Ein ebenso absurdes wie tragisches Beispiel von deutschem Corona-Irrsinn war vergangene Woche in der bayerischen Provinz zu bestaunen: Nur unter bizarren Sicherheitsvorkehrungen, die eher zu einem Ebola-Ausbruch als zu einem Erkältungsvirus passen würden, durfte in einer Schule in Olching die Feier des 30-jährigen Bestehens der Olchinger Tanzfreunde (OTF) und die Krönung des Kinderprinzenpaares Melina I. und Hannes I. stattfinden. Ein behördlicherseits wahrhaft „großzügiges“ Entgegenkommen angesichts der bereits zum zweiten Mal in Folge ausfallenden Karnevalssaison!
Ein Kommentar von Daniel Matissek
50 Stühle in strengstem Sicherheitsabstand waren erlaubt, um 50 Elternteilen die Möglichkeit zu gewähren, an der Veranstaltung teilzunehmen. Der Zutritt war nur unter „2G plus“-Bedingungen erlaubt. Die Ernennung eines Ehrenpräsidenten konnte nur in digitaler Form vorgenommen werden. Das Männerballett der OTF verzichtete auf die Feier seines 25-jährigen Jubiläums und blieb der Veranstaltung „aus Pandemiegründen“ gleich ganz fern.
„Wir sind froh, dass wir das Programm überhaupt so präsentieren können“, sagte der OTF-Vorsitzende Adalbert Heim voller Dankbarkeit. 2021 konnte die Veranstaltung gar nicht erst stattfinden. Auch die betroffenen Kinder haben nach zwei Corona-Jahren bereits verinnerlicht, dass sie sich über jeden noch erlaubten sozialen Kontakt freuen müssen. Das frisch gekrönte Prinzenpaar erklärte: „Gott sei Dank hat sich im zweiten Anlauf die Mühe gelohnt“, sagte Melina Kessler. Prinz Hannes Wusenkow gab an, „dass wir uns über jeden Auftritt freuen und da jede Minute genießen werden.“
Neben den Feierlichkeiten gab es leider auch den Tod eines Mitglieds zu betrauern: Am Tag vor der Generalprobe war ein vierzehnjähriger Junge plötzlich und unerwartet in der Wohnung seiner Eltern verstorben. „Kein Unfall, auch Corona war nicht die Ursache“, erklärte OTF-Chef Heim umgehend…