Der Tunesier Abdesalem L. hat – wie Report24 berichtete – am Montag in Brüssel aus einer automatischen Waffe auf schwedische Fußballfans gefeuert. Hintergrund der Tat war Islamismus, der Mann fühlte sich bemüßigt, „Muslime zu rächen“. Er war den Sicherheitsbehörden bereits seit 2016 als Radikalislamist bekannt. Trotz negativem Asylbescheids durfte er in Europa verbleiben – und morden.
Die Geschichte rund um islamistische Attentate in Europa ist eigentlich immer dieselbe. Es handelt sich um radikalisierte Personen, welche trotz negativen Asylbescheiden nicht abgeschoben werden. Sie sind den Behörden oft schon seit vielen Jahren bekannt, nicht selten gibt es eine lange Vorgeschichte mit Vorstrafen wegen Gewaltdelikten. Der Doppelmörder Abdesalem L. hatte im Jahr 2019 in Belgien einen Asylantrag eingereicht – dieser war 2021 negativ beschieden worden. Eine Ausweisung oder Abschiebung erfolgte aber nicht. In seiner Akte finden sich Straftaten wie Menschenhandel und Gefährdung der Staatssicherheit.
Natürlich sind auch hier wieder Behördenversagen oder zumindest fahrlässige Entscheidungen geltend zu machen. So wurden den Belgiern im Jahr 2016 von einem ausländischen Dienst Unterlagen übergeben, dass Abdesalem „ein radikalisiertes Profil habe“ und „in den Dschihad ziehen wolle“. Der belgische Justizminister entblödete sich in seiner Pressekonferenz nicht, hinzuzufügen, dass es „sonst keine konkreten Hinweise auf eine Radikalisierung gab“. Wie viele Hinweise es geben muss, ist offenbar in vielen europäischen Ländern unklar. Am Ende des Tages liegen unschuldige Menschen tot in ihrem Blut – und niemand will für irgendetwas verantwortlich sein, niemand will etwas gewusst haben.
Abdesalem feuerte aus einer automatischen Waffe auf Menschen in einer Lobby, außerdem auf zwei Fahrgäste eines Taxis. Zwei davon verwundete er tödlich. Sein drittes Opfer soll inzwischen außer Lebensgefahr sein. Laut dem Systemmedium „ORF“ gibt es – zumindest für den ORF – noch irgendwelche Unklarheiten hinsichtlich der Nationalität der Opfer. In Belgien und anderswo ist hingegen klar, dass gezielt auf schwedische Fußballfans geschossen wurde, davon spricht der Mann auch in seinem Bekennervideo. Als die Bluttat bekannt wurde, wurde ein Fußballspiel im Brüsseler Fußballstadion unterbrochen, wo die schwedische Nationalmannschaft gegen die belgische Nationalmannschaft angetreten war.
Der 45-jährige Islamist wurde bei seiner Verhaftung von der Polizei angeschossen. Er verstarb nach offiziellen Angaben um 9.30 Uhr. Der Zugriff erfolgte in einem Café im Stadtteil Schaerbeek, ganz in der Nähe fand man auch die Tatwaffe.
Es gibt übrigens nicht, wie der ORF berichtete, „möglicherweise“ ein Bekennervideo – das entsprechende Video wurde von belgischen Medien schon kurz nach der Tat beschrieben und verbreitet. Darin bezeichnet sich Abdesalem als Mitglied der Terrorgruppe IS (Islamischer Staat). Weshalb er ausgerechnet Schweden als Opfer auswählte, ist derzeit noch Gegenstand der Ermittlungen. Über einen möglichen Zusammenhang mit dem Krieg im Nahen Osten diskutieren die Systemmedien nicht. Nach dem Massenmord an jüdischen Zivilisten vom 7. Oktober hatten Hamas-Führer zu weltweitem Terror aufgerufen, der speziell am Freitag, dem 13. Oktober, hätte stattfinden sollen. Zum Glück wurden an diesem Tag nur zwei Mordanschläge bekannt. Dabei starb ein Lehrer in Frankreich.