Wer noch immer meint, dass Unternehmen wie Johnson & Johnson mit ihren Impfstoffen nur das Beste für die Bevölkerung im Sinn haben, irrt sich. Am Dienstag wurde der Pharmariese endgültig zu einer Strafzahlung von 2,1 Milliarden US-Dollar verurteilt, die Berufung wurde abgeschmettert. Der Grund: Johnson & Johnsons Talkpuder-Produkte enthielten offenbar über Jahrzehnte Asbest – und verursachten so bei zahlreichen Frauen Eierstockkrebs.
Das Pharmaunternehmen hat neben Arzneimitteln und dem umstrittenen Covid-Impfstoff noch diverse andere Produkte im Sortiment: Unter anderem Babypuder. Leider sind diese Produkte scheinbar ebenso unsicher wie das Covid-Vakzin. Staranwalt Ken Starr vertritt die Frauen, die J&J wegen der mutmaßlichen Entwicklung von Eierstockkrebs durch ihre Produkte verklagt haben. Er fasste zusammen:
[Johnson & Johnson] wusste jahrzehntelang, dass seine Talkumpuder Asbest enthielten, eine stark krebserregende Substanz ohne bekannte sichere Expositionshöhe.
Sie hätten die Kunden schützen können, indem sie von Talk auf Maisstärke umsteigen, wie es ihre eigenen Wissenschaftler bereits 1973 vorschlugen. Aber Talk war billiger und die Petenten waren nicht bereit, Gewinne für ein sichereres Produkt zu opfern.
Johnson & Johnson sieht sich nun mit insgesamt mehr als 21.800 Klagen konfrontiert. Der Verkauf der Produkte wurde laut J&J schon im Mai 2020 eingestellt – weil „wegen Desinformation“ über die mangelnde Sicherheit die Nachfrage eingebrochen war, so das Unternehmen.
Es streitet natürlich sämtliche Vorwürfe ab. Die Argumentation ist altbekannt: Die Produkte sind angeblich sicher – ein kausaler Zusammenhang zur Entwicklung von Krebserkrankungen bestehe nicht.
Johnson & Johnson war ursprünglich zu einer Strafe von 4,7 Milliarden US-Dollar verurteilt worden. Im Juni letzten Jahres hatte ein Berufungsgericht in Missouri die Summe auf 2,1 Milliarden Dollar reduziert. Dennoch legte J&J erneut Berufung ein. Diese wurde nun am Dienstag abgeschmettert.
Schon häufig Klagen gegen den Pharma-Riesen
Es ist nicht die erste Klage gegen Johnson & Johnson, die mit ihren Produkten und Arzneimitteln die Gesundheit der Bevölkerung aufs Spiel setzten. Schon 2011 wurde festgestellt, dass mehrere ihrer Babyprodukte krebserregende Inhaltsstoffe enthielten. Außerdem wurde das Unternehmen schon mehrfach zu hohen Strafzahlungen verurteilt, weil es seine Arzneimittel für Anwendungen bewarb, für die sie nie als sicher und effektiv genehmigt worden waren. 2010 wurde etwa ein Antiepileptikum ohne Genehmigung der FDA für den Einsatz bei psychiatrischen Erkrankungen beworben. 2013 wiederum geschah dasselbe im großen Stil mit Autismus- und Anti-Psychose-Medikamenten:
Der globale Gesundheitsriese Johnson & Johnson (J&J) und seine Tochtergesellschaften werden mehr als 2,2 Milliarden US-Dollar zahlen, um die strafrechtliche und zivilrechtliche Haftung aufgrund von Vorwürfen im Zusammenhang mit den verschreibungspflichtigen Medikamenten Risperdal, Invega und Natrecor aufzuklären, einschließlich der Werbung für Anwendungen, die von der der Food and Drug Administration (FDA) nicht als sicher und effektiv genehmigt worden sind, und Zahlung von Schmiergeldern an Ärzte und den größten Anbieter von Langzeitpflegemedikation des Landes. Die globale Beilegung ist eine der größten Vergleiche bei Betrug im Gesundheitswesen in der Geschichte der USA, einschließlich strafrechtlicher Geldbußen und Einziehung von insgesamt 485 Millionen US-Dollar sowie zivilrechtlichen Vergleichen mit der Bundesregierung und den Bundesstaaten in Höhe von insgesamt 1,72 Milliarden US-Dollar.
US Department of Justice