Fremdenfeindliches Suffgegröle ein paar junger Deutscher auf Sylt genügt, um Deutschland am Rad drehen zu lassen. Gäbe es so viel Aufregung doch auch für Kalifatsforderer, Gruppenvergewaltiger und dergleichen… Inzwischen darf „L’amour Toujours“ von Gigi d’Agostino sogar auf dem Oktoberfest nicht mehr gespielt werden.
Deutschland mangelt es mittlerweile extrem an Verhältnismäßigkeit. Ein paar junge Deutsche grölten in einem Club auf Sylt zu Gigi d’Agostinos Partyhit „L’amour Toujour“ im passenden Rhythmus „Deutschland den Deutschen, Ausländer raus“ (ein Memesong) – und wurden dabei gefilmt. Das Ergebnis: Halb Deutschland dreht durch. Obwohl es eine Anzeige bei der Polizei für die strafbaren Äußerungen in der Öffentlichkeit auch getan hätte, wurden die Namen der Gröler veröffentlicht und diese auch bei ihren Arbeitgebern angeschwärzt, woraufhin sie nicht nur strafrechtliche Konsequenzen zu erwarten haben, sondern auch im zivilen Leben massivst abgestraft werden.
Die Frage lautet, ob dies überhaupt verhältnismäßig ist. Wurden die Namen der ganzen Kalifatsforderer der Moslemdemo – auf der ein Redner sogar quasi einen neuen Hitler forderte – in Hamburg auch so in die Öffentlichkeit getragen? Wurden diese Leute (sofern sie überhaupt in einem Arbeitsverhältnis stehen) ebenfalls bei ihren Arbeitgebern angeschwärzt? Wohl kaum. Nicht einmal die BILD, die sonst gerne mal rechts blinkt und links abbiegt und sich entsprechend der Springer-Doktrin sonst so pro-israelisch gibt, hielt sich da zurück. Doch in diesem Falle titelte sie mit „Nazi-Skandal! Das sind die Sylt-Schnösel“ und freut sich darüber, dass drei von ihnen „bereits gefeuert“ worden seien.
Wenn irgendwelche Syrer, Afghanen oder Afrikaner deutsche Mädchen gruppenvergewaltigen oder durch schwerste bzw. auch tödliche Gewalt auffallen, gibt es zumeist nur einen Klaps auf die Finger. Schon vor über einem Jahrzehnt beklagte man sich sogar im Mainstream darüber, dass vor allem jugendliche Ausländer für jene Taten mit Bewährungsstrafen und Sozialstunden davonkommen, wo eigentlich ein hartes Durchgreifen angesagt wäre. Geändert hat sich zwischenzeitlich nichts. Dies zeigt ein Gerichtsprozess von vor einem halben Jahr, als neun „junge Männer“ (Synonym für Ausländer) für ihre Gruppenvergewaltigung (sowie den Raub des Handys und der Brieftasche) einer Fünfzehnjährigen verurteilt wurden.
Während einer der Täter gerade einmal für zwei Jahre und neun Monate in Haft muss, erhielten die anderen acht Mittäter Bewährungsstrafen und 60 Sozialstunden verordnet. Das Mädchen, welches nun ihr ganzes Leben lang leidet, spielt dabei keine Rolle. Niemand hat die Bilder und die Namen der jungen Sexualstraftäter veröffentlicht und sie für ihre abscheuliche Tat dermaßen in die Öffentlichkeit gezerrt, wie es mit den Suffgrölern von Sylt geschah.
Inzwischen geht das Ganze sogar so weit, dass „L’amour Toujours“ auf öffentlichen Veranstaltungen wie zum Beispiel dem Oktoberfest nicht mehr gespielt werden soll. „Das Lied wird nicht gespielt – weder im Zelt noch sonst irgendwo“, sagte der für die Organisation der Wiesn zuständige Münchner Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner (CSU) im Bayerischen Rundfunk (BR). Denn das Münchner Oktoberfest sei international, weltoffen und unpolitisch. Doch wie „unpolitisch“ ist man, wenn man ein Partylied über die ewige Liebe wegen ein paar Suffköpfen verbietet?