In Großbritannien winken bei schweren Impfschäden 120.000 Pfund Entschädigung

Bild: Freepik

„Haben Sie seit Ihrer Covid-19 Impfung Gesundheitsprobleme? Wenn man Sie nicht vollständig über die Risiken der Covid-19 Impfung aufgeklärt hat, steht Ihnen eine Entschädigung von 120.000 Pfund zu.“ Das ist die Aufschrift eines Bildmotivs, das angeblich von der britischen Regierung veröffentlicht wurde. Wir haben nachgeforscht: Das Entschädigungsprogramm gibt es wirklich, doch ganz so einfach ist es nicht …

Impfgegner weisen auf diese rechtliche Möglichkeit hin und haben ein Sujet gebastelt, das in sozialen Medien intensiv kursiert (siehe unten). Faktenchecker erklärten rasch: Dieses Motiv stammt nicht von der britischen Regierung. Außerdem gäbe es bei der Covid-Impfung nichts zu befürchten. Sie wäre sicher, effektiv und der beste Schutz gegen Covid-19.

Die britische Regierungshomepage, welche Entschädigungszahlungen bei Impfschäden in Aussicht stellt, existiert laut Internetarchiven bereits seit dem Jahr 2012. Damals sah sie so aus, wie am unten stehenden Screenshot ersichtlich ist. Es handelt sich also nicht um ein neues Programm, das extra wegen der Covid-19 Impfkampagne geschaffen wurde.

Heute ist sie unter https://www.gov.uk/vaccine-damage-payment erreichbar. Der Text besagt:

Wenn Sie infolge einer Impfung gegen bestimmte Krankheiten schwerbehindert sind, können Sie eine einmalige steuerfreie Zahlung von 120.000 £ erhalten. Dies wird als Impfschadenszahlung bezeichnet.

Sie können diese Zahlung auch für jemanden beantragen, der aufgrund bestimmter Impfungen an einer Schwerbehinderung gestorben ist. Sie müssen ihren Nachlass verwalten, um sich zu bewerben.

Sie können immer noch rechtliche Schritte einleiten, um eine Entschädigung zu fordern, auch wenn Sie eine Impfschadenszahlung erhalten.

Auf der Homepage wird man dann Schritt für Schritt informiert, welcher Schadensersatz einem zusteht und welche Kriterien man zu erfüllen hat. Im Endeffekt ist es leider sehr, sehr schwierig, an diese Entschädigung zu gelangen. Richtig ist, dass auch die Covid-19 Impfungen (neben Diphterie, Influenza, Meningokokken…) in der Liste jener Impfstoffe stehen, für die es im Schadensfall eine Kompensation gibt.

Zwar könnte es für die britische Regierung (und damit ohnehin wieder den Steuerzahler) äußerst teuer werden, wenn Impfgeschädigte ihr Recht in Anspruch nehmen. Es ist allerdings an einige Hürden gebunden. So muss eine geistige oder körperliche Schädigung zu mindestens 60% Invalidität führen. Bei manchen Impfstoffen ist die Kompensation nur möglich, wenn man vor dem 18. Lebensjahr geimpft wurde, allerdings zählen Covid-19 Impfstoffe zu den Ausnahmen, wo eine Entschädigung unabhängig vom Alter möglich ist. Neben Impfungen im Vereinigten Königreich und der Isle of Man sind auch Impfungen eingeschlossen, die während des Dienstes in den Streitkräften verabreicht wurden.

Die Gesundheitsministerin Schottlands erklärte gegenüber den „Faktencheckern“ der AFP, dass bis zum 18. Februar 2022 keine einzige Schadenersatzforderung eingegangen wäre. Das könnte natürlich daran liegen, dass die Menschen über ihre Rechte nicht ausreichend informiert wurden. Umso wichtiger ist die oben abgebildete Kampagne von Impfgegnern, die ganz klar darauf abzielt, dass Geschädigte sich bei den Behörden melden.

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