Kriegsszenario: NATO veröffentlicht Durchmarschplan für US-Truppen in Europa

Bild: freepik

Die NATO-Strategen glauben offensichtlich nicht an eine rasche nukleare Eskalation, sollte es zu einem Krieg gegen Russland kommen. Stattdessen sollen 300.000 US-Soldaten quer durch Europa nach Osten geschafft werden. Washington will seine Kriege ja nicht auf US-Boden ausgetragen sehen…

Wie der britische Telegraph berichtet, plant die NATO im Falle einer Eskalation des Konflikts mit Russland insgesamt vier „Landkorridore“ zu nutzen, um so rund 300.000 (vor allem US-amerikanische) Soldaten möglichst rasch an die europäische Ostfront zu transportieren. Natürlich behauptet das transatlantische Militärbündnis, dass man diesen Plan nur im Falle eines „russischen Angriffs auf Europa“ umsetzen würde. Ein gängiges Narrativ im Rahmen des allgegenwärtigen Framings, welches Moskau Angriffspläne gegen die europäischen NATO-Länder unterstellt.

Den Telegraph-Informationen zufolge sollen die US-Truppen an bestimmten europäischen Häfen anlanden und von da aus auf vorgeplanten Routen nach Osten ziehen. Dort würden sie dann russische Angriffe abwehren. Angesichts dessen, dass Moskau offensichtlich bereits Pläne hat, im absoluten Ernstfall die nuklearen Waffenkapazitäten der Europäer durch den gezielten Einsatz von taktischen Raketen (russische Hyperschallraketen können kaum von westlichen Luftabwehrsystemen neutralisiert werden) auszuschalten, darf man jedoch davon ausgehen, dass auch wichtige Infrastrukturen wie Häfen, Flughäfen, Eisenbahnlinien und Brücken garantiert ins Visier genommen werden. Dies würde einen Vormarsch zu Lande deutlich verlangsamen.

Generalleutnant Alexander Sollfrank, Chef des Joint Support and Enabling Command (JSEC) der NATO, erklärte der britischen Zeitung: „Große Logistikbasen, wie wir sie aus Afghanistan und dem Irak kennen, sind nicht mehr möglich, da sie sehr früh in einer Konfliktsituation angegriffen und zerstört werden.“ Doch auch generell wären kritische Infrastrukturen in solch einem Fall rasch Ziel von Luftangriffen oder vom Boden aus durchgeführten Sabotageakten. Zerstörte Eisen- und Autobahnbrücken lassen sich beispielsweise nicht einfach so über Nacht wieder aufbauen. Andererseits wird dadurch auch klar, dass man sich in Washington und Brüssel offensichtlich keine Sorgen vor einem russischen Atomwaffeneinsatz macht, der auch sämtliche Bodentruppen radioaktiv verstrahlen und deren Einsatz nutzlos machen würde.

Was jedoch neben der allgemein feindseligen Kriegsrhetorik auffällt, ist, dass die NATO-Strategen ganz offensichtlich Europa als Hauptkampflinie gegen Russland auserkoren haben. Die Fokussierung auf den „alten Kontinent“ soll wohl dazu beitragen, potenzielle kriegsbedingte Zerstörungen in Nordamerika auf ein Minimum zu reduzieren. Kritische Geister könnten dazu monieren, dass die Amerikaner offenbar nicht nur gewillt sind, bis zum letzten Ukrainer gegen Russland zu kämpfen, sondern zur Not sogar bis zum letzten Europäer.

Diese schrittweise erfolgende Eskalation bedroht den Frieden und die Sicherheit in Europa viel mehr als der Ukrainekonflikt selbst. Letzterer ließe sich nämlich mit etwas Kompromissbereitschaft auf allen Seiten durchaus lösen. Immerhin ist die Ukraine seit der Unabhängigkeit mehr oder weniger ein Spielball der Interessen Moskaus und des kollektiven US-geführten Westens. Und an einem Dritten Weltkrieg samt Zerstörung Europas dürfte wohl kaum jemand interessiert sein…

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