Alljährlich instrumentalisiert der internationale Mainstream Waldbrände für seine Klima-Propaganda. Der deutsche „Gesundheitsminister“ Karl Lauterbach sprang am gestrigen Sonntag auf den Zug auf und teilte Aufnahmen einer Evakuierung auf Rhodos, wo aktuell ein Waldbrand wütet. „Wer jetzt noch Klimawandel leugnet leugnet auch Wissenschaft allgemein“, behauptete Lauterbach auf Twitter. Sein offenkundiger Versuch, die Mär der spontanen Selbstentzündung durch warme Temperaturen zu verbreiten, kommt bei den Usern nicht gut an: Die Feuerwehr vor Ort stellte schließlich bereits fest, dass Menschen für den Brand verantwortlich sind.
Lauterbach machte keinen Hehl daraus, dass er hofft, dass die Schockbilder aus Griechenland dazu führen, hierzulande eine noch radikalere Klimapolitik durchzusetzen:
Wer jetzt noch Klimawandel leugnet leugnet auch Wissenschaft allgemein. Solche Bilder werden wir jetzt jeden Sommer erleben. Hoffentlich werden diese Bilder, so traurig wie sie sind, der soziale Kipppunkt für Konsens im Klimaschutz. Klimaschutz ist zu wichtig für Parteipolitik
Die Reaktionen sprechen für sich. „Die Idee, dass sich der Wald von selbst entzündet, ist die Verabschiedung von wissenschaftlicher Erkenntnis. Solange es Brandstiftung gibt (fahrlässig oder beabsichtigt), wird es diese Bilder geben“, kommentierte etwa ein User. Andere bezeichnen Lauterbach als Lügner und werfen ihm in diesem Kontext auch erneut seine Irreführung um die „Nebenwirkungsfreiheit“ der Covid-Impfung vor. Ein anderer konstatierte: „Ich bin sozial gekippt. Wähle jetzt in Zukunft AfD.“
Das Märchen von Waldbränden „durch Hitze“
Es dürfte Zeiten gegeben haben, in denen der überwiegende Teil der Bevölkerung die Berichterstattung des Establishments und die darin kolportierten Lügen für voll genommen hat, doch das scheint vorbei. Insbesondere die alljährlichen Panikmeldungen über Klimawandel-induzierte Waldbrände bringen immer mehr Bürger auf die Barrikaden. Ein Paradebeispiel für irreführende Berichterstattung lieferte zuletzt die Tagesschau, die von den Evakuierungen wegen des Waldbrandes auf Rhodos berichtete und unmittelbar daran Panikmeldungen über eine „Rekord-Hitzeperiode“ in Griechenland anschloss, ganz so, als seien die Temperaturen für den Brand verantwortlich. Dabei zeigt ein Blick auf vergangene Temperaturmessungen der im Artikel beispielhaft genannten Stadt Larisa, dass die Messwerte im Juli diesen Jahres sich kaum von denen von vor einigen Jahren unterscheiden. (Unklar bleibt leider, wo genau diese Temperaturen gemessen wurden – denn die Positionierung der Messstation spielt eine große Rolle für die Aussagekraft der Temperaturdaten.)
Leider sind auch Waldbrände in den Sommermonaten in Griechenland seit jeher absolut üblich – diese entstehen aber nicht durch spontane Selbstentzündung durch ein Klimawandel-Höllenfeuer, wie es der Mainstream so gern herbeischreibt. Auch Meteorologe Jörg Kachelmann konstatierte am 22. Juli auf Twitter, angestoßen durch eben diese fragwürdige Darstellung in den Meden: Waldbrände brechen nicht einfach so aus. „Es braucht 250-300 Grad zum Brennen“.
Es ist wahrscheinlich sinnlos, es dem deutschen Journalismus beibringen zu wollen.
— Jörg @[email protected] (@Kachelmann) July 22, 2023
Aber Waldbrände brechen nicht aus.
Wenn keine Gewitter da sind wie zur Zeit in Griechenland, beruhen sie auf Brandstiftung.
Es gibt keine andere Möglichkeit.
