Innsbruck: Sozialwohnungen – Einheimische fühlen sich benachteiligt

Symbolbild: KI

In Innsbruck sorgt die Vergabe von Sozialwohnungen für Unmut. Ein Punktesystem, das Bedürftigkeit bewerten soll, führt dazu, dass Menschen mit Asylhintergrund häufig Vorrang erhalten. Die einheimische Bevölkerung, die mit ihren Steuern diese Wohnungen finanziert, bleibt oft außen vor.

Von Chris Veber

Die Vergabe von Sozialwohnungen in Innsbruck basiert auf einem besonders definierten Mechanismus. Benjamin Plach, Vorsitzender des Wohnungsausschusses, erklärt: „Die vorgemerkten Personen können durch ein transparentes Punktesystem nach sozialen Kriterien priorisiert werden.“ Ziel ist es, besonders bedürftige Menschen zu unterstützen. Dabei erhalten Personen mit geringem oder keinem Einkommen, schlechten Wohnverhältnissen oder großer Familie mehr Punkte. In der Praxis profitieren davon überdurchschnittlich oft Menschen mit Asylhintergrund, da sie häufig kein Einkommen aus dem Arbeitsmarkt erzielen, in prekären Verhältnissen leben und im Schnitt dreimal mehr Kinder als die autochthone Bevölkerung bekommen.

Die Konsequenz dieses Systems ist bitter für viele Innsbrucker. Wer jahrelang Steuern zahlt und zur Finanzierung des sozialen Wohnungsbaus beiträgt, steht oft hinten an. Ein Einheimischer, der seit Jahren auf eine Wohnung wartet, wird übergangen, weil er ein Arbeitseinkommen hat und somit weniger „bedürftig“ erscheint. Dagegen punkten Asylbewerber, die oft neu in der Stadt ankommen, durch ihre „schwierigen Startbedingungen“. Das führt zu Frustration. Ich persönlich kenne mehrere Fälle, vom städtischen Angestellten bis zu in Apotheken-Angestellten, die wegen „zu großem Reichtum“ keine Stadtwohnung bekommen.

Die grünwoke Stadtverwaltung findet natürlich, dass das System gerecht ist, da es zuerst die Schwächsten unterstützt. Menschen mit Asylhintergrund stehen oft vor großen Herausforderungen: Sprachbarrieren, fehlende Jobs und unzureichende Unterkünfte. Ihnen eine Perspektive zu bieten, sei eine gesellschaftliche Pflicht. Ich sehe darin eine Benachteiligung der Einheimischen.

Die Priorisierung von Neuankömmlingen kann das Vertrauen in die Gemeinschaft untergraben und soziale Spannungen fördern. Wer die einheimische Bevölkerung von Leistungen ausschließt, die von den Steuern der einheimischen Bevölkerung finanziert werden, fördert nicht die Integration, er behindert sie.

Ein Blick auf die Klingeln neu errichteter Stadtwohnungen zeigt, ein Großteil der Wohnungen geht an Menschen mit Asylhintergrund. Die Frage ist: Wie lässt sich Bedürftigkeit unterstützen, ohne die lokale Bevölkerung zu benachteilligen?

Innsbrucks Sozialwohnungspolitik steht vor einer Zerreißprobe. Das Punktesystem mag vielleicht transparent sein, doch es schafft Ungerechtigkeiten. Die Stadt wäre gut beraten, eine Lösung zu finden, die sowohl die Not der Schwächsten lindert als auch die Einheimischen nicht entfremdet. Ohne diesen Ausgleich droht die Spaltung der Gemeinschaft weiter zuzunehmen. Meine Vermutung: ohne eine Begrenzung des Zuzugs von Menschen mit Asylhintergrund wird diese Aufgabe nicht zu bewältigen sein.

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