Kiew verschärft Europas Gaskrise – während die USA vom Billiggas profitieren

Symbolbild Stromerzeugung. (C) R24/KI

Die Entwicklungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass Europa zum energiepolitischen Spielball der Mächte avanciert. Der Ukraine-Krieg samt Energiesanktionen gegen Russland bedroht die wirtschaftlichen Grundlagen des „alten Kontinents“, während die Amerikaner vom billigen eigenen Gas profitieren. Gleichzeitig führt die „Energiewende“ zu einer größeren Abhängigkeit von China.

Jahrzehntelang hat Europa – insbesondere die europäische Wirtschaft – vom billigen Pipelinegas aus Russland (bzw. der Sowjetunion) profitiert. Die günstigen Preise ermöglichten eine global wettbewerbsfähige industrielle Produktion. Doch mit der sukzessiven Eskalation in der Ukraine, der Sprengung der Nord Stream-Pipelines und weiteren Sanktionen gegen den russischen Energiesektor wurde es ungemütlich. Die Europäer, die weiterhin Erdgas brauchen, müssen dies nun sehr teuer aus den Vereinigten Staaten und von den Golfarabern importieren.

Wie absurd die Lage für die Europäer jedoch tatsächlich ist, zeigen zwei aktuelle Meldungen. So vermelden die Amerikaner einen neuen Rekord bei der Stromproduktion durch Erdgaskraftwerke. Als Gründe dafür werden niedrige Gaspreise, das heißere Sommerwetter und zusätzliche Gaskraftwerke angegeben. Nun ja, wenn man selbst günstig Erdgas produziert (bzw. billig via Pipelines aus Kanada importieren kann), verschafft einem das enorme Vorteile. Auch für den Standort USA ist dies ein positiver Effekt, da die Energiepreise generell niedrig bleiben.

Gleichzeitig sehen sich die Europäer einem weiteren energiepolitischen Schlag ausgesetzt. Kiew kündigte an, den Nutzungsvertrag über die Druschba-Pipeline mit Moskau nicht mehr zu erneuern. Damit droht sich insbesondere in Mitteleuropa die Energiekrise ab dem kommenden Jahr dramatisch zu verschärfen. Für Länder wie Ungarn und die Slowakei beispielsweise ist es faktisch unmöglich, alternative Gaszulieferstrukturen innerhalb so kurzer Zeit aufzubauen.

Kritiker monierten schon früher, dass der US-amerikanische Druck gegen die Erdgaspipeline Nord Stream 2 Teil eines Wirtschaftskrieges gegen die eigenen „Partner“ in Europa war. Doch für einen von Energieimporten abhängigen Kontinent ist es schlussendlich unerheblich, von wo die Lieferungen kommen, so lange sie verlässlich fließen und günstig sind. Jetzt zahlen die Europäer deutlich mehr für ihr (als Flüssiggas angeliefertes) Erdgas und sind trotzdem abhängig. Und zwar von den Vereinigten Staaten und anderen Ländern.

Das alles hat (neben der verkorksten Energiewende) mit dazu geführt, dass die Energiepreise (und damit die Inflationsraten) massiv in die Höhe schossen und immer mehr Unternehmen die Produktion in Deutschland und anderen europäischen Ländern entweder einfach einstellen oder dorthin auslagern, wo die Energieversorgung stabil und günstig ist. In die Vereinigten Staaten zum Beispiel, oder aber auch nach China.

Apropos China: Machen wir uns nichts vor. Die sogenannte „Energiewende“ hat die europäischen Volkswirtschaften extremst von den Lieferungen aus dem Reich der Mitte abhängig gemacht. Was denken Sie, woher all die wichtigen Rohstoffe für die ganzen Batterien herkommen? Woher kommt der Großteil der Solarpanels und sogar der Windräder (bzw. viele der dort verbauten Komponenten und Rohstoffe)? Man hat nur alte Abhängigkeiten gegen neue getauscht und dabei nicht einmal ein gutes Geschäft gemacht.

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