Es braucht 250-300 Grad zum Brennen pic.twitter.com/AoZ4jN2uXr
Auch der zuständige Feuerwehr-Chef auf Rhodos gab bereits bekannt, dass es sich um Brandstiftung handelte – es ist lediglich unklar, ob sie auf Fahrlässigkeit oder Vorsatz beruhte. Die genaue Ursache werde in jedem Fall gefunden, die Ermittlungen laufen auf Hochtouren, so Yiannis Artophios von den „Hellenic Fire Corps“.
Analysen verbrannter Flächen: Waldbrände nehmen ab
Bei Waldbränden scheinen Realität und die Wahrnehmung ängstlicher Bürger und der Mainstream-Journaille schon seit Jahren auseinanderzuklaffen, wie Studien belegen. Denn: Statt einer Zunahme wurde auf Basis von Satellitendaten in den vergangenen Jahrzehnten gemeinhin eher ein deutlicher Rückgang bei den verbrannten Flächen festgestellt.
Waldbrände sind seit über 350 Millionen Jahren ein wichtiger Prozess, der sich auf die Erdoberfläche und die Erdatmosphäre auswirkt, und seit ihrer Entstehung haben menschliche Gesellschaften mit Feuer koexistiert. Dennoch betrachten viele Waldbrände als ein sich beschleunigendes Problem, wobei sowohl in den Medien als auch in wissenschaftlichen Arbeiten die Auffassung weit verbreitet ist, dass das Auftreten von Bränden, die Schwere der Brände und die daraus resultierenden Verluste zunehmen. Abgesehen von wichtigen Ausnahmen stützen die verfügbaren quantitativen Belege diese wahrgenommenen Gesamttrends jedoch nicht. Stattdessen scheint die weltweit verbrannte Fläche in den letzten Jahrzehnten insgesamt zurückgegangen zu sein, und es gibt immer mehr Hinweise darauf, dass es heute weltweit weniger Brände gibt als vor Jahrhunderten.
Doerr & Santín, 2016
Feuer ist ein wesentlicher Prozess im Erdsystem, der das Ökosystem und die Zusammensetzung der Atmosphäre verändert. Hier haben wir langfristige Brandtrends anhand mehrerer Satellitendatensätze bewertet. Wir haben festgestellt, dass die weltweit verbrannte Fläche in den letzten 18 Jahren um 24,3 ± 8,8 % zurückgegangen ist. Der geschätzte Rückgang der verbrannten Fläche blieb nach Berücksichtigung der Niederschlagsvariabilität robust und war in Savannen am größten. Die Expansion und Intensivierung der Landwirtschaft waren die Hauptursachen für die rückläufige Brandaktivität.
Andela et al, 2017
Die Auswirkungen des Klimawandels und des Anstiegs von [CO2] auf das Brandverhalten sind im Vergleich zu den Auswirkungen von Änderungen der Bevölkerungsdichte und der Landnutzung gering. […] Die Vergrößerung der Anbaufläche im historischen Zeitraum trägt zu einem kontinuierlichen Rückgang der verbrannten Fläche und der CO2-Emissionen durch Brände bei […]. Die mit der Bevölkerungsdichte verbundene Zunahme von durch Menschen verursachten Bränden trägt bis etwa 1950 zu einer Zunahme der verbrannten Fläche und der Feueremissionen bei. Nach 1950 gleicht die Wirkung der Unterdrückung von Waldbränden die Wirkung von durch Menschen verursachten Bränden mehr als aus, so dass die weltweit verbrannte Fläche und die Emissionen abzunehmen beginnen. Die kombinierte Wirkung aller Antriebe (rote Linien) besteht darin, dass die verbrannte Fläche und die Emissionen im Vergleich zu ihren vorindustriellen Werten bis etwa 1930 leicht ansteigen und danach beginnen zu sinken. Etwa in den 1950er Jahren erreichten die verbrannten Flächen und die Emissionen ihr vorindustrielles Niveau und gingen danach weiter zurück.
Arora & Melton, 2018
Das mindert freilich das Problem der Brandstiftung nicht, denn natürlich hat diese gerade in trockenen und heißen Monaten potenziell katastrophale Auswirkungen. Auf Basis dessen radikalen „Klimaschutz“ zu predigen, ist allerdings höchst fragwürdig. Auch die vollständige Deindustrialisierung Deutschlands verhindert nicht die alljährlichen Brände in Griechenland und anderswo auf der Welt.