Eine Eskalation im Nahen Osten gilt als immer wahrscheinlicher. Israelischen Geheimdienstinformationen zufolge droht ein kombinierter Großangriff des Irans und der Hisbollah auf den jüdischen Staat. Washington beorderte zusätzliche militärische Unterstützung in die Region. Wie gefährlich ist die Lage?
Israel befindet sich in höchster Alarmbereitschaft angesichts wachsender Hinweise auf einen bevorstehenden Großangriff durch den Iran und die Hisbollah. Israelische Geheimdienstquellen warnen, dass ein koordinierter Angriff „innerhalb von Tagen“ erfolgen könnte. Der israelische Verteidigungsminister Yoav Gallant erklärte, der Iran und die Hisbollah würden Israel „in einem bisher nicht gekannten Ausmaß bedrohen“. Die israelischen Streitkräfte haben ihre Verteidigungsanlagen verstärkt und sind laut Gallant bereit, auf jede Aggression zu reagieren.
Die USA haben Israel ihre volle Unterstützung zugesichert und verstärken ihre militärische Präsenz in der Region. Das US-Verteidigungsministerium gab bekannt, dass das mit Marschflugkörpern bestückte U-Boot USS Georgia in den Nahen Osten verlegt wurde. An Bord befinden sich 154 Tomahawk-Raketen. Zudem wurde der Flugzeugträger USS Abraham Lincoln angewiesen, seine Ankunft in der Region zu beschleunigen. Dieser ist mit F-35C und F/A-18-Kampfjets bestückt.
Israelische Sicherheitsexperten gehen davon aus, dass ein iranischer Angriff Regierungsgebäude, Kraftwerke und möglicherweise sogar Flughäfen zum Ziel haben könnte. Es besteht die Sorge, dass ein solcher Angriff zu einer weiteren Eskalation in der gesamten Region führt. Israel und dessen Verbündete – insbesondere die USA – würden in solch einem Fall auch Ziele im Iran unter Beschuss nehmen, was sich zu einer militärischen Gewaltspirale ausdehnen würde.
Die Spannungen haben in den letzten Wochen deutlich zugenommen, nachdem hochrangige Mitglieder der Hamas und der Hisbollah bei mutmaßlich israelischen Angriffen getötet wurden. Der Iran hatte Vergeltung für diese Angriffe angekündigt. Allerdings scheint es innerhalb der iranischen Führung Uneinigkeit darüber zu geben, wie eine solche Revanche aussehen könnte, weshalb eine militärische Antwort bislang ausblieb.