Impfjubel im Faktencheck: Nein, die Impfung hat nicht Millionen Leben gerettet!

Bilder: freepik (Mann via wayhomestudio, Spritze via pvproductions)

Die Lüge von Millionen durch die Corona-Impfung geretteten Menschenleben wird von der Politik und der ihr treu ergebenen Mainstream-Journaille weiter kolportiert. Die Pseudo-Studie, durch die dieses Märchen in die Welt gesetzt wurde, fußt auf absurden Fehleinschätzungen sowohl hinsichtlich der Tödlichkeit von Covid-19 als auch der Wirksamkeit der experimentellen Gentherapeutika. Die GGI-Initiative demontiert die Studie in einem Faktencheck.

Impfjubel im Faktencheck – Nein, die Impfung hat nicht Millionen Leben gerettet

Presseaussendung der GGI-Initiative am 29.08.2023

Mitte 2022 will eine Studie erkannt haben, dass die Covid-Impfstoffe zwischen 15 und 20 Millionen Leben gerettet haben. Dabei haben die Impfstoffe in den klinischen Studien auf die Sterblichkeit insgesamt wenig bis gar nicht gewirkt. Die genannte Modellstudie trifft unhaltbare Annahmen. Die Varianten aus 2021 wären demnach erheblich tödlicher geworden; Immunität nach Infektion wurde als schwindend angenommen, nach Impfung dagegen als permanent; erhöhte Erkrankungsneigung kurz nach Impfung wurde ignoriert; Einfluss nicht-pharmakologischer Maßnahmen wurde nicht beachtet. Wir fordern die Rückkehr zu Objektivität und kritischer Berichterstattung. Unplausible Ergebnisse dürfen nicht kritiklos als Grundlage für politische Entscheidungen herangezogen werden.

Beobachtungen und Kontrafakten

Im Juni 2022 erschien eine Studie, die nach Ansicht der Impfbefürworter jede weitere Diskussion um den Nutzen der Covid-Impfstoffe beenden würde. Demnach hätte die Impfung vom 8.12.2020 bis zum 8.12.2021 zwischen 14 und 20 Millionen Leben gerettet. Diese Zahl wurde anhand eines mathematischen Modells ermittelt. [1]

Das Prinzip hinter dieser und ähnlichen Untersuchungen ist die Bildung der Differenz zwischen zwei Szenarien. Zunächst hat man die tatsächlichen Beobachtungen; diese verwendet man direkt oder man passt ein Modell (Funktion bzw. Kurve) auf diese an. Von allfälligen Problemen mit Klassifikationen – z. B. die Frage ob an oder mit Corona verstorben – einmal abgesehen, ist das der einfache Teil. Dann hat man den counterfactual bzw. Kontrafakt, der eine Art alternative Welt darstellt. Dessen Erstellung hängt u. a. von den Annahmen ab, welche sich die Modellierer für die alternative Welt vorstellen. Wie tödlich ein Erreger angenommen wird, welche Wirkung allfällig weiteren Maßnahmen neben der fraglichen Intervention zugestanden wird, welche Sekundäreffekte der Intervention zugeschrieben werden (z. B. Reduktion der Übertragung bei Geimpften), etc. All das beeinflusst das counterfactual und somit die Differenz zwischen beobachteten und errechneten Daten. Man merkt schon, dass es hier einigen Spielraum in der alternativen Welt gibt.

Plausibilität prinzipiell zweifelhaft

Das Team um die dänische Gesundheitswissenschaftlerin Christine Benn hat alle klinischen Studien zu Covid-Impfstoffen analysiert, zu denen es bis Jänner 2022 Daten gab. Das Ergebnis ist ernüchternd. Die mRNA-basierten Impfstoffe haben insgesamt weder bezüglich Covid noch überhaupt Todesfälle signifikant reduziert. Die Vektor-Impfstoffe (z.B. gegen Ebola oder Dengue-Fieber, bei Corona von AstraZeneca oder Johnson & Johnson) haben insgesamt zwar beides signifikant reduziert, die VE (vaccine efficacy = Impfstoffwirksamkeit) ist mit etwa 60% aber auch hier nicht spektakulär. [2]

