Man kann darüber nachdenken, ob es Nachlässigkeit, Hochmut oder Absicht ist. Jedenfalls veröffentlichte der stellvertretende Chefredakteur der Kleinen Zeitung, Michael Jungwirth, via X den Plan einer Dreier-Koalition nach den kommenden Nationalratswahlen. Diese dürfte vom Deep State mit den Parteien und den wichtigsten Systemmedien im Hintergrund schon abgestimmt worden sein. Es kursieren sogar schon Listen mit Namen geplanter Minister. Die Scheindemokratie bröckelt an allen Ecken und Enden.
Eine Analyse von Willi Huber
Wozu überhaupt noch wählen, wenn hinter den Kulissen ohnehin schon alles abgestimmt ist? Michael Jungwirth verriet auf seinem X-Profil die innenpolitischen Pläne der nächsten Jahre. Für ihn ist offensichtlich klar, dass nach der Nationalratswahl 2024 in Österreich eine Dreier-Koalition von ÖVP, SPÖ und NEOS regieren soll. Diese Vermutung deckt sich mit Insider-Informationen, die unserer Redaktion vorliegen. So gibt es eine Strömung in der ÖVP, welche diese Regierungskoalition bereits vollständig ausgearbeitet hat. Kanzler soll demnach weiterhin Karl Nehammer bleiben, der Sozialist Babler erhält einen Ministerposten. Das Außenministerium soll an die NATO-treue NEOS-Chefin Meindl-Reisinger gehen.
Diese Details listete Jungwirth freilich nicht auf, diesen Eindruck wollen wir hier auch nicht erwecken. Er geht aber öffentlich davon aus, dass diese Dreier-Koalition irgendwann in den Jahren 2025, 2026 platzt. Danach sieht er wohl die FPÖ in der Regierung – und vermutet, dass Marlene Svazek die Parteiführung übernehmen könnte, da die anderen Parteien eine Zusammenarbeit mit Herbert Kickl ablehnen würden.
Weshalb ein wichtiger Journalist eines Systemmediums solche Informationen auf seinem privaten X-Account publiziert, als ob sie schon beschlossene Sache wären, ist eine wichtige Frage. Natürlich könnte es sich auch um seine persönlichen Vorlieben handeln. Andererseits wird er dieselben Zuträger und Einflüsterer haben wie alle Chefredakteure Österreichs. Und diese glauben von fixen Plänen zu wissen, wie es in Österreich weitergeht.
Dabei gibt es noch einige Unbekannte. Unter anderem stellt sich die Frage, wo die ÖVP bei den kommenden EU-Wahlen landen wird. Sollte sie Platz eins verpassen, könnte dies das sofortige Ende der Kanzlerzeit des Herrn Nehammer einleiten. Allerdings stellt sich auch die Frage, mit welchem Spitzenkandidaten die solchermaßen brutal angeschlagene ÖVP dann ins Rennen gehen würde. Als „Retter in der Not“ würde sich Schwiegermama-Liebling Sebastian Kurz anbieten. Sollte sich ein solches Szenario durchsetzen, wären die oben erwähnten Pläne vom Tisch, die Fraktion, welche die Dreier-Koalition fix und fertig geplant hat, wäre entmachtet.
Man darf davon ausgehen, dass Äußerungen wie jene von Jungwirth, den Hintergrund haben, dass führende Systemmedien in die Langzeit-Planungen involviert sind und schon klare Vorgaben für die Berichterstattung haben, um die Pläne zu begleiten und die Bevölkerung in die gewünschte Richtung zu bewegen. Inwiefern die Kleine Zeitung bei so etwas mitmacht oder sich doch einen Rest Eigenständigkeit bewahrt, bleibt abzuwarten.