Der Pharma-Lobbyismus der deutschen Politik kennt keine Grenzen. Betätigten etliche Politiker weltweit sich in den Corona-Jahren als faktische Dealer für das Pharma-Drogenkartell, indem sie die Bürger zu experimentellen Impfungen zwangen, so muss nun mangels eines aktuellen „pandemischen Notfalls“ zu altbewährten Mitteln gegriffen werden, um die Profite der Industrie zu maximieren: Mit Karl Lauterbachs „Gesundes-Herz-Gesetz“ wird nicht etwa die Herzgesundheit gefördert, sondern man macht einfach noch mehr Bürger zu Konsumenten nebenwirkungsreicher Arzneimittel. Im Fokus stehen Cholesterinsenker.
Ein Kommentar von Vanessa Renner
Man sollte meinen, dass gerade Karl Lauterbach mit seiner unrühmlichen Lipobay-Vergangenheit die Finger vom Statinen-Lobbyismus lassen würde. Die Cholesterinsenker sind aufgrund ihrer Nebenwirkungen hochumstritten. Dennoch möchte der Noch-Bundesgesundheitsminister diese Medikamente unters Volk bringen, indem er deren Verordnungsfähigkeit erhöht: Ärzte sollen ihren Patienten die Fettsenker nach dem aktuellen Referentenentwurf des „Gesundes-Herz-Gesetzes“ durch eine Anpassung von § 34 Sozialgesetzbuch „frühzeitig“ verschreiben können, auch eine Verordnung bei genetisch bestätigter familiärer Hypercholesterinämie soll möglich werden. Zusätzlich will man die Risikogruppen erweitern, damit die Präparate noch mehr Menschen verschrieben werden können. Sogar Kinder könnten so ganz leicht zu neuen Konsumenten werden.
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Angesichts der Nebenwirkungen der Medikamente überrascht es wenig, dass es bereits Kritik von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung hagelt. Deren Vizechef Stephan Hofmeister bezeichnete die Pläne als absurd. Evidenz gäbe es dafür keine und Prävention durch Medikamente sei „sicher der falsche Ansatz“, zitiert ihn die Deutsche Apotheker Zeitung. Hofmeister plädiert (wie wohl jeder normale Mensch) für Prävention durch einen besseren Lebensstil, Sport, Bewegung und Ernährungsanpassungen. Zu sagen, man gebe den Leuten lieber Statine, sei eine „Bankrotterklärung“, denn: „Das sind Medikamente mit erheblichem Nebenwirkungspotenzial.“
Wie dieses Nebenwirkungspotenzial aussieht? Ein bekannter Vertreter der Statine ist „Sortis“ von Pfizer (Atorvastatin). Die Apotheken-Umschau nennt als mögliche Nebenwirkungen:
- Magen-Darm-Beschwerden, wie:
- Übelkeit
- Erbrechen
- Durchfälle
- Verstopfung
- Blähungen
- Bauchschmerzen
- Aufstoßen
- Appetitlosigkeit
- Geschmacksstörungen
- Entzündung der Bauchspeicheldrüse
- Kopfschmerzen
- Benommenheit
- Schlaflosigkeit
- Alpträume
- Gedächtnisstörungen
- Missempfindungen, wie Kribbeln oder Ameisenlaufen
- Verminderte Berührungsempfindlichkeit
- Tinnitus (Ohrgeräusche)
- Halsschmerzen
- Nasen-Rachenraum-Entzündung
- Nasenbluten
- Verschwommenes Sehen
- Allergische Reaktionen
- Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut, wie:
- Hautausschlag
- Nesselausschlag
- Juckreiz
- Haarausfall
- Anstieg der Nierenwerte
- Veränderung der Leberwerte
- Leberentzündung
- Muskelerkrankungen, bei Auftreten folgender Symptome, die ohne erkennbare Ursache sind, suchen Sie bitte Ihren Arzt auf:
- Muskelschmerzen
- Muskelkrämpfe
- Muskelschwäche
- Rhabdomyolyse (Schädigung von Muskelzellen)
- Gelenkschmerzen
- Rückenschmerzen
- Nackenschmerzen
- Brustschmerzen
- Unterzuckerung (Hypoglykämie)
- Anstieg des Blutzuckers (Hyperglykämie)
- Wassereinlagerungen (Ödeme), vor allem an den Beinen oder Armen
- Gewichtszunahme
- Allgemeine Schwäche
- Erschöpfung
- Fieber
Was ist für Menschen mit erhöhtem Cholesterinspiegel wohl gesünder: Eine Anpassung des Lebensstils oder ein Cocktail aus diesen Nebenwirkungen (die einen aktiven Lebensstil mitunter unmöglich machen und potenziell die Einnahme von noch mehr Medikamenten nach sich ziehen)?
Es geht ums Geschäft
Statine sind ein Goldesel: Sortis etwa war bis 2017 mit einem Gesamtumsatz von 142 Milliarden US-Dollar eines der umsatzstärksten Medikamente weltweit, merkt etwa die Wikipedia an. Nebenwirkungen leugnet man in Studien, die von Big Pharma finanziert werden, gerne weg. Ein amüsantes Beispiel ist eine Metastudie aus dem Jahr 2018, die befindet, dass alles gar nicht so schlimm ist, deren Aufstellung von Interessenkonflikten durch Gelder von Big Pharma (darunter Pfizer, AstraZeneca, Merck und Sanofi) aber so lang ist, dass der Abschnitt glatt als eine eigene Studie durchgehen könnte.
Kräftig angekurbelt wurde der Profit durch die umstrittenen Medikamente durch eine kontinuierliche Neudefinition von erhöhten Cholesterinwerten: Die Normalwerte wurden in den letzten Jahrzehnten stetig nach unten angepasst, sodass praktischerweise immer mehr Menschen zu potenziellen neuen Kunden wurden. So berichtete „bild der wissenschaft“ schon 2016:
Menschen, die zu Arteriosklerose neigen oder schon einen Herzinfarkt hinter sich haben, sollten natürlich ihren Cholesterinspiegel im Auge behalten. Unklar ist aber, ab wann es kritisch wird. Die Grenzwerte wurden im Laufe der Jahre immer weiter gesenkt – wodurch immer mehr Menschen auf Medikamente angewiesen sind. Und die Herstellung von Statinen, des bevorzugten Wirkstoffs, ist ein Milliardengeschäft. In Deutschland nehmen rund 4,5 Millionen Menschen Statine, obwohl mit erheblichen Nebenwirkungen zu rechnen ist – von Schlafstörungen und Kopfschmerzen bis zu Impotenz und Depressionen. Erst im letzten Jahr hat ein amerikanisches Ärzteteam um Brian Strom gezeigt, dass bei vielen Menschen auch das Gedächtnis leidet.
Quelle
2019 wurden die Normalwerte dann erneut nach unten „korrigiert“.
Eine Fehlentwicklung, die seit etlichen Jahren bekannt ist, wird also nicht gestoppt, sondern unter Karl Lauterbach zugunsten der Pharmaindustrie und gegen jede Evidenz gezielt vorangetrieben. Dass so eine Personalie noch im Amt ist, kann als weiteres Armutszeugnis für Deutschland interpretiert werden.