Dass auch die Studien zu den Vektor-Impfstoffen nicht astrein sind, lassen wir hier einmal außen vor. Unter der Annahme eines Netto-Nutzens insgesamt stellt sich die Frage, wie hoch man diesen einschätzen kann. Laut dem COVID-19 Data Explorer von Our World In Data (OWID) verstarben zwischen 5.1.2020 und 7.12.2020 weltweit 1,66 Millionen Menschen an Covid. [3] Diese Einmeldungen können als Überschätzung angenommen werden, da in vielen Ländern ein positiver Test innerhalb eines Zeitraums rund um den Todeszeitpunkt schon genügt hat, um als Covid-Todesfall zu zählen. Zusätzlich kann man annehmen, dass durch steigende Immunität und verbesserte Behandlung diese Zahl in den Folgejahren eher sinken würde. Ebenso steht infrage, ob der enorme Altersgradient bei der Covid-Sterblichkeit ausreichend berücksichtigt worden ist. [4]

Um auf 14 oder gar 20 Millionen gerettete Leben zu kommen, hätte das Corona-Virus eine geradezu absurde Wende nehmen und praktisch über Nacht mindestens 8,5 bis 12 mal tödlicher werden müssen. Alleine an diesem – bezüglich Klassifikation als Covid-Todesfall sehr entgegenkommenden – reality check merkt man schon, dass der im ersten Abschnitt angesprochene Spielraum für Beliebigkeit umfassend ausgenutzt wurde.

Zuletzt weisen wir noch auf den relativ kurzen Studienzeitraum von einem Jahr hin. Was bedeutet in diesem Rahmen ein gerettetes Leben? Im besten Fall kann die Studie dahingehend interpretiert werden, dass besonders alte und gebrechliche Menschen einige Wochen bis Monate mehr Lebenszeit übrig hätten. Auf Bevölkerungsebene ist dies insbesondere schwierig, da der Gewinn an Lebenszeit jenseits der durchschnittlichen Lebenserwartung kaum zu ermitteln ist. Das Medianalter für Covid-Todesfälle war bekanntlich über 82 Jahre. Ernsthafte epidemiologische Untersuchungen müssen aber auch die Anzahl gewonnener Lebensjahre für ein gerettetes Leben berücksichtigen. [5]

Irrwitzige und unhaltbare Annahmen

Es stellt sich unweigerlich die Frage, welche unhaltbaren Annahmen die Autoren der Lancet-Studie getroffen haben, um zu einer derart katastrophal verlaufenden Parallelwelt zu gelangen. Dieser Frage haben sich mehrere sachkundige Leute angenommen. Die wesentlichen Fehler beschreiben wir in den folgenden Absätzen.

Die Wirkung der Impfstoffe wurde weit überschätzt. Daten aus den klinischen Studien zu den Impfstoffen und nachfolgenden Beobachtungsstudien werden ohne Berücksichtigung von Verzerrungen und systematischen Fehlern übernommen; zusätzlich wurde deren Wirkung über den Studienzeitraum als unbegrenzt andauernd angenommen. Dies hat sich lange vor der Modellierung schon als klar falsch erwiesen. Die Schutzwirkung jedes Impfstoffes lässt im Zeitverlauf nach, jene gegen Sars-Cov-2 noch rascher als andere. Gleiches gilt für die Wirkung gegen das Übertragungsgeschehen; diese wurde mit 50% angenommen, dabei hat es diesen hohen Schutz vor Übertragung überhaupt nie gegeben. [6], [7]

Natürliche Immunität wird dagegen als schwindend angenommen. Grundsätzlich wurde aufgrund einer falsch interpretierten Studie eine Immunflucht von 27% angegeben, d. h. durch Mutationen kann der Erreger der Immunantwort aus der Infektion mit einer vorangegangenen Variante entkommen. Im Zuge einer Sensitivitätsanalyse wurde eine Immunflucht von 0 bis 80% speziell für die Delta-Variante angenommen. [7] Das sind zwei grundlegende Schwächen der Studie. Sowohl wurde das Immunflucht-Potential der Delta-Variante deutlich überschätzt, als auch die plausiblere Immunflucht gegen die Impf-Wirkung ignoriert; sollte diese vorhanden sein, würde sie nur das Spike-Protein betreffen, welches besonders für Mutationen anfällig ist.

