Kim Jong-un droht „bei Provokation“ mit Krieg und Invasion Südkoreas

Der nordkoreanische Staatsführer Kim Yong Un, Foto von Kremlin.ru, CC BY 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=89442959

In einer Rede anlässlich des 76. Jahrestags der Gründung der nordkoreanischen Armee hat Staatschef Kim Jong-un damit gedroht, im Falle eines „Notfalls“ südkoreanische Gebiete besetzen lassen zu wollen. Die Beziehungen zwischen den Führungen der geteilten Halbinsel befinden sich auf einem neuen Tiefpunkt.

Zwischen Nord- und Südkorea wachsen die Spannungen. Staatschef Kim Jong-un lobte am Freitag bei Feierlichkeiten zum 76-jährigen Gründungsjubiläum der nordkoreanischen Armee diese dafür, das Land vor „imperialistischen militärischen Bedrohungen, Erpressung und dem Risiko eines Krieges“ fest zu schützen und damit die Souveränität und die Würde des Landes zu verteidigen.

In Bezug auf die zunehmend feindseligen Beziehungen zu Seoul sagte der nordkoreanische Führer, sein Land habe „die Geschichte der Teilung und Konfrontation unseres Volkes zusammengefasst und [süd]koreanische Marionetten als den schädlichsten und unveränderlichsten Feind“ Pjöngjangs definiert. Angesichts dessen erklärte Kim, dass nordkoreanische Entscheidungsträger im Falle eines „Notfalls“ „eine nationale Entscheidung getroffen haben, [südkoreanisches] Gebiet zu besetzen und zu befrieden“.

Erst Ende Dezember schloss der nordkoreanische Führer eine Wiedervereinigung des geteilten Landes aus, weil beide Staaten diametral entgegengesetzten Prinzipien folgen würden. Der Norden wolle das Prinzip „Ein Land, zwei Systeme“ verwirklichen, doch der Süden wolle den Norden lediglich „absorbieren“. Kim forderte das Parlament im Januar sogar dazu auf, Südkorea als das „feindliche Land Nummer eins“ zu deklarieren. Selbstverständlich folgte dieses dem Aufruf des absolut regierenden Staatschefs.

Weiters machte der nordkoreanische Führer die Vereinigten Staaten dafür verantwortlich, eine militärische Konfrontation auf der Halbinsel zu suchen und Südkorea in eine Militärbasis und einen „kolonialen Unterordnungsstaat“ zu verwandeln. „Wir wollen keinen Krieg, aber wir haben nicht die Absicht, ihm auszuweichen“, wird Kim von der staatlichen nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA zitiert. „Wir werden niemals einseitig einen Krieg entfesseln, wenn uns die Feinde nicht provozieren“, fügte er hinzu und warnte, dass die „Feinde dies niemals als unsere Schwäche missverstehen sollten“.

Nun bleibt es abzuwarten, ob diesen harschen Worten auch Taten folgen und die Lage auf der koreanischen Halbinsel eskaliert. Bessern wird sich die aktuelle Lage auf absehbare Zeit jedenfalls nicht.

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