Viele Staaten bunkern einen Teil ihrer Goldreserven in London oder New York. Auch Indien. Doch Neu-Delhi hat sich nun dazu entschlossen, 100 Tonnen des Edelmetalls ins Inland zu schaffen. Will man die Werte angesichts des Kriegsgebrülls vielleicht einfach in Sicherheit bringen?
Mittlerweile besitzt Indien Goldreserven in Höhe von 822 Tonnen. Ein Plus von rund 27,5 Millionen Tonnen im Fiskaljahr 2024. 413,8 Tonnen davon befinden sich laut der Reserve Bank of India (RBI) im Ausland. Noch. Denn offensichtlich will Neu-Delhi nicht mehr zu viel des wertvollen Edelmetalls im Ausland halten. Rund 100 Tonnen wurden nämlich in den letzten Monaten aus London zurück nach Indien transferiert.
BREAKING NEWS
— Gold Telegraph
INDIA'S CENTRAL BANK HAS MOVED AROUND 100 TONNES OF GOLD FROM THE UNITED KINGDOM BACK TO ITS VAULTS IN INDIA
Here we go…(@GoldTelegraph_) May 31, 2024
Die indische Zentralbank bunkert die heimischen Goldreserven in Hochsicherheitstresoren in Mumbai und Nagpur. Und es ist anzunehmen, dass das südasiatische Land in den kommenden Jahren noch mehr Gold aufkaufen wird. Zwar bestreitet die RBI, dass dieser Zug durch die jüngsten geopolitischen Entwicklungen beeinflusst wurde, doch ganz verneinen lässt sich das nicht. Denn mit den Finanzsanktionen gegen Russland hat der US-geführte Westen eine Büchse der Pandora geöffnet und viel Vertrauen im “Globalen Süden” verspielt.
In 1991, the #Congress Govt pledged gold and secretly transferred it by chartered flight to London to obtain an IMF loan. Today, after relentless efforts by the #Modi Govt, the RBI has brought back 100 tonnes of gold.
— Sumiran Komarraju (Modi Ka Parivar) (@SumiranKV) May 31, 2024
This is the power of #Modi's New India! pic.twitter.com/s2gzwxa9l6
Indien, welches sich traditionell blockfrei stellt und sowohl zu den Vereinigten Staaten als auch zu Russland gute Beziehungen unterhält, während jene mit der Volksrepublik China aufgrund von Grenzstreitigkeiten belastet sind, versucht so wohl auch mehr strategische Unabhängigkeit zu erlangen. Es dürfte sich dabei um einen Wink mit dem Zaunpfahl in Richtung Wertewesten handeln, dass man sich auch weiterhin einer möglichst unabhängigen Politik bedient.