Der ganz auf Great-Reset-Kurs agierende Gouverneur der nigerianischen Zentralbank wurde suspendiert und verhaftet. Offensichtlich kam der totale Krieg gegen das Bargeld durch den obersten Währungshüter des westafrikanischen Landes nicht so gut an. Beim IWF zeigt man sich über die mangelnde Akzeptanz des digitalen Zentralbankgeldes enttäuscht…
Die Zentralbank von Nigeria (CBN) braucht einen neuen Gouverneur. Godwin Emefiele, der insbesondere durch seinen verbissenen Kampf gegen das Bargeld auffiel, wurde durch den kürzlich erst neu gewählten Präsidenten des westafrikanischen Landes, Bola Tinubuand, nach neun Jahren auf seinem Posten des Amtes enthoben. Kurze Zeit später wurde er auch vom Staatssicherheitsdienst (SSS), der Geheimpolizei Nigerias, in Gefangenschaft genommen. Emefiele, der nicht besonders erfolgreich in Sachen Währungsstabilität war, gilt als vehementer Gegner von Bargeld.
Bereits im vergangenen Dezember versuchte der SSS erfolglos Emefiele zu verhaften, dem „Terrorismusfinanzierung, betrügerische Aktivitäten und Wirtschaftsverbrechen von nationaler Sicherheitsdimension“ vorgeworfen werden. Letzteres dürfte sich auf seinen Krieg gegen das Bargeld beziehen. Emefiele war nämlich dafür verantwortlich, im Januar und Februar sämtliche Banknoten mit hohem Nennwert aus dem Verkehr zu ziehen und für ungenügend Ersatz durch neue, moderne Exemplare zu sorgen. Gleichzeitig sorgte die CBN unter seiner Führung mit der Implementierung von täglichen Abhebelimits für Bargeld für enorme wirtschaftliche Störungen. Für ein armes Land, welches auf genügend Bargeld angewiesen ist, war dies ein schwerer Schlag. Nur der Oberste Gerichtshof des Landes konnte diesem unseligen Treiben ein Ende bereiten und die Übergangsfrist zum Umtausch der Banknoten bis zum Ende des Jahres verlängern. Die kurze Frist habe die Grundrechte der Menschen verletzt, so die Richter.
Emefiele, der die Implementierung des digitalen Zentralbankgeldes (CBDC), des eNaira, vorantreiben und eine „100 Prozent bargeldlose Wirtschaft“ wollte, kümmerte sich allerdings nicht um die Realitäten im Land. Die verarmte Masse an Menschen in Nigeria ist nämlich auf das Bargeld angewiesen. In weiten Teilen des Landes gibt es kaum eine funktionierende Internetverbindung und Smartphones können sich die meisten Menschen gar nicht leisten. Aktuellen Zahlen zufolge besitzen weniger als 40 der 220 Millionen Einwohner ein Smartphone und die Hälfte der Bevölkerung besitzt nicht einmal ein Bankkonto. Und das ist noch nicht einmal alles. Laut dem Internationalen Währungsfonds (IWF) sind nicht einmal zwei Prozent der bisher heruntergeladenen eNaira-Wallets überhaupt in Gebrauch, was von der globalistischen Organisation als „enttäuschend niedrig“ bezeichnet wird.
Wie es scheint, dürfte Nigeria unter dem neuen Staatspräsidenten die Great-Reset-Pläne zur Abschaffung des Bargeldes nicht mehr so vehement verfolgen wie unter der vorherigen Administration. Der Widerstand der Gesellschaft gegen solche Maßnahmen ist einfach zu groß und mit der fehlgeschlagenen Aktion des nunmehr Ex-Zentralbankgouverneurs ist nicht mehr zu erwarten, dass sich dies in absehbarer Zeit ändern wird. Mehr noch ist der konzentrierte Widerstand der nigerianischen Gesellschaft ein Paradebeispiel dafür, wie die Massen des Volkes durchaus noch eine enorme Kraft entfalten können. Nun bleibt es abzuwarten, wie Emefieles Nachfolger diesbezüglich agieren wird.