Viele Krankenkassen bieten auf ihren Websites Foren an, in denen sich Mitglieder nicht nur austauschen können, sondern auch Hilfestellung von der Kasse selbst erhalten können. Schon am 1. Mai diesen Jahres wandte sich im Forum der BARMER ein Mitglied hilfesuchend an Community und Krankenkasse: Seit der AstraZeneca-Impfung sieben Wochen zuvor litt die Frau unter stark beeinträchtigenden Symptomen. Die Barmer antwortete – wirkte aber hilflos. Im Folgenden berichteten immer mehr Mitglieder von ihren schlechten Erfahrungen.
Die Beitragserstellerin gab an, auch sieben Wochen nach der Erstdosis AstraZeneca an schwerem Kopfdruck, Kopfschmerzen, Ohrendruck und Hitzewallungen zu leiden. Lediglich der anfangs noch vorhandene Schwindel sei mit der Zeit besser geworden. Medikamente schlügen nicht an. Der Hausarzt habe sie wegen der anhaltenden Symptome bereits zweimal in die Notaufnahme geschickt. Paul Ehrlich-Institut und AstraZeneca selbst vermochten am Telefon nicht zu helfen. Das Mitglied fragte nach Erfahrungswerten: „Wer weiß was helfen könnte? Was mache ich mit zweiter Impfung?“
Am 3. Mai veröffentlichte die BARMER eine Antwort, in der sie festhielt: „Leider haben wir auch keine Erfahrungen mit dieser Art der Impfnebenwirkung nach einer AstraZeneca-Impfung.“ Hinsichtlich der Zweitimpfung solle die Beitragserstellerin die Risiken einer Coronainfektion „mit unter Umständen schwerem Verlauf“ bedenken und entsprechend abwägen.
Wohl nicht zu Unrecht beurteilte die Plattform „Corona-Blog“ diese Antwort als „erschreckend“: Krankenkasse, Paul Ehrlich-Institut und der Pharmariese hinter dem Vakzin selbst gaben sich im Hinblick auf die Nebenwirkungen ratlos, Hilfestellungen gab es keine.
Andere Betroffene melden sich zu Wort
Zumindest bemühte sich jedoch die Community um Beistand. Es entstand ein reger Austausch, der bis heute fortgeführt wird. Mehrere andere Mitglieder berichteten prompt von eigenen Impfnebenwirkungen. Daraufhin schaltete auch die BARMER sich noch einmal ein, verwies korrekterweise darauf, dass im Rahmen eines schriftlichen Austauschs im Forum die Ursachen für die vermuteten Nebenwirkungen nicht medizinisch valide abzuklären sind und bot die Möglichkeit einer Telefonsprechstunde mit einem Arzt an.
Unabhängig davon kamen stetig neue negative Erfahrungsberichte mit der Covid-Impfung hinzu – hier lesen Sie Beispiele:
Alle genannten Symptome (anhaltende Schlappheit, Brain fog, Herzrasen, sporadisch Symptome eines anaph. Schocks, Taubheitsgefühl Füsse, teilweise Finger, Schwindel, Zittern, Koordinationsprobleme…….) treffen seit 5 Monaten auch auf mich zu. 3 Wochen nach der 2. BionTech-Impfung kam es zu einem bis heute persistierenden plötzlichen Leistungsknick. Die Lebensqualität ist stark reduziert. Sport ist nicht möglich. Die Ärzte-Odyssee hält an.
Aktuell (fast 3 Wochen nach der Impfung) noch immer Schwindel mit Kopfdruck und Tinitus. Bei Anstrengung richtig übel. Blutwerte sind im Normbereich und ansonsten sieht der Arzt keine Komplikationen, die mit der Impfung zusammenhängen könnten. Ich bin 51, vorher Gesund ohne bekannte Erkrankungen. Ich denke jetzt nicht, dass Lebensgefahr besteht. Hätte aber gerne erfahren, wann das endlich wieder aufhört und was anderen geholfen hat.
