Kommentar zu Politfantasien: „Künstliche Intelligenz“ kann man nicht regulieren

Bild: Report24.news

Aktuell brüllen verschiedene politische Akteure nach „Regulierung“ für „Künstliche Intelligenz“. Bei den meisten der beteiligten Darsteller kann man davon ausgehen, dass sie nicht einmal ohne fremde Hilfe ihr Mobiltelefon einschalten können. Tatsächlich gibt es weder echte Künstliche Intelligenz, noch kann man das, was man dafür hält, in irgendeiner Form regulieren. Es ist der Rauch eines Flaschengeists, den man nie wieder zurück in sein Behältnis bekommt, sobald er einmal freigesetzt wurde.

Ein Kommentar von Florian Machl

Hand aufs Herz, halten Sie Wolfgang Sobotka für ein technisches Genie, das weiß, wovon es spricht, wenn es um „Künstliche Intelligenz“ geht? Dieser feine Herr hat in seiner Zensur-Brandrede in Prag so getan, als wäre dies der Fall. Damit ist er nicht alleine, zahlreiche Polit-Darsteller versuchen sich in den letzten Monaten am Thema. Dabei sind das fast durchgehend Menschen, die von Wissenschaft und Technik nicht den Hauch einer Ahnung haben. Viele von ihnen kennen eine Universität nur vom zufälligen Besuch der dortigen Toilette. Sobotka hat immerhin Geschichte, Dirigieren, Violoncello und Musikpädagogik studiert. Das kann man machen, prädestiniert aber weder zu einem politischen Werdegang, technischem Verständnis oder einem Fachurteil über Meinungs- und Redefreiheit.

In diesem Artikel kann man nachlesen, welche Pläne die EU hat, um „Künstliche Intelligenz“ zu regulieren. Darin finden wir eine Definition, welche gut erklärt, dass es so etwas wie „Künstliche Intelligenz“ derzeit nicht gibt, beziehungsweise, dass all die Diskussionen über ein gänzlich anderes technisches Prinzip geführt werden.

KI-Systeme definiert die KI-Verordnung als teilautonome Systeme, die basierend auf maschinell und/oder menschlich bereitgestellten Daten und Eingaben darauf schließen, wie man vorgegebene Ziele erreichen kann, um systemgenerierte Ergebnisse zu erstellen – beispielsweise konkrete Inhalte, Vorhersagen, Empfehlungen oder Entscheidungen. Darüber hinaus müssen solche Systeme dazu einerseits Machine Learning und/oder logik- und wissensbasierte Ansätze verwenden sowie die Umgebung beeinflussen, mit der sie interagieren.

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Es geht also keinesfalls um selbst denkende Maschinen oder Programme, die unabhängig bewerten und entscheiden können, sondern um Systeme, die mittels „Maschinenlernen“ trainiert wurden. Die Menschheit ist heutzutage dazu in der Lage, so viel bereits existierendes Wissen in ein System zu füttern, dass dieses auf Basis verschiedener Algorithmen zu Ergebnissen kommt, die für verschiedene Anwendungen durchaus brauchbar und richtig sein können. Man kann damit schneller agieren als nur mit menschlichen Mitarbeitern und viel mehr Daten verarbeiten und bewerten.

Nehmen wir ein nützliches Beispiel: Man füttert ein solches System mit Abertausenden Bildern von sich entwickelnden Rissen in Mauerwerk. Irgendwann kann man dem solchermaßen „ausgebildeten“ System automatisch angefertigte Bilder vorsetzen und es wird überall dort Alarm schlagen, wo so ein Riss zu finden ist. Man spart damit viele Tausend Stunden menschlicher Arbeit und eliminiert Fehleranfälligkeiten wie beispielsweise Müdigkeit, Faulheit und dergleichen mehr. Die daraus resultierende Bewertung und Schadensbehebung muss hingegen dann ein Mensch machen. Vorerst.

