Der Weltuntergang muss wieder einmal verschoben werden. Eine neue Studie im renommierten Fachjournal Nature Communications liefert überraschende Erkenntnisse zur Stabilität der atlantischen Meeresströmungen – und stellt damit jahrelange Prophezeiungen der Klimafanatiker in Frage.
Die Nachricht kommt aus dem beschaulichen Woods Hole an der US-Ostküste, wo Wissenschaftler des Oceanographic Institution (WHOI) die Entwicklung des Atlantischen Meridionalen Umwälzströmungssystems (AMOC) über die vergangenen 60 Jahre analysierten. Ihre Erkenntnis – veröffentlicht in der Studie “Atlantic overturning inferred from air-seaheat fluxes indicates no decline sincethe 1960s” – ist so simpel wie brisant: Der oft als “Achillesferse des Klimasystems” bezeichnete Golfstrom zeigt keinerlei Anzeichen einer Abschwächung.
“Unsere Daten belegen, dass die atlantische Umwälzströmung bisher nicht zurückgegangen ist”, erklärt Studienautor Nicholas P. Foukal, der als Assistenzprofessor an der University of Georgia forscht. Eine Aussage, die in direktem Widerspruch zu bisherigen Modellrechnungen steht, die bereits eine deutliche Abschwächung der Meeresströmung prognostiziert hatten.
Die Bedeutung dieser Erkenntnisse kann kaum überschätzt werden. Das AMOC-System, zu dem auch der Golfstrom gehört, fungiert als globales Förderband für Wärme, Feuchtigkeit und Nährstoffe in den Weltmeeren. Es ist maßgeblich für das milde Klima in Westeuropa verantwortlich und gilt als einer der wichtigsten Regulatoren des globalen Klimasystems.
Besonders interessant: Die Forscher entwickelten eine neue Methode zur Analyse der Meeresströmungen. Statt sich wie bisher auf Temperaturanomalien im Nordatlantik zu verlassen, untersuchten sie den Wärmeaustausch zwischen Ozean und Atmosphäre. Dieser neue Ansatz erwies sich als deutlich präziser für die Beurteilung der AMOC-Stabilität. Die Studie, die auf Daten von 24 verschiedenen Erdsystemmodellen basiert, zeigt zwar durchaus erhebliche Schwankungen in der Strömungsintensität. Von einem systematischen Rückgang im Zeitraum von 1963 bis 2017 kann jedoch keine Rede sein.
Diese Erkenntnisse werfen fundamentale Fragen zur Verlässlichkeit bisheriger Klimamodelle auf. Die Studie mahnt zu einer differenzierteren Betrachtung der komplexen Zusammenhänge in unserem Klimasystem.
Die Forschungsergebnisse dürften in der wissenschaftlichen Gemeinschaft für intensive Diskussionen sorgen. Sie unterstreichen einmal mehr, wie wichtig eine kontinuierliche Überprüfung und Anpassung wissenschaftlicher Modelle ist – auch und gerade wenn die Ergebnisse nicht den Erwartungen und Narrativen entsprechen.