Ich wurde am 9.03. mit Astrazeneca geimpft. Weiblich, 33 Jahre, keine Vorerkrankungen. In der Nacht zum 10.03 wachte ich mit sehr starken Kopfschmerzen auf. Diese halten seit heute an, die Intensität des Schmerzes schwankte die ersten 3 Monate.
Ein Krankenhausaufenthalt mit MRT, EEG, Blutentnahme ergab: keine Auffälligkeiten.
Diagnose: Spannungskopfschmerzen. Auslöser vermutlich Impfung, nichts genaues weiß man nicht.
Die Dauer der einschränkenden Symptome gibt zu denken. Berichte wie diese finden sich auch immer wieder in Gruppen zum Thema: Auf den ersten Blick mögen sie für viele neben den Schockmeldungen von plötzlichen Todesfällen kurz nach der Impfung verblassen, doch die Lebensqualität der Betroffenen leidet erheblich. Ob und wann die gesundheitlichen Einschränkungen nachlassen, wissen sie nicht: Die Unsicherheit ist gewaltig.
Ein Todesfall unter den Mitgliedern?
Am 26. August meldete sich auch eine junge Frau namens Louisa Martens zu Wort:
Hallo, mir geht es ähnlich. Habe seit 7 Wochen Nebenwirkungen und mein Kopf ist ganz anders. Ich bin nicht mehr so leistungsfähig wie sonst und werde schnell müde. Ich bin so verzweifelt und wünsche mir sehr zu wissen ob es noch weggegangen ist und wenn ja wie???
Im Verlauf wurde überdeutlich, dass die gerade einmal 27-Jährige einen enormen Leidensdruck verspürte. Ihre Pläne, zu studieren, habe sie aufgrund ihres schlechten Allgemeinzustands bereits an den Nagel gehängt, schrieb sie etwa. Am 15. September postete sie den folgenden herzzerreißenden Beitrag:
Habe Nebenwirkungen seit dem 5.Juli. Es ist furchtbar. Ich denke darüber nach mein Leben zu beenden. War ein so aktiver Mensch vorher. Ich habe immer noch diese Kopfschmerzen, und an Lebendigkeit ist kaum zu denken. Werde bei geringster Tätigkeit schnell müde. Ich war top gesund vorher. Weiß nicht wie ich mein Leben weiter planen soll, wenn ich nicht ich selbst sein kann. Fand es rücksichtslos dass bei meinem Impfzentrum Astrazeneca so rausgeschmissen wurde wie gammliges Brot was man noch essen kann. Ich leide sehr darunter. Ich bin stinkwütend und traurig.
Auch eine Telefonnummer zum Austausch gab sie an.
Dann der Schock: Am 5. Oktober schrieb ein Mitglied, Louisa Martens sei am 19. September, nur vier Tage nach obigem Post, gestorben. Tatsächlich findet sich online eine Traueranzeige, bei der nicht nur der Name der jungen Frau, sondern auch das sich aus dem Geburtsdatum ergebene Alter übereinstimmen. Die angegebene Nummer war bisher nicht erreichbar. Louisa Martens WhatsApp-Konto war zuletzt am 23. September aktiv – nach dem angegebenen Todestag zwar, es ist allerdings nicht ausgeschlossen, dass ein Angehöriger sich an diesem Tag ein letztes Mal eingeloggt hat.
Ob es sich bei der Toten tatsächlich um die junge Frau handelt, ist nicht gesichert. Auch über die Todesursache kann nur spekuliert werden. Die verzweifelte Meldung vom 15. September zeigt jedoch überdeutlich, dass potenzielle Nebenwirkungen der Covid-Vakzine ernstgenommen werden müssen: Betroffene dürfen mit ihren gesundheitlichen Einschränkungen auf keinen Fall alleingelassen werden.