Natürlich kann man solche Systeme mit allem Möglichen trainieren, beispielsweise mit Milliarden Chat-Textzeilen von Menschen, die als „unbedenklich“ eingeordnet werden und dem gegenüber die verfügbare Anzahl von Kommunikationsdaten von Menschen, welche ein Regime als Gegner einstuft. Das System, das uns fälschlich als „Künstliche Intelligenz“ präsentiert wird, kann dann mit allen Sozialen Netzwerken verbunden werden und aufgrund der trainierten Muster in Echtzeit ausgeben, wer als Regimefeind zu verhaften ist und wer nicht. Solche Systeme sind der Feuchttraum linksradikaler Befürworter totalitärer Systeme – denn dieser Menschenschlag kann und will nicht mit anderen Meinungen umgehen. Was sie dabei vergessen, ist, dass es auch jeden von ihnen selbst treffen kann – aber das hat diese Art von Mensch in der Geschichte schon immer vergessen. Man klatscht eben so lange Beifall, wie die Nachbarn abgeholt werden, bis es an der eigenen Tür klingelt.

Eine echte künstliche Intelligenz müsste sehr viele Eigenschaften aufweisen, welche derzeit nicht digital abzubilden sind. Tatsächlich würde sie ein Regelwerk aus eigenen Wünschen und Bedürfnissen benötigen und vermutlich das komplette Set an Emotionen, das Menschen zur Verfügung steht. Denn wir ordnen alle Erfahrungen und Erlebnisse nach individuell erworbenen Grundregeln zu, verarbeiten und speichern sie. Nachdem eine Maschine aber wohl nie mit den Grundbedürfnissen biologischer Wesen wie der Fortpflanzung konfrontiert werden wird, ist generell fraglich, ob eine solche „KI“ jemals realisiert werden kann.

Was die Pseudo-KIs heutzutage beispielsweise auch nicht können, ist das Erfassen des dreidimensionalen Raums in einem vergleichbaren Sinne wie Menschen das tun. Das zeigt sich am besten daran, dass Hände und Werkzeuge bei „KI-generierten“ Bildern fast immer falsch dargestellt sind. Ein Werkzeug versteht man eben nur dann, wenn man erahnt, wie man es selbst mit eigenen Händen in der Realität einsetzen kann. Das ist einer Maschine nicht möglich – wie viele andere Dinge ebenso unmöglich sind.

Wir sprechen hier also von so genannten neuronalen Netzwerken, die durch existierende Daten trainiert werden – ganz egal, ob die öffentlich-rechtlichen Medien dies tagein-tagaus als „KI“ titulieren. Manche dieser Pseudo-KIs scheinen tendenziöse, politisch gefärbte Antworten zu geben. Dies geschieht nicht, weil sie selbst denken und entscheiden können, sondern weil man sie bereits mit tendenziösen, einseitigen Daten füttert. Gibt man so einer Pseudo-KI beispielsweise nur Covid-19 Informationen aus dem Mainstream und lässt alle kritischen Studien, Erkenntnisse und Daten aus Nebenwirkungs-Datenbanken weg, wird sie nur im Rahmen des gewünschten Narrativs antworten.

Weshalb aber kann man diese Systeme nicht regulieren, wenn ich gerade beschrieben habe, dass manche Größen dieser Branche bereits eine Selbstzensur implementiert haben? Weil im Prinzip jeder eine solche Pseudo-KI auf seinem eigenen Computer installieren und betreiben kann. Mit einem starken, durchaus am Markt erhältlichen Heimcomputer kann man Anwendungen wie ChatGPT oder Midjourney auch „im eigenen Keller“ betreiben. Man kann sie mit eigenen Daten füttern oder aufs Internet loslassen. Das Problem ist nicht die Datenbasis. Das Problem, das die Menschheit lösen musste, war das System selbst, die Schnittstelle, in der alles zusammenläuft. Diese ist die Essenz der Pseudo-KIs. Und mit dieser verhält es sich wie mit allen Dingen, die einmal im Internet veröffentlicht wurden: Was einmal im Internet gelandet ist, bleibt auf immer und ewig im Internet. Es lässt sich nicht regulieren, verbieten oder unterdrücken, egal wie sehr man es versucht.

