Keine Regenbogen-Armbänder für Team-Kapitäne bei WM in Katar: Wozu die Aufregung?

Bild: freepik / kvladimirv

Das scheinheilige Getue der Fußball-Funktionäre rund um die LGBT-Rechte findet in Katar rasch ein Ende. Mit der Vergabe der FIFA-Fußball-WM an die islamistische Golfmonarchie wusste man immerhin, worauf man sich einlässt. Geld regiert nun mal die Welt – und davon haben die Kataris genug…

Ein Kommentar von Heinz Steiner

Moralinsaure Gutmenschen riefen schon seit Monaten dazu auf, die FIFA-Fußball-Weltmeisterschaft in Katar zu boykottieren. Die angeführten Gründe waren mannigfaltig. Von der Missachtung der Menschenrechte der unzähligen Gastarbeiter bis hin zu den strikten islamischen Gesetzen bezüglich Homosexualität, Sex vor der Ehe und Alkoholkonsum wurde immer wieder scharfe Kritik geübt. Und das auch von Menschen, die bislang kein Problem damit hatten, dass Europa infolge der Massenzuwanderung aus dem Nahen und Mittleren Osten sowie aus Afrika zusehends islamisiert wird. Das heißt: Man regt sich über Zustände auf, die früher oder später auch in Europa an der Tagesordnung sein werden, wenn erst einmal die Mehrheiten kippen.

Dennoch hat Katar die Austragung der Weltmeisterschaft von der FIFA erhalten, weil im großen Fußballgeschäft ohnehin nur das Geld zählt. Ähnlich wie bei den Olympischen Spielen zählt bei den Spitzenverbänden mittlerweile nur noch, wer die dicksten Schecks ausstellt – die Korruption grassiert. Und wenn es im Falle Katars ein ultrakonservatives islamisches Land ist, dann beugt man sich eben dessen Gesetzen und mit dem ganzen Regenbogen-Wahn, den man sich im Westen leisten kann, ist es vorbei. So heißt es in einem Bericht:

„Ein Versuch der europäischen Mannschaften, während der Weltmeisterschaft für Inklusion zu werben, ist am Montag gescheitert, nachdem die Niederlande, England und Wales sagten, dass Drohungen der FIFA sie gezwungen hätten, ihre Pläne aufzugeben, Kapitänsbinden mit Regenbogenmotiven zu tragen.“

Eigentlich wollten die Kapitäne der Mannschaften dieser drei Länder die „One Love“-Armbinden tragen, welche von den Niederländern initiiert wurden. Auch die Teams aus Deutschland, der Schweiz, Belgien und Dänemark wollten sich daran beteiligen. Geldstrafen hätte man dafür auch akzeptiert, nur um so „ein Zeichen zu setzen“. Allerdings drohte die FIFA damit, dass jene Kapitäne, die nicht die von dem Fußballverband vorgeschriebenen Armbinden tragen, gleich von Anfang an eine Gelbe Karte erhalten, was das Risiko erhöht, während des Spiels (durch eine zweite Gelbe Karte) ausgeschlossen zu werden. In den offiziellen FIFA-Regeln heißt es: „Bei FIFA-Endrunden-Wettbewerben muss der Kapitän jeder Mannschaft die von der FIFA bereitgestellte Kapitänsbinde tragen.“ Die von der Entscheidung betroffenen Mannschaften gaben daraufhin eine gemeinsame Erklärung ab. Darin heißt es:

„Als nationale Verbände können wir unsere Spieler nicht in eine Lage versetzen, in der sie mit sportlichen Sanktionen, einschließlich Platzverweisen, rechnen müssen, und haben daher die Spielführer gebeten, die Armbinden bei FIFA-WM-Spielen nicht zu tragen. Wir sind sehr frustriert über die Entscheidung der FIFA, die wir für beispiellos halten.“

Ein Schauspiel der Lächerlichkeit. Eigentlich. Denn auch die nationalen Verbände der Niederlande, Deutschlands, der Schweiz, Englands und so weiter wissen doch, in welchem Land sie spielen und dass die allgemeinen Regeln dort sehr strikt sind. Es gilt das islamische Recht und dieses kennt keinen Platz für die öffentliche Unterstützung für Homosexualität. Ganz im Gegenteil: In Katar droht Homosexuellen unter Umständen sogar die Todesstrafe. Und mit der Teilnahme an dem Wettbewerb in diesem Land haben sie sich explizit dazu bereit erklärt, die dort geltenden Regeln zu respektieren. Fände eine Frauen-Weltmeisterschaft in einem Land statt, in dem beispielsweise ein Kopftuchverbot existiert, müssten dies die teilnehmenden Sportverbände aus den islamischen Ländern auch akzeptieren, oder etwa nicht? Doch da es um viel Geld für die Spieler geht, spielt man ein wenig den moralinsauren Entrüsteten – und spielt trotzdem, anstatt das Turnier zu boykottieren.

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