Die sonst in praktisch allen Studien übliche – wenn auch nicht zweckmäßige – Auslassung oder Klassifizierung als ungeimpft für Menschen, deren Impfung erst 1 – 3 Wochen zurückliegt, wird hier ganz ignoriert. Dabei war zum Zeitpunkt der Publikation bereits bekannt, dass die Gefahr eines Krankheitsausbruchs gerade in dieser Zeitspanne besonders hoch ist. Derartige Auswirkungen wurden ignoriert. [6]

Die Infektionssterblichkeit der Delta-Variante wird mit einem Faktor 1 bis 1,45 höher als bei der Wuhan-Variante zu Beginn der Krise 2020 angenommen. Das ist viel zu hoch gegriffen. Im Gegenteil geht man bei der Delta-Variante von einer Verringerung der Sterblichkeit aus. [6]

Der Einfluss nicht-pharmakologischer Maßnahmen (Lockdowns, Masken, etc.) bleibt ganz unberücksichtigt. Deren schädliche Wirkung sowie Todesfälle und Schäden durch die Impfung selbst werden bestritten. Im Gegenteil, die ganze weltweite Übersterblichkeit wird Covid zugeschrieben. Alle diese teils absurden Annahmen zeichnen in Summe dafür verantwortlich, dass die Impfung angeblich 20 Millionen zusätzliche Tote bzw. 63% der Übersterblichkeit aus der counterfactual Welt verhindert hätte. [6], [8]

Schlussfolgerung

Die fragliche Studie zur lebensrettenden Impfung stammt aus dem gleichen Umfeld wie jene, die mittels fragwürdiger Modellierungen bereits Anfang 2020 die Covid-Sterblichkeit dramatisch überschätzt hat. [7] Ebenso fällt auf, dass die (ehemals) wissenschaftliche Fachzeitschrift The Lancet seit 2020 regelmäßig dreiste Artikel publiziert, die mit seriöser Wissenschaft nichts mehr zu tun haben. Der Arzt und Gesundheitsexperte David Bell zerpflückt in einem Beitrag die jüngsten Propaganda-Auswüchse dieser Zeitschrift. [8]

Wir fordern an dieser Stelle Medien auf, zu Objektivität und kritischer Beurteilung zurückzukehren. Derart irrwitzige Modellierungsergebnisse dürfen nicht unreflektiert übernommen werden, sondern gehören auf Plausibilität geprüft. Insbesondere die vorliegende besteht solche Prüfungen nicht einmal oberflächlich. Qualitätsmedien dürfen nicht zum Sprachrohr zweifelhafter Wissenschaft werden, welche in erster Linie den Interessen ihrer Geldgeber den Anschein fachlicher Legitimität zu verleihen gedenkt.

Quellenangaben

[1] Watson O & al. Global impact of the first year of COVID-19 vaccination: a mathematical modelling study. The Lancet, Vol 22(9), pp 1293-1302, 2022. DOI: https://doi.org/10.1016/S1473-3099(22)00320-6

[2] Benn C & al. Randomised Clinical Trials of COVID-19 Vaccines: Do Adenovirus-Vector Vaccines Have Beneficial Non-Specific Effects? SSRN, 2022. online: https://papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=4072489

[3] Rosner M & al. COVID-19 Data Explorer. Our World In Data, 2023. online: https://ourworldindata.org/explorers/coronavirus-data-explorer

[4] Koops R. Did Covid Vaccines Save Tens of Millions of Lives? Brownstone Institute, 2022. online: https://brownstone.org/articles/did-covid-vaccines-save-tens-of-millions-of-lives

[5] Horst M. A Common Sense Look at 20 million Saved Lives. Brownstone Institute, 2022. online: https://brownstone.org/articles/a-common-sense-look-at-20-million-saved-lives

[6] Pantazatos S, Seligmann H. Commentary on “Global impact of the first year of COVID-19 vaccination: a mathematical modelling study. The Lancet Infectious Diseases. 2022, Jun 23”. ResearchGate, 2022. online: http://dx.doi.org/10.13140/RG.2.2.24813.26082

[7] Raman B. More Flaws in the Vaccine Model Claiming 20 Million Lives Saved. Brownstone Institute, 2022. online: https://brownstone.org/articles/more-flaws-in-the-vaccine-model-claiming-20-million-lives-saved

[8] Bell D. How To Model Fallacy, According to the Lancet. Brownstone Institute, 2022. online: https://brownstone.org/articles/how-to-model-fallacy-according-to-the-lancet

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