Als Vergeltung für die Tötung der Hisbollah-Führung und eines Revolutionsgarden-Kommandeurs in Beirut feuerte der Iran hunderte Raketen auf Israel ab. Die meisten von ihnen wurden abgefangen. Doch israelische Vergeltungsmaßnahmen könnten die Lage im Nahen Osten eskalieren lassen.
Die Gewaltspirale in Folge des andauernden Gaza-Krieges dreht sich immer weiter. Während der Krieg zwischen der radikalislamischen Hamas und Israel in dem kleinen Streifen am Mittelmeer medial immer weniger Aufmerksamkeit erhält, eskaliert der Konflikt mit der libanesischen Terrorgruppe Hisbollah (einem iranischen Stellvertreter) und damit auch mit dem Iran. Angesichts der umfangreichen israelischen Gegenangriffe auf Hisbollah-Stellungen im Libanon und dem vernichtenden Schlag gegen die Führung der radikalen Schiitenmiliz hat Teheran nun eine Welle an Raketen auf Israel abgefeuert.
Zwar halten sich die Schäden in Grenzen, da der „Iron Dome“ die meisten der Flugkörper abfangen konnte, doch die israelische Führung versprach bereits Vergeltung für den Angriff. Wieder einmal. Und wieder einmal Angriffe und Gegenangriffe, wenngleich stets auf einem niederschwelligen Niveau, das zwar für diverse Schäden sorgt, jedoch nicht ausreicht um die Schwelle einer offiziellen Kriegserklärung zu überschreiten.
Den Berichten zufolge hat US-Präsident Joe Biden die in der Region stationierten US-Streitkräfte angewiesen, auf Israel zufliegende iranische Raketen abzufangen. Auch haben Jordanien und der Irak ihren Luftraum gesperrt, um eine Gefährdung des zivilen Luftverkehrs zu verhindern.
Nun stellt sich die Frage, wie Tel Aviv auf diesen Angriff reagieren wird. Es ist anzunehmen, dass sich das israelische Militär und der Mossad erneut auf wichtige militärische Ziele im Iran konzentrieren und versuchen, die Leistungsfähigkeit des iranischen Militärapparates zu unterminieren.