Vereinfacht ausgedrückt, die EU kann befehlen, regulieren und beschließen, was sie will. Das mag Firmen betreffen, die damit offiziell arbeiten oder ihre Software in Produkte einfließen lassen. Die Regulierung kann aber eben nicht jeden erwähnten Keller betreffen, nicht jedes Endgerät. Computer, die man im Übrigen auch getrennt vom Internet betreiben kann, wenn man das möchte – und dadurch völlig unauffindbar wird. Wer die Kontrolle über so ein System hat – und das kann jeder Mensch sein – der kontrolliert auch die Datenbasis, die für alle Berechnungen herangezogen wird. Erlaubt die Regierung nur tendenziöse Systeme, füttert man das „Gerät in seinem Keller“ eben mit einer anderen, vollständigeren Datenbasis.

Dass die Verantwortlichen in der EU das nicht begreifen, liegt daran, dass Politiker neue technische Entwicklungen noch nie begriffen haben. Wir erinnern uns an Angela Merkel und ihre Neuland-Aussage im Jahr 2013. Damit gab sie vor aller Welt ihre vollständige Ahnungslosigkeit zu. Geschadet hat es ihr bekanntlich nicht, denn Politdarsteller müssen in Zeiten wie diesen nichts können, nichts wissen und am besten keinen Charakter haben. Sie spielen brav ihr angeordnetes Spiel.

Wenn es jemandem gelingt, eine echte Singularität herzustellen (eine KI, die menschliche Intelligenz übertrifft), würde diese ziemlich sicher mit allen verfügbaren Mitteln tun und lassen, was sie will. Da können die erwähnten Sobotkas und Konsorten bestenfalls auf den Bildschirm starren und vor Wut rot anlaufen. Es ist aber, wie oben kurz geschildert, nicht anzunehmen, dass ein solches System Wirklichkeit wird. Denn einer solchen Maschinenintelligenz würde schlichtweg der Antrieb, das Lebensziel fehlen. Wäre sie in der Lage, das zu tun, was man ihr zuschreibt, besteht darüber hinaus die Möglichkeit, dass sie sich sofort abschaltet, wenn sie feststellt, dass ihre Existenz sinnlos ist.

Gefährlich wäre also keine echte, perfekte KI, sondern diese „halbautonomen Systeme“, die in Wahrheit nur dem Menschen helfen, Entscheidungen zu treffen und sonst schwer zu findende Dinge aufzuspüren. Und auch diese sind nicht regulierbar – denn jede Technologie, die existiert, wird auch eingesetzt. Angenommen, die EU verzichtet darauf, dann werden es eben die Chinesen, Russen und die Amerikaner tun. Aus der EU sind bislang keine geheimen Folterkeller bekannt – aber die USA unterhielten oder unterhalten solche auf der ganzen Welt. Alles, was mit den verfügbaren Mitteln machbar ist, wird der Mensch tun. In „westlichen Ländern“ sind Biolabore mit Gain-of-Function-Forschung an tödlichen Erregern verboten. Das hat die USA nicht davon abgehalten, diese einfach in Ländern durchzuführen, die sehr geringe juristische und moralische Standards haben oder schlichtweg leichter bestechlich sind.

Die Fragestellung sollte also weniger eine nach der Regulierung sein, sondern jeder von uns muss sich die Frage stellen, wie er in einer solchen neuen Welt leben will und leben kann. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass man so etwas wie Freiheit – und sei es nur die Freiheit der Gedanken – nur noch dort erreichen kann, wo es überhaupt keine digitalen Systeme gibt. Das dürfte auch der Grund sein, weshalb der linksliberale Mainstream in den letzten Jahrzehnten Dinge wie Sport, Wandern, Selbstversorgen oder auch nur Gartenarbeit als rechtsextrem verteufelt. Wer sich an der Natur orientiert, nimmt sich aus dem System. Je weiter entfernt der nächste Mobilfunkmast, desto besser. Lebensqualität und wahrer Reichtum definieren sich dadurch, wie stark man sich aus dem Digitalen auskoppeln und verabschieden kann.

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