Krude Theorie von EZB-Chefin Lagarde: Kommt Inflation vom Klimawandel – oder vom eigenen Versagen?

Bild: European Parliament from EU, CC-BY-4.0 , via Wikimedia Commons

Die Inflation komme von Klimawandel – diese steile These der EZB-Chefin Lagarde geht aktuell wieder durch die sozialen Medien. Wir berichteten erstmals im August 2022 über diese Behauptung, die sie schon damals in einem Interview getätigt hatte. Dr. Martin Steiner, der unermüdlich rund um Themen wie erneuerbare Energien und Umweltzerstörung im Namen des Klimaschutzes aufklärt, gibt der EZB-Chefin in einem aktuellen Video Nachhilfe zum Geldsystem und stellt fest, woher die Inflation wirklich kommt: Durch politisches Versagen.

WAAAS? Die Inflation kommt vom Klimawandel? WIRKLICH???

Ein Gastkommentar von DI Dr. Martin J.F. Steiner MSc

Report24 hat im August 2022 berichtet: EZB-Chefin Lagarde behauptet: „Die Inflation kommt durch den Klimawandel!

Ich habe mir gedacht, das klingt ja skuril und komisch… sind das „Fake News“? Ich weiß, dass Report24 sauber recherchiert – aber „sowas kann“ nicht eine Frau Lagarde gesagt haben, habe ich mir gedacht.

Zu meiner großen Überraschung hat sie das wirklich gesagt.

An dieser Stelle möchte ich mich bei Herrn Machl und dem ganzen Report24-Team für meine spontanen Gedanken in dieser Sache entschuldigen – es kommt nicht mehr vor ☺!

Hier die für Inflation und den Klimawandel relevanten Passagen aus dem Interview: 

Grundsätzlich ist festzuhalten – obwohl Frau Lagarde meint, nunmehr auch über ein „Mandat“ hinsichtlich der „Bekämpfung des Klimawandels“ zu verfügen  – hat sie dieses NICHT. Das Mandat der EZB ist auf Währungs- und Preisstabilität begrenzt. 

Zudem ist wesentlich zu verstehen, was Inflation wirklich ist:  

Inflation (von „inflare“) ist das Aufblähen / Erhöhen der Geldmenge. Eine gestiegene Geldmenge wird nachfragewirksam und verknappt das Güterangebot, also steigen die Preise. Man kann auch sagen, dass die Nachfrage das Angebot dominiert, und deshalb folgen Preissteigerungen.

Laut den „Austrians“ (Österreichische Schule der Nationalökonomie) – Ludwig von Mieses & Friedrich August von Hayek – ist die Inflation:

„Wenn man die Geldmenge erhöht, vermindert man damit die Kaufkraft einer Geldeinheit. Das Verhältnis von Geldmenge und Warenmenge hat nämlich Folgen für das „Austauschverhältnis“ zwischen Geld und einer Ware. So wie ein höheres Angebot an Waren deren Wert reduziert, verliert auch das Geld an Wert mit seiner erhöhten Menge.“

https://austrian-institute.org/de/essential/vom-wert-der-besseren-ideen/4-inflation/

Herr Benjamin Mudlack hat in seinem Buch „GELD-Zeitenwende“ diese Zusammenhänge sehr eindrücklich dargelegt. Ich darf einige seiner Grafiken unten stehend zur Veranschaulichung gewisser Zusammenhänge verwenden. 

Das Buch „Geld Zeitenwende“ ist beispielsweise über den Kopp-Verlag als E-Book erhältlich.

Die Inflation (das Ausweiten der Geldmenge) ist also die wahre Ursache für die Teuerung und die Kaufkraftminderung ist also die Folge davon. 

Das Gesetz des abnehmenden Grenznutzen (Grafik) legt dies sehr anschaulich dar. Aufgrund des Aufblähens der Geldmenge von 4.667 Mrd € im Jahr 1999 auf 16.000 Mrd € im Jahr 2022 hat sich der quantitative Tauschwert des Euros um 71% verringert (Grafik). 

Quelle: Benjamin Mudlack – „Geld-Zeitenwende

Inflation ist also kein Naturereignis, sondern eine bewusst gewählte Politik, die fälschlicherweise glaubt, auf diesem Weg die Arbeitslosigkeit zu senken oder andere politischen Ziele umzusetzen.

Weiters sind…

  • Künstliche Erhöhung der Energie- und Lebenshaltenskosten  
  • sowie Sanktionen 

… Preis- und Inflationstreiber, also eine – über das obig Dargelegte hinausgehende – Verknappung der Warenmenge!

Quelle: Benjamin Mudlack – „Geld-Zeitenwende

Besonders eindrucksvoll ist, wenn man sich die Tauschwertverringerung des Euros nicht nur über den Zeitraum 1999 bis 2022 ansieht, sondern auch im Vergleich einen realen Wert, hier Gold, heranzieht:

Quelle: Benjamin Mudlack – „Geld-Zeitenwende

Der Staat ist der Akteur, der die Geldmenge durch neue Kreditaufnahme aufblähen lässt. 

Die Staatslenker benötigen liquide Mittel, um beispielsweise Rüstungsgüter zu kaufen, Klimaprogramme zu finanzieren, Pandemie-Förderungen zu bezahlen uvm., oder aber den Haushalt im Allgemeinen und staatliche „Wohltaten“ zu finanzieren.

Quelle: Benjamin Mudlack – „Geld-Zeitenwende

Das obige Bild zeigt eindrücklich, wie ständig neu geschaffenes Geld nachfragewirksam wird und die Preise – in diversen Marktbereichen, in denen es zu vermehrter Nachfrage kommt – steigen. 

Die Katze „beißt sich in den Schweif“: Die endlose Kette aus Planwirtschaft, Inflation, Preissteigerung, Unfreiheit und die Probleme der Klumpendummheit der Politik setzen sich immer fort. 

Wie könnte nun eine Problemlösung aussehen? Auch dazu eine Grafik aus dem Buch „Geld-Zeitenwende“ zum US Dollar 1800-2020:

Quelle: Benjamin Mudlack – „Geld-Zeitenwende

Wie ersichtlich ist, waren in den USA die Konsumentenpreise über mehr als 100 Jahre stabil, solange der US Dollar goldgedeckt war. Diese Golddeckung wurde 1914-1971 laufend aufgeweicht und mit 15.8.1971 ausgesetzt (angeblich temporär). Wie ersichtlich kam es daraufhin zu einer massiven Ausdehnung der Geldmenge und der US-Staatsschulden sowie zu einer ebenso massiven Erhöhung der US-Konsumentenpreise, entsprechend den Gesetzmäßigkeiten, wie in diesem Artikel dargelegt. 

Zusammenfassend: Der Klimawandel ist NICHT „Schuld“ an der Inflation – sondern die Inkompetenz der Politiker-INNEN und deren bewusste politische Entscheidungen dazu.

Wie könnte nun eine mögliche Lösung für unser Geldsystem aussehen?

1.) ev. ein gedecktes Geldsystem mit realen Werten wie

  • Gold, Silber, Edelmetalle
  • Energie
  • Reale Werte 

2.) Konkurrenz von Währungen – die Menschen werden sich für das bessere Geldsystem selbst entscheiden. 

Abschließend: Eine Volkswirtschaft benötigt kein Geldmengenwachstum für ein Wirtschaftswachstum! (Siehe: USA 1770 – 1914)

Abschließend meine ich, dass wir alle das Geldsystem verstehen lernen müssen, um uns selbst eine Meinung bilden zu können und um damit von der Fremdbestimmung zur Selbstbestimmung wechseln zu können.

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