Sachverhalt wichtig sind, nachzuliefern. Der ORF hat dafür ein Jahresbudget von einer Milliarde Euro, kann sich also nicht auf Personalknappheit herausreden. Dennoch unterblieb bis heute die Ergänzung um die Terror-Kontakte Al-Scharifs und das offensichtlich freundschaftliche Verhältnis zum Massenmörder Yahya Sinwar.

Bussi-Bussi-Fotos mit dem obersten Schlächter der Palästinenser sind neben den von der IDF veröffentlichten Dokumenten allerdings nicht die einzigen Hinweise auf die Nähe Al-Scharifs zum Terror. So durfte der “Journalist” die Freilassung der ehemaligen Geisel Agam Berger dokumentieren – aus einer Entfernung von wenigen Metern zu ihr und Mitgliedern der für die Geiseln zuständigen „Schatteneinheit“ der Hamas. Man kann darüber nachdenken, ob dies aufgrund seiner persönlichen Freundschaft zu Sinwar und der jahrelangen Treue zur Hamas beruhte – oder weil er so ein guter, neutraler Journalist war.
Wer den “palästinensischen” Terrorchef Sinwar aufgrund der einseitigen Darstellung in Massen- und anderen Medien für einen Freiheitskämpfer hält, sollte daran erinnert werden, dass er ein blutiger Schlächter des eigenen Volkes war. Der als skrupellos, hinterlistig und intelligent beschriebene Mann (tagesschau) wurde auch als “Psychopath mit Borderline-Syndrom” und “Schlächter von Chan Yunis” bezeichnet. Diese Beinamen erhielt er nach vielfachen Morden an “Palästinensern”, welche er als “Kollaborateure mit Israel” bezeichnete. Selbst in israelischer Haft wandte er extreme Gewalt gegen andere Häftlinge an, welche er der Kollaboration beschuldigte. Sinwar wurde im Oktober 2024 durch die israelische Armee getötet. Der ORF-Bericht zu diesem Anlass war damals überraschend neutral gehalten.
Ein interessantes Detail, das bisher offenbar von niemandem im deutschen Sprachraum berichtet wurde: Vor der Tötung Al-Sharifs bot Israel diesem freies Geleit aus dem Kriegsgebiet an. Man wollte nur, dass er seine Propagandainszenierungen zugunsten der Terrororganisation Hamas einstellt. Dies äußerte sein Bruder in einem Interview. Al-Sharif beharrte darauf, weiter für die Hamas tätig zu sein – darauf folgte der Militärschlag.
Nur noch ein kleiner Schritt zu den nächsten Pogromen
Die einseitige Darstellung des Gaza-Konfliktes, die Bezeichnung der legitimen Selbstverteidigung Israels mit dem Begriff “Genozid” (die Propaganda-Wortwahl der Terroristen), das Weglassen wichtiger Fakten, das Ignorieren des Leids der Opfer des 7. Oktober, ihrer Angehörigen und der Geiseln – all das und noch viel mehr spielt zusammen, um in Österreich Hass auf Israel und die Juden zu festigen. Die Folgen davon sieht man in offenem Antisemitismus: Juden werden nicht bedient, diskriminiert, abgewiesen. Sie werden in ganz Europa immer häufiger beschimpft, körperlich attackiert, bis hin zu tödlicher Gewalt.
Wer sich an dieser Verhetzung beteiligt, macht sich mitschuldig an einer Stimmung, die jederzeit wieder zu einem Pogrom umschlagen kann. All diese kleinen Puzzlestücke tragen dazu bei, dass es in Österreich wieder salonfähig ist, öffentlich gegen Juden zu hetzen und ihnen den Tod zu wünschen. Das Problem liegt freilich nicht nur beim ORF, auch wenn diesem durch seine Reichweite und vorgebliche Seriosität eine zentrale Stellung zukommt.
Einseitige Darstellung und Judenhass nicht nur in Mainstream-Medien
Zum Gesamtbild tragen auch unreflektierte und einseitige Berichte in freien Medien bei, wie der als einseitig verhetzend zu verstehende Artikel “Vom Umgang mit Journalisten in der EU und in Gaza” von Andrea Drescher, veröffentlicht bei TKP.at. Auch dort wurden die Hasstiraden Al-Sharifs auf Juden, der Jubel während des Terrorangriffes und die Bilddokumente großer persönlicher Nähe zu den Terrorchefs ausgeblendet, als hätten sie nie stattgefunden. Auch dort zeigt die Bebilderung nur einen fleißigen Journalisten. Stattdessen begründet die Autorin ihre Einschätzung mit der Schulaufsatz-Formulierung: “Dass Reuters als internationale Presse-Agentur nicht immer eine verlässliche Quelle darstellt, ist mir bekannt – dass sie Hamas-Terroristen beschäftigen, wäre mir neu.”
Dass Reuters nicht nur im Gaza-Konflikt immer wieder nachgewiesen wurde, manipulierte Bilder zu publizieren, ist ohne Frage auch den Kollegen dort bewusst. Es gab mehrere Fälle im Gaza-Konflikt, wo Fotografen von Reuters aber auch AP, CNN und New York Times der Terrornähe bezichtigt wurden: Hassan Eslaiah, Yasser Qudih, Mhammed Fayq und Abu Mostafa. Auch Hassan Eslaiah tauchte auf Fotos mit Yahya Sinwar auf, der ihn vergleichbar mit Al-Scharif freundschaftlich küsste. Er war direkt an der Infiltration Israels beim Massenmord am 7. Oktober beteiligt.
Hass auf Israel zu schüren, ist manchen selbsternannten Journalisten wohl wichtiger, als umfassende Information. Drescher bewertet im genannten TKP-Artikel Aussagen, die direkt aus der islamistischen Hamas stammen, höher, als jene von der IDF – den regulären Streitkräften Israels. Darüber mag man unterschiedlicher Meinung sein, die vorsätzliche Weglassung der unstrittig engen Terror-Kontakte Al-Scharifs dient jedenfalls der Manipulation und Propaganda – hier wie dort.
