Die Aktien von Siemens Energy sind nach weiteren Warnungen über ein schlechtes Windturbinengeschäft dramatisch abgestürzt. Ohne staatliche Garantien droht wohl ein Kollaps. Steht die Offshore-Windenergie vor einer Finanzkrise? Die Utopie der Klimaspinner droht in sich zusammenzubrechen und an sich selbst zu scheitern.
Siemens kommt in Sachen Windenergie einfach nicht aus den Negativschlagzeilen heraus. Die anhaltenden schlechten Nachrichten und fehlenden Zukunftsperspektiven angesichts der allgemeinen Offshore-Windenergiekrise lassen für die kommenden Monate keine Besserung erwarten. Kein Wunder also, dass der Aktienkurs von Siemens Energy am Donnerstag um satte 37 Prozent zusammenbrach, nachdem Siemens sogar staatliche Garantien ins Spiel gebracht hatte.
Zwar teilte das Unternehmen mit, dass man beim Windgeschäft von Siemens Gamesa die bestehenden Qualitätsprobleme und auch die „Herausforderungen“ (also die faktische Unrentabilität) beim Offshore-Geschäft angehe – doch offensichtlich haben die Anleger kein Vertrauen in die ganze Sache. Selbst die bereits vor einigen Tagen angekündigten Werkschließungen und andere Sparmaßnahmen konnten den Donnerschlag der Aktionäre dabei nicht verhindern.
„Während Siemens Gamesa derzeit für bestimmte Onshore-Plattformen keine neuen Verträge abschließt und im Offshore-Geschäft eine strenge Selektivität anwendet, wird erwartet, dass der Auftragseingang und der Umsatz für das Geschäftsjahr 2024 niedriger ausfallen als die Markterwartungen. Gleichzeitig werden die Nettoverluste und der Bargeldabfluss voraussichtlich höher sein als von den Märkten prognostiziert“, heißt es in der Mitteilung. Das Unternehmen sagte weiter: „Der Vorstand prüft verschiedene Maßnahmen zur Stärkung der Bilanz von Siemens Energy und befindet sich in Vorabgesprächen mit verschiedenen Interessengruppen, einschließlich Bankpartnern und der deutschen Regierung, um den Zugang zu einem zunehmenden Volumen an Garantien sicherzustellen, die notwendig sind, um das erwartete starke Wachstum zu erleichtern.„
Doch woher das „erwartete starke Wachstum“ kommen soll, bleibt angesichts der ganzen Probleme der Branche eine Frage, die sich wohl auch die Aktionäre stellen. Denn ein umfangreicher Bericht verdeutlicht, dass das gesamte Offshore-Geschäft ein veritabler Albtraum ist. Und das trotz der finanziellen Zuwendungen der Regierungen beiderseits des Atlantiks. Die Subventionen verpuffen einfach angesichts der hohen Inflation und Zinsen – die Profite machen andere. Und das auf Kosten der Steuerzahler und der mit CO2-Steuern belasteten Energiekonsumenten.