In Japan ist die Kremation ein üblicher Bestattungsritus. Erdbestattungen sind im Reich der aufgehenden Sonne grundsätzlich unerwünscht. Für die Moslem-Zuwanderer ist dies ein Problem. Doch die Japaner fordern Respekt für die nationale Kultur und wollen sich nicht von Minderheiten Änderungen aufzwingen lassen.
Japan zeigt erneut, dass es bei Fragen der kulturellen Identität keine Abstriche macht. Ein Vorstoß zur Errichtung eines groß angelegten islamischen Friedhofs wurde im Parlament mit deutlichen Worten zurückgewiesen. Die Botschaft aus Tokio ist unmissverständlich: Die Traditionen des Landes stehen nicht zur Disposition, nur weil bestimmte Gruppen Anpassungen einfordern.
Im Mittelpunkt der Debatte stand die Frage, ob Japan seine jahrhundertealte Praxis der Kremation für Einwanderer aufweichen sollte. Die Abgeordnete Mizuho Umemura erinnerte daran, dass Kremation im Land nicht nur kulturell tief verankert ist, sondern der allgemeine Standard. Zusätzliche Friedhöfe seien daher schlicht nicht erforderlich. Hinzu kommt der massive Widerstand in der Bevölkerung gegen Friedhöfe mit Erdbestattungen. Viele Anwohner fürchten Kontamination von Grund- und Nutzwasser, sollten größere Flächen für traditionelle Moslem-Begräbnisse zugelassen werden.
Japan says no to building Muslim cemeteries in the country:
— Tommy Robinson 🇬🇧 (@TRobinsonNewEra) November 29, 2025
"The Muslim request for cemeteries is denied. In Japan, cremation is the tradition… the appropriate approach for Muslims is to return the remains to their own countries and bury them there!"
pic.twitter.com/fhDZGsRwUD
Mehrere Parlamentarier nutzten die Gelegenheit, um grundsätzliche Fragen aufzuwerfen. Wenn Erdbestattungen immer wieder zu Konflikten führen, müsse man prüfen, ob eine landesweite Einschränkung oder gar ein vollständiges Verbot sinnvoll wäre. Umemura selbst formulierte ihre Position ohne Umschweife. Wer in Japan lebe, habe die dortigen Gepflogenheiten zu respektieren. Verstirbt ein moslemischer Einwanderer im Land, gebe es zwei Optionen: Kremation vor Ort oder Überführung in das Herkunftsland auf eigene Kosten. Eine Anpassung der japanischen Traditionen komme nicht infrage.
Die konservative Abgeordnete warnte die Moslem-Minderheit im Land davor, kulturellen Druck auf die Mehrheitsgesellschaft auszuüben. Wer heute rücksichtslos Forderungen stelle, müsse mit erheblichen Problemen in der Zukunft rechnen. Eine Aussage, die im Reich der aufgehenden Sonne auf breite Zustimmung stößt und auch von den lokalen Behörden weitestgehend umgesetzt wird. Wer nach Japan kommt, hat die dortigen Gepflogenheiten und kulturellen Normen zu respektieren.
Allerdings gibt es auch in Japan Politiker, welche versuchen, die multikulturelle Propaganda zu verbreiten und die Präfekturen dazu aufrufen, Erdbestattungen für die Moslems im Land zu erlauben.
Just when we won the Muslim burial incident against Khan T Muhammad in Hiji another one appears somewhere else.
— 🇯🇵 Colonel Otaku Gatekeeper 🇯🇵 (@politicalawake) January 14, 2025
This time it's in Miyagi Prefecture, despite protests by locals the Governor of Miyagi, Yoshihiro Murai has given it the greenlight using Multiculturalism as the… pic.twitter.com/CDW7U2fkrl
Japans Politik signalisiert damit jedoch weitestgehend, dass das Land eine eigenständige kulturelle Ordnung bewahren will. Sonderrechte für die rund 350.000 Moslems (etwa 0,2 bis 0,3 Prozent der Gesamtbevölkerung) gibt es nicht. Bei ihnen handelt es sich zumeist um Arbeitsmigranten aus Indonesien, Pakistan, Bangladesch und Malaysia.
