In Japan haben Spitzenpolitiker noch Ehre. Weil er indirekt in einen Korruptionsfall verwickelt war und die Regierungspartei in den Umfragen im Keller liegt, zieht sich Fumido Kushida trotz Freispruch aus der Politik zurück. Könnte Cum-Ex-Scholz sich daran ein Beispiel nehmen? Im Reich der aufgehenden Sonne ticken die politischen Uhren scheinbar etwas anders.
Während man in Deutschland selbst bei Verwicklung in einen veritablen Skandal zulasten der Steuerzahler Bundeskanzler (Scholz), einen sicherheitsgefährdenden Visa-Skandal (Baerbock) oder auch trotz Geldkoffern Bundestagspräsident (Schäuble) werden kann, scheinen japanische Spitzenpolitiker noch so etwas wie Ehre zu besitzen.
Japanese Prime Minister Fumio Kishida won’t run for a second term as leader of the long-ruling Liberal Democratic Party in September, opening the way for a race to succeed him as premier.
— Bloomberg (@business) August 14, 2024
Here’s more on the surprise move and the potential contenders https://t.co/AxqgJLaecb pic.twitter.com/vqlNxyPLNT
Premierminister Fumio Kishida zieht nämlich die Konsequenzen aus einem Skandal um nicht gemeldete Einnahmen seiner Liberaldemokratischen Partei (LDP). Bei der Neuwahl des Parteivorsitzenden (welcher der Tradition nach auch Regierungschef wird) wird der langjährige Politiker nicht mehr antreten.
🚨🚨Big news out of Japan.
— Japanese Politics 🇯🇵🗾⛩️ (@Nihonpolitics) August 14, 2024
PM Kishida has announced that he will NOT run for reelection as LDP President. Thus he'll resign the Prime Ministership as soon as a new leader is elected after the September electionpic.twitter.com/DIW2FdccJR
Kishida selbst war zwar nicht Gegenstand der Ermittlungen, dennoch macht er den Weg an der Partei- und Regierungsspitze frei. Angesichts der ohnehin unterirdischen Zustimmungswerte (übrigens ähnlich wie bei Scholz und den Ampel-Parteien) war dies ein nur logischer Schritt.
A lay of the land on potential candidates for LDP president in the post-Kishida era.
— Rintaro Nishimura | 西村凜太郎 (@RinNishimura) August 14, 2024
(NOTE: This is my personal list of potential candidates I'm tracking and is in no way an indication of who will run or who I think will win) pic.twitter.com/7Qw5bV0mGS
Es scheint, als ob Deutschland hier beim Umgang mit Politikskandalen durchaus noch von Japan lernen könnte.