Manch einer soll steigende Preise und leere Supermarktregale noch immer Wladimir Putin in die Schuhe schieben, doch ein wachsender Teil der deutschen Bürger hat mittlerweile verstanden: „Wir werden verarscht.“ Für viele Menschen kam die Erleuchtung wohl in dem Moment, als publik wurde, dass das in Deutschland kurioserweise ausverkaufte Sonnenblumenöl im Ausland massenhaft zum Schleuderpreis verkauft wird – mit deutschen Banderolen.
Produkte deutscher Firmen, die hierzulande kaum mehr zu bekommen sind, finden sich massenhaft in ausländischen Supermärkten. Und während die Preise hier explodieren, freut man sich im Ausland über günstige Sonderangebote. So kann man etwa in Schweden das Sonnenblumenöl der Firma „Brökelmann + Co – Oelmühle GmbH + Co“ aus Hamm in der Nähe von Dortmund zu günstigen Preisen einkaufen.
In anderen Ländern ist die Lage ähnlich: In Tschechien, der Schweiz, Kroatien, Dänemark und vielen anderen ist von einem Öl-Mangel nichts zu spüren. Auch in Spanien fanden und finden sich ganze Supermarktregale voll mit dem begehrten Sonnenblumenöl:
Die Schuld für den Ölmangel wird von Systemmedien vorzugsweise Wladimir Putin gegeben. Die Kreiszeitung fabulierte etwa am 5. Mai:
Warum Sonnenblumenöl und andere Öle derzeit in Deutschlands Supermärkten so selten sind wie Meistertitel von Werder Bremen, Hannover 96 oder aber dem Hamburger SV in den letzten Jahren, weiß inzwischen jeder: Der Ukraine-Krieg, den der russische Präsident Wladimir Putin – er soll krank sein und „der gefährlichste Mann in Russland könnte übernehmen – vom Zaun gebrochen hat, sorgt dafür, dass die Suche nach Sonnenblumenöl oft vergeblich bleibt.
Doch wie könnte dann nur Deutschland betroffen sein? Um dieses Phänomen zu erklären, setzt die Presse auf ein altbekanntes Mittel: die weitere Spaltung der Gesellschaft. Es sind wieder die bösen „Hamsterkäufer“, die den armen Normalbürgern angeblich das Öl wegschnappen. Jedoch: In anderen Ländern wurde gerade zu Kriegsbeginn ebenso über einen Run auf bestimmte Produkte berichtet wie hierzulande – auch in Schweden, wo die Bürger sich neben haltbaren Lebensmitteln etwa mit Wassercontainern und Kurbelradios eindeckten, sowie in Spanien, wo ähnlich wie in Deutschland viel Mehl und auch Sonnenblumenöl gekauft wurden.
Und nun? In Spanien und anderen Ländern sind die Öl-Regale längst wieder voll – in Deutschland nicht. Dabei wird hier ebenso rationiert und der Verkauf auf haushaltsübliche Mengen beschränkt wie in Spanien. Auch Reuters berichtete jüngst, dass laut der Gruppe FEDIOL in Wahrheit kein Mangel an Sonnenblumenöl vorlag und dass EU-Märkte und Lieferketten sich zudem mittlerweile an den Krieg in der Ukraine angepasst hätten.
Wollen Sie also wirklich die Mär glauben, dass Putin und ein paar angstgesteuerte Hamsterkäufer für die leeren Supermarktregale verantwortlich sind?