Als SPD-Politiker scheint man überzeugt davon zu sein, dass einem stets und ständig ein zinsloses Darlehen gewährt werden muss: Diese Anspruchshaltung soll zumindest eine Gruppe von Parteimitgliedern an den Tag gelegt haben, die eine Bowlingbahn in Bocholt besuchte. Statt vor Ort zu bezahlen, pochte man auf eine Zahlung auf Rechnung, die an die SPD-Fraktion gehen sollte, was der Geschäftsführer aus Mangel an Vertrauen jedoch nicht gewährte. Daraufhin hinterließ man eine schlechte Google-Bewertung. Der Inhaber der Bahn hinterließ daraufhin eine gepfefferte Replik, die in den sozialen Netzen gefeiert wird.
Der Laden „geht gar nicht“, befand vor wenigen Tagen ein empörter Nutzer in einer Google-Bewertung. Man habe auf seiner Klausurtagung dort den Abend ausklingen lassen wollen und sei dann von einem „selbsternannten Geschäftsführer“ beschimpft worden, weil ihm „anscheinend die politische Gesinnung nicht gefällt“. Man habe den Laden sofort mit allen 20 Leuten verlassen, so seine Erzählung.
Diese Bewertung konnte der Inhaber so nicht stehen lassen: Eigentlich beziehe man zu Google-Bewertungen keine Stellung, heißt es in der Replik, aber bei dieser „verleumderischen Falschaussage“ mache man eine Ausnahme.
Der Inhaber stellt daraufhin klar, dass die Gäste, die demnach zur SPD gehörten, nicht mit 20, sondern nur mit 15 Personen vor Ort gewesen seien und dass zudem niemand von ihnen schlecht behandelt worden sei, sondern dass man lediglich die Zahlung auf Rechnung abgelehnt habe. Er berichtet: Tatsächlich hätten die SPD’ler als Privatkunden reserviert und verlangten dann jedoch eine Rechnung, die auf die SPD-Fraktion ausgestellt werden sollte. Als Unternehmen müsse man ein gewisses Risikomanagement betreiben und Rechnungen sind nichts anderes als kurzfristige Darlehen. Ein solches wollte man den tagenden SPD’lern laut Kommentar nicht gewähren: Wie solle man im Hinblick auf Bundeskanzler Scholz und die Ampelpolitik eine vertrauensvolle Geschäftsbeziehung mit der SPD eingehen?
Wir sind ein Wirtschaftsunternehmen (jetzt wird es für SPD Politiker sehr schwer nachvollziehbar) und müssen eine gewisse Form an Risikomanagement betreiben wenn wir Firmen bzw. Privatkunden (Sie haben als Privatkunde reserviert, Rechnung sollte aber auf die SPD Fraktion ausgestellt werden) eine Rechnung ausstellen, da eine Rechnung ein kurzfristige Darlehen ist, was wir auf unser Risiko Ihnen gegenüber ausstellen.
Leider fehlt uns als Wirtschaftsunternehmen jegliches Vertrauen gegenüber der SPD. Wie sollen wir mit Ihnen eine vertrauensvolle Geschäftsbeziehung eingehen, wenn unser Bundeskanzler, der von der SPD gestellt wird, einen verfassungswidrigen Haushalt aufstellt oder über Nacht die E-Auto Prämie streicht (Bürger bleiben auf ihr hart erarbeitetes Geld sitzen) oder gar die so versprochene gesenkte MwSt. in der angeschlagene Gastronomie wieder angehoben wird.
Kommentar zu Google-Bewertung, Hervorhebung durch Redaktion
Der Inhaber der Bowlingbahn schließt mit der Feststellung, man wisse wohl, dass derartige Entscheidungen für Politiker schwer nachzuvollziehen seien, da viele von ihnen nie in der freien Wirtschaft gearbeitet oder auch nur eine Ausbildung absolviert hätten. Doch wenn man nicht auf Rekordsteuereinnahmen sitze, müsse man solche Entscheidungen leider treffen.
Privatparty auf Kosten der Partei?
Der Vorfall schaffte es bis in die sozialen Netzwerke: Auf X wird über das Vorgehen der SPD-Politiker und die Reaktion des Wirts rege debattiert. Die User zeigen sich fassungslos über das Verhalten der SPD-Politiker. „Die meinen, man rolle ihnen noch einen Teppich aus und sagt Danke, dass man noch nicht pleite gemacht hat“, kommentiert etwa ein Nutzer. Eine Userin stellte fest: „Sowas nenne ich ja mal ganz einfach Rechnungsbetrug. Privat unterwegs und der Arbeitgeber, in diesem Fall SPD, soll zahlen. Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert.“ Ein anderer fragte: „War kein fremdes Portemonnaie für die SPD verfügbar, aus dem man zahlen konnte?“ Ein Nutzer mutmaßte in Anlehnung an Olaf Scholz‘ chronische Gedächtnisprobleme beim Cum-Ex-Skandal: „Ach, die SPD – und morgen haben sie dann ‚vergessen‘, dass sie jemals da waren.“
Die Vermutung, dass hier kurzerhand in bester Sozialistenmanier privates Vergnügen von anderen finanziert werden sollte, äußern dabei noch etliche weitere Kommentatoren.
Für den Besitzer der Bowlingbahn hat man derweil viel Lob übrig: Sowohl sein Verhalten an besagtem Abend als auch sein Kommentar werden gefeiert. Vertrauen genießen die Roten offenkundig nicht nur auf der Bowlingbahn